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29.8.09 / Krise

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-09 vom 29. August 2009

Wilhelm v. Gottberg:
Krise

Wir sind gut beraten, wenn wir noch nicht mit einem schnellen Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise rechnen. Die labile Konjunktur wird durch die staatlich alimentierte Kurzarbeit gestützt. Die Abwrackprämie hat den Autokonzernen ein beachtliches Zwischenhoch in der derzeitigen Absatzkrise beschert. Was wird sein, wenn derartige Förderprogramme im Herbst auslaufen? Was wird nach der Wahl an neuen Erkenntnissen auf den Tisch kommen? Jahreszeitlich bedingt und durch Beendigung der Förderprogramme wird die Arbeitslosenzahl erheblich ansteigen. Das Negativwachstum der deutschen Wirtschaft im Jahr 2009 wird über fünf Prozent liegen.

Nach wie vor brechen in den USA Banken zusammen. Im Jahr 2009 waren es mehr als im gesamten Jahr 2008. Wer mag daran glauben, dass die Probleme bei der HSH-Nordbank und der Hypo Real Estate behoben sind? Wer mag ausschließen, dass noch andere bundesdeutsche Banken in extreme Schieflage kommen? Professor Kurt Biedenkopf, der frühere sächsische Ministerpräsident, ein weltweit anerkannter Ökonom, schrieb den Menschen ins Stammbuch: „Die Krise ist dann vorbei, wenn wir die Schulden bezahlt haben, die zu ihrer Bewältigung gemacht wurden. Dazu werden alle den Gürtel enger schnallen müssen.“

Wir werden lernen müssen, mit Krisen zu leben. Die Schuldenkrise, die Rentenkrise, die demographische Krise sind hausgemacht und werden uns über Jahrzehnte belasten. Hinzu kommen weltweite Krisen wie Rohstoffknappheit, Globalisierungsverlierer, Pandemien und der nicht friedlich verlaufende Konkurrenzkampf der Kulturen.


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