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05.09.09 / Gruselkrimi aus Deutschland / »Der Frosch mit der Maske« eröffnete die Edgar-Wallace-Reihe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-09 vom 05. September 2009

Gruselkrimi aus Deutschland
»Der Frosch mit der Maske« eröffnete die Edgar-Wallace-Reihe

Hallo, hier spricht Edgar Wallace.“ Diesen mit markerschütternder Stimme vorgetragenen Satz kennt wohl jeder Bundesbürger. Man Sitz im Lichtspielhaus oder im Puschenkino, hat sein Tagewerk vollbracht und kann sich nun auf rund eineinhalb Stunden Abwechslung und Ablenkung vom Alltag freuen. Diese Zerstreuung besteht bei den Edgar-Wallace-Filmen in der Regel aus einer Mischung aus Spannung mit Schauder, Liebe und Komik.

Für letzteres war vor allem Eddi Arent zuständig, der in der Regel als Butler oder Mitarbeiter des ermittelnden Inspektors daherkam. In 23 Edgar-Wallace-Filmen spielte der gebürtige Danziger mit, und er dürfte damit der meistbeschäftigte Darsteller der Edgar-Wallace-Reihe sein. Aber auch Siegfried Schürenberg und Hubert von Meyerinck sorgten dafür, dass es in den Filmen nicht gar zu ernst zuging.

Für die Liebe sorgten meist eine ebenso attraktive wie ritterliche ermittelnde – natürlich männliche – Hauptperson und eine im Alter zu ihr passende Dame, die unbedingt des Schutzes vor dem Haupttäter bedarf, weil der es nicht zuletzt auf sie abgesehen hat. Die Rolle des rettenden Ritters übernahm am häufigsten Joachim Fuchsberger, gefolgt von dem kaum weniger attraktiven Heinz Drache. In der Rolle der zu rettenden holden Maid waren Schutzinstinkte bei jedem Mann auslösende Schauspielerinnen wie Karin Dor oder Karin Baal zu sehen.

Für den Schauder vor dem Zwielichtigen waren Mimen wie Fritz Rasp, Pinkas Braun, Christopher Lee und vor allem Klaus Kinski zuständig. Die Jagd der sympathischen Hauptperson nach dem anfänglich unbekannten Hauptverbrecher sowie dessen Demaskierung beziehungsweise Überführung sorgten schließlich für den durchgehenden Spannungsbogen.

Die goldenen Jahre des Edgar-Wallace-Films begannen in den 50er Jahren mit der Idee des erfolgreichen Filmverleihs Constantin-Film einer deutschsprachigen Edgar-Wallace-Serie. Nachdem zwischen 1927 und 1934 bereits sechs deutsche und britische Verfilmungen von Edgar-Wallace-Romanen erschienen waren, fand der Filmverleih jedoch zunächst keinen Produzenten, der das Risiko einzugehen bereit war, an diese Tradition mit einer neuen Serie anzuknüpfen. Schließlich wurde man in Dänemark fündig. Im Auftrag der deutschen Constantin-Film verfilmte die dänische Rialto Film Edgar Wallaces Krimi „Der Frosch mit der Maske“. Produziert wurde der Spielfilm im Frühjahr 1959 in Dänemark und Deutschland, gedreht wurde im Großraum Kopenhagen und in London.

Bereits im „Frosch mit der Maske“ findet sich die klassische Erfolgskombination aus Schauder, Liebe und Komik. Joachim Fuchsberger spielt die ermittelnde Hauptperson Richard Gordon, Jochen Brockmann dessen kriminellen Gegenspieler, den Frosch, und beide haben ein Auge geworfen auf die liebreizende Ella Bennet, dargestellt von Eva Anthes. Für das komische Element sorgt bereits hier Eddi Arent, diesmal als Butler James.

Vor 50 Jahren, am 4. September 1959, erfolgte die Uraufführung in Stuttgart im Universum. 3200 Kinobesucher machten den Film zum Kassenfüller und zum Beginn einer langen Serie von Edgar-Wallace-Spielfilmen. Rialto Film sicherte sich hierzu die Exklusivrechte fast aller Wallace-Romane. Ähnlich wie bei „James Bond“ entfernte man sich später zunehmend von den Romanvorlagen, was der Qualität nicht förderlich war. 1972 erschien mit „Das Rätsel des silbernen Halbmondes“ der 38. und letzte Spielfilm der Edgar-Wallace-Reihe.     M.R.


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