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29.8.09 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-09 vom 29. August 2009

MELDUNGEN

Jungfernflug der Me 210

Augsburg – In Carl Zuckmayers Drama „Des Teufels General“ gerät die Titelfigur, Luftwaffengeneral Harry Harras, vor ihrem Selbstmord unter Druck der Nationalsozialisten im Zusammenhang mit einer Fehlkonstruktion. Harras war im wahren Leben der Generalluftzeugmeister Ernst Udet und die Fehlkonstruktion die Me 210. Als die „Messerschmitt“ einen Tag nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ihren Jungfernflug erlebte, war sie noch unausgereift. Als Nachfolgerin der Bf/Me 110 sollte sie jedoch trotzdem schnell in großer Stückzahl an die Front. Zahlreiche Unfälle waren die Folge. Erst nach 261 gebauten Maschinen wurde die Produktion unterbrochen und bis zur Behebung der Mängel wieder zur Herstellung des Vorgängermodells zurückgekehrt. 1943 schließlich wurde bei der Luftwaffe die Me 210 durch die Me 410 abgelöst. Da hatte der Generalluftzeugmeister bereits den Freitod gewählt.      M.R.

 

Die Erste mit Pilotenschein

Paris – Raymonde de Laroche war nicht nur die erste Frau der Welt, die einen Pilotenschein erwarb, sondern auch die erste, die einen Alleinflug machte. Dabei war die vor 125 Jahren in Paris geborene Französin eigentlich Schauspielerin. Und eigentlich hieß sie Elise Roche. „Baronin Raymonde de Laroche“ war nur ihr Künstlername. Zum Fliegen kam sie, als sie 1909 eines Abends mit Charles Voisin dinierte. Der Pilot und Bruder des französischen Flugzeug- und Automobilkonstrukteurs Gabriel Voisin bot ihr an, ihr auf einer seiner Maschinen das Fliegen beizubringen. Die „Voisin“, auf der sie das Fliegen erlernen sollte und wollte, war wie die meisten Maschinen dieser Zeit ein Einsitzer, und so konnte ihr Fluglehrer nur von außerhalb aus Anweisungen geben, aber nicht eingreifen. Eindringlich hatte er seiner Flugschülerin vorher eingebläut, ja nicht abzuheben. Laroche war jedoch zu tatendurstig, als dass sie hätte widerstehen können, und startete bereits bei ihrer ersten Flugstunde. Es gab weder Tote noch Verletzte oder Sachschaden. Sie hob ab bis auf eine Höhe von fünf Metern und flog dann etwa 300 Meter. Das war der erste Alleinflug einer Frau. Am 8. März 1910 bestand Laroche dann die Pilotenprüfung des Aéro Club de France. Fliegen wurde die große Passion der ersten lizensierten Pilotin. Davon konnte sie auch ein schweres Flugzeugunglück nicht abhalten, das ihr schwerste Kopfverletzungen, einen gebrochenen Arm und zwei gebrochene Beine einbrachte. Ihre Leidenschaft wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Am 18. Juli 1919 nahm sie als Copilotin an einem Testflug teil. Die Maschine stürzte ab. Wie der Pilot überlebte auch sie das Unglück nicht.          M.R.


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