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22.08.09 / Weber dämpft / Bundesbank-Chef: Krise nicht überwunden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-09 vom 22. August 2009

Weber dämpft
Bundesbank-Chef: Krise nicht überwunden

Eben erst hat das Statistische Bundesamt ziemlich überraschend ein kleines Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent im zweiten Quartal vermeldet, da dämpft bereits die Bundesbank vorschnellen Optimismus. Deutschland sei noch nicht über den Berg, warnt Bundesbankpräsident Axel Weber. Und besonders bitter: Trotz Rettungspaketen im Volumen von fast einer halben Billion Euro sei auch die Lage der Banken nach wie vor labil. „Ich warne davor, das Ende der Finanzkrise zu früh auszurufen“, sagte Weber im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Denn der Abschwung schlage sich bei den Kreditinstituten zeitlich verzögert nieder. Durch Insolvenzen von Firmen und Privatleuten drohten ihnen neue Lasten.

Die deutschen Banken und Sparkassen seien deswegen „noch nicht über den Berg“, warnt der angesehene Ökonom. Weber wollte noch nicht einmal bestätigen, dass die deutschen Banken die Rettungsangebote der Regierung schon richtig genutzt hätten: „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“ Weber wies die Einschätzung zurück, es gebe eine allgemeine Kreditklemme. Die Bundesbank gehe davon aus, dass ihre Appelle zur Kreditvergabe ernst genommen würden. Wenn Banken dafür über zu wenig eigene Mittel verfügten, sollten sie die Rettungspakete der Regierung nutzen und nicht die Kreditvergabe einschränken.

Ähnlich wie bei den Banken sei vor allem auch am Arbeitsmarkt die Krise noch lange nicht ausgestanden. Die „tiefe Rezession“ sei keineswegs überwunden, nur die Talsohle sei inzwischen erreicht. „Die Arbeitslosigkeit wird steigen, wenn die Kurzarbeit ausläuft“, erinnerte er, „das könnte den Konsum belasten.“ Ziemlich offen erwartet Weber steigende Steuern: Der schnelle Abbau der stark gestiegenen Staatsschulden müsse nach der Bundestagswahl hohe Priorität haben, und wenn es nicht gelinge, die öffentlichen Haushalte über die Ausgabenseite zu konsolidieren, wären höhere Steuern unvermeidbar, erklärte der Bundesbankpräsident. K.B.


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