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29.8.09 / Mehr als nur veraltet / Kamen wirklich 31 Millionen Sowjetbürger und Polen ums Leben?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-09 vom 29. August 2009

Mehr als nur veraltet
Kamen wirklich 31 Millionen Sowjetbürger und Polen ums Leben?

Vor wenigen Tagen berichtete in dieser Zeitung Hans-Joachim v. Leesen über die an den Deutschen in Polen bei Kriegsausbruch 1939 verübten Grausamkeiten, bei denen etwa 5800 Zivilisten den Tod fanden. Dabei äußerte der PAZ-Autor die Erwartung, dass solche Tatsachen in der absehbaren Flut an Veröffentlichungen zum 70. Jahrestag des Kriegsausbruches wohl kaum erwähnt werden würden.

Der „Spiegel“-Titel von dieser Woche zeigt, wie berechtigt diese Sorge war. Kein Wort von der massiven Diskriminierung der 1919 noch über zwei Millionen Deutschen in der Republik Polen, von denen in wenigen Jahren über eine Million aus ihrer Heimat herausgeekelt wurden. Die teilweise blutigen Übergriffe auf die Polendeutschen schon ab Anfang 1939 bleiben ebenso unerwähnt wie die als „Bromberger Blutsonntag“ bekannten Massaker in Anfang September 1939. Besonders ärgerlich sind die massiv überhöhten Verlustzahlen für mehrere Länder, die der „Spiegel“ einmal mehr verbreitet. Eine Gesamtopferzahl von „60 Millionen“ Toten des Zweiten Weltkrieges stimmt eben selbst dann nicht, wenn man den asiatischen Kriegsschauplatz mitrechnet, auf dessen Kämpfe Berlin kaum Einfluss hatte.

Ganz falsch sind die Angaben von „sechs Millionen“ getöteten Polen (die PAZ berichtete) und sogar „25 Millionen“ getöteten Sowjetbürgern. Schon 1991, vor nunmehr 18 Jahren, gab Moskau quasi-offiziell bekannt, dass an allen Fronten und in Gefangenschaft knapp 8,7 Millionen Rotarmisten ums Leben gekommen waren. Selbst sehr hohe Schätzungen der Zahl der getöteten Zivilisten führen daher nicht (mehr) zu 25 Millionen toten Sowjetbürgern. Merkwürdigerweise nennt der „Spiegel“ mit „sieben Millionen“ auch für die Deutschen eine überhöhte Zahl, die Gesamtzahl sechs Millionen kommt der Wahrheit näher.             K.B.


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