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29.8.09 / Deutsche Namen / »Welt«-Chef: Wir schreiben Karlsbad!

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-09 vom 29. August 2009

Deutsche Namen
»Welt«-Chef: Wir schreiben Karlsbad!

Seit mehreren Jahren streitet eine Gruppe engagierter Sudetendeutscher dafür, dass Behörden, Sender und Verlage Städte, Gewässer und Landschaften in den Vertreibungsgebieten zumindest zweisprachig auch mit ihren deutschen Namen bezeichnen. Treibende Kraft dieser „Aktion deutsche Ortsnamen“, für die viele Prominente und Politiker, darunter auch Bundeskanzlerin Merkel Sympathien bekundet haben, sind Hans Slezak und Andreas Schmalcz von der Führung der SL Oberbayern.

Nun können sie einen Erfolg verbuchen. Anlässlich der Berichterstattung der „Welt“ über Unwetter in Böhmen und über das Filmfestival in Karlsbad („Karlovy Vary“) wandte sich Schmalcz mit einem freundlichen Schreiben an die Verlegerin Friede Springer in Berlin. Die leitete das Verlangen an „Welt“-Chefre-dakteur Thomas Schmid weiter, der umgehend reagierte: „Ihre Kritik ist berechtigt und ich hoffe sehr, dass wir künftig keinen Anlass mehr dazu bieten werden. Damit es nicht bei einer Hoffnung bleibt, haben wir die Redaktion bereits kurz nach Erhalt Ihres Schreibens mit einer Rundmail sensibilisiert.“ Schmid gab dann sogar Auszüge aus dieser Mail bekannt, in der er unter anderem argumentiert, die Verwendung des Namens Karlsbad sei völlig berechtigt („Wir schreiben schließlich auch nicht ,Milano‘“).

Schmid, der übrigens als Mitgründer der Gruppe „Revolutionärer Kampf“ mit Daniel Kohn-Benditt und Joschka Fischer zu den exponierstesten Kämpfern der 68-er Bewegung gehörte und noch in den achtziger Jahren für die linke „taz“ schrieb, bittet dann aber auch um Verständnis, dass sich die Verwendung der nichtdeutschen Namen nicht immer vermeiden lasse. Das sei dann „nicht politisch oder ideologisch begründet. Es liegt vielmehr daran, dass im nachrichtlichen Tagesgeschäft oft auf Agenturmaterial zugegriffen wird“. Soweit in diesen Agenturberichten die nichtdeutschen Namen verwendet werden, könne es vorkommen, dass auch die „Welt“ diese dann abdrucke.            PAZ


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