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22.08.09 / Sattes Plus / Ärztehonorare steigen, trotzdem Klagen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-09 vom 22. August 2009

Sattes Plus
Ärztehonorare steigen, trotzdem Klagen

Seit einigen Tagen verhandeln die gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wieder über Ärztehonorare. „Nachdem die Ärztevertreter in einer beeindruckenden Lautstärke das Klagelied der niedrigen Einkommen gesungen haben, gibt es jetzt Klarheit, und wir hoffen zu dem Thema auf eine konstruktive Stille“, nahm der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung die Forderungen der Gegenseite aufs Korn.

Für die Kassen waren die in den letzten Wochen veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes aber auch der KBV eine Untermauerung ihrer These, dass es den Ärzten weit besser geht, als sie laufend beteuern. So mancher Patient, der Anfang des Jahres noch ein offenes Ohr für die Klagen der Mediziner hatte, wird angesicht der neuen Zahlen in der Tat kein Verständnis mehr für deren Streikdrohungen aufbringen. Die seit dem 1. Januar dieses Jahres geltende Honorarreform hat ihnen nämlich im Durchschnitt acht Prozent mehr Geld eingebracht, manche konnten sich sogar über zweistellige Zuwächse freuen. Wo es regional oder sektoral dennoch Einnahmerückgänge gab, blieben diese auf fünf Prozent begrenzt. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Ärzte dies im Frühjahr aufgrund der äußerst komplizierten Reform noch so wenig vorhersehen konnten wie die Kassen und der Gesetzgeber, so stößt das anhaltende Wehklagen ihrer Vertreter nun vielen übel auf.

Wenig seriös wirken die Forderungen der Ärztevertreter jedoch vor allem, weil nun nachgewiesen wurde, dass sie auch in den Jahren vor der Reform im Durchschnitt gar keine Honorareinbußen hatten. Offenbar hatten die Funktionäre hier weitgehend unwidersprochen mit Zahlen gearbeitet, die nicht aussagefähig waren. So meldet das Statistische Bundesamt, dass der durchschnittliche Reinertrag eines Mediziners, der vergleichbar mit dem Bruttoeinkommen eines Arbeitnehmers ist, 2007 bei 142000 Euro lag. Das entspricht einem Plus von 12,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2002. Anhaltende Einbußen sehen anders aus.      Bel


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