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05.09.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-09 vom 05. September 2009

Leserforum

Freiheit und Gleichheit haben ihre Bereiche

Zu: „Freiheit statt Gleichheit“ (Nr. 32)

Die Ausführungen in dem Artikel, die an den Idealen der französischen Revolution anknüpfen, bedürfen einer Ergänzung. Man kann nämlich auch mit voller Berechtigung anstelle „Freiheit statt Gleichheit“ auch „Freiheit und Gleichheit“ sagen, wenn man nur auf die Gültigkeitsbereiche dieser Aussagen achtet.

Freiheit gehört zum Geistesleben. Sie hat ihre Grenzen dort – sinngemäß wie in §1 der Straßenverkehrsordnung – wo die Freiheit anderer eingeschränkt würde. Gleichheit gilt im Rechtsleben; gilt Gleichheit vor dem Gesetz, dann stellt sich Gerechtigkeit von allein ein. Brüderlichkeit sollte hingegen herrschen im Leben miteinander, im sozialen Bereich. Das Nichtbeachten dieser „Zuständigkeitsbereiche“ führt zwangsläufig zu Unstimmigkeiten und Unfrieden.

Martin Knappke, Karlsruhe

 

 

Wir wollen nicht auf ewig die Bösen sein

Zu: „Auf Wiedersehen Deutschland“ (Nr. 31)

Gerade lasen wir, dass immer mehr Frauen keine Kinder bekommen, was ja den Schluss zulässt, dass die Deutschen sich von ihrer Geschichte verabschieden. Berück-sichtigen wir das, dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob mehr oder weniger unserer Bürger jedes Jahr sich eine neue Heimat suchen. Sie entkommen dann ja auch dem Nicht-Vergessen-Dürfen und müssen sich nicht in pausenloser Folge mit dem Holocaust füttern lassen.

Nicht, dass ich meine, dass wir dem Erinnern entkommen sollten, aber es muss doch alles seine Grenzen haben. Wir können doch nicht damit leben, dass wir ununterbrochen die Bösen sind: Gab es im Zweiten Weltkrieg ein Verbrechen, sind immer nur wir die Täter. Die Einheitspresse ist auf deutsche Schuld eingeschworen und lässt es bei ihren Meldungen an jeder Sorgfalt und jedem Hinterfragen fehlen. 

Gabriele Runge, Berlin

 

 

SPD-Linke profitiert

Zu: „SPD-Linke rüstet sich“ (Nr. 33)

Da wohl nicht damit zu rechnen ist, dass die SPD die Wahl gewinnen wird und sie weit eher eine Schlappe hinnehmen muss, dürfte die Zeit der SPD-Linken gekommen sein, die in der Linkspartei dann den geeigneten Partner zum Machtgewinn haben. Der rechte Flügel der SPD scheint immer bedeutungsloser und wird nach einigen Austritten nur noch Erinnerung sein.

Auf Union und FDP wird es ankommen, ob sie Kraft und Inhalte aufbringen, um die Mehrheit der Deutschen hinter sich zu sammeln. Der Union ist das Fundament zerbröselt, und die Rechts- und Ausländerpolitik der FDP kann wenig Begeisterung wecken. Da müssen die beiden Parteien noch in sich gehen, wenn sie Deutschland vor der Herrschaft der Linken bewahren wollen.

Inge Rolls, Berlin

 

 

Dänemark: Es gab genug zu essen

Zu: „Der Freihafen wurde zum Leichenhaus“ (Nr. 30)

Als selbst Betroffene (Jahrgang 1932) der Internierungszeit in Dänemark, die zweieinhalb Jahre hinter Stacheldraht verbrachte, möchte ich zu Ihrem Artikel Stellung nehmen. Erneut möchte ich die Unterschiedlichkeit der Lager betonen.

In Ihren Artikeln von Herrn Böttcher und Herrn Søndergaard geht es ja um die Kindersterblichkeit. Hier möchte ich doch sehr stark betonen, dass unsere deutschen Ärzte keine Schuld traf, sondern es lag ausschließlich an der unzureichenden Verpflegung und an den Medikamenten, die die Dänen uns verweigerten.

Zwei meiner Geschwister, mein Vater und ich sind während dieser Zeit schwer erkrankt – ich hatte Paratyphus und eine infektiöse Hepatitis. Meine älteste Schwester arbeitete während dieser Zeit als Schwesternhelferin. Ich weiß über diese Zeit und unsere Versorgung. Während dieser Zeit verstarb mein Vater im Mai 1947.

Meine Eltern als Pharmazeuten hatten in unserem Lager Rom bei Lemvig eine Apotheke aufgebaut und sammelten Kräuter, die dann auf primitivste Weise zu Tee verarbeitet wurden.

Mein Mann, Jahrgang 1925, war längere Zeit als Soldat in Dänemark stationiert. Er spricht von einer Schlagsahne-Front. Es gab in Dänemark genügend Lebensmittel, um uns zu versorgen und nicht hungern zu lassen.

Wir sind nicht bereit, die Vergangenheit der Dänen aufzuarbeiten, denn wir sind heute selbst mit unserer Vergangenheit befasst. Hierzu fanden wir in jungen Jahren keine Zeit, weil wir mit unserer Zukunft beschäftigt waren.

Margot Spitzeder, Oberursel

Foto: Ankunft im dänischen Flüchtlingslager 1945: Viele Vertriebene erkrankten erst hier.  Bild: Archiv

 

 

Unverschämte Forderung

Zu: „Kolat fordert Geschichtsschönung“ (Nr. 33)

Der Chef der türkischen Gemeinde, Kolat, möchte die Erinnerung an den von Türken verursachten Genozid an den Armeniern aus dem deutschen Geschichtsunterricht entfernt sehen.

Seine unverschämte und unangemessene Forderung belegt, dass wir Deutschen grobe Fehler in unserer Ausländer- und Migrantenpolitik machen. Wer zu uns kommt, möge sich integrieren, also langfristig zum Deutschen werden. Wir sind hingegen keine türkische Kolonie, in der die Türken unter uns nach eigenen Regeln und Ansprüchen an die deutsche Gesellschaft leben.

Paul Reinold, Hanau

 

 

Wir Christen müssen Brücken bauen

Zu: Leserbrief „Schäuble hat sein Amt missverstanden“ (Nr. 33)

Ich bin immer wieder erstaunt, was für Interpretationen möglich sind, wenn es um Muslime, in diesem Falle speziell um in Deutschland beheimatete, geht. So erscheint mir der Angriff von Dr. Kuhlmann von der Evangelischen Theologischen Fakultät Leuven auf Bundesinnenminister Schäuble, er habe sein Amt gründlich missverstanden, wenn er Muslime in Deutschland willkommen heiße (obwohl diese angeblich Vorbehalte gegenüber der Verfassung hätten), als anmaßend und hochmütig. Steht diese Meinung etwa für die protestantische christliche Kirche in Deutschland?

Erinnerungen an die kühle Haltung der Evangelischen Kirche den deutschen Vertriebenen gegen-über drängen sich da unwillkürlich auf. Es wäre dagegen notwendig, sich auf den Juden, Christen und Moslems vereinenden Monotheismus als Angehörige der Religion Abrahams zu besinnen und einen Dialog auf gleicher Augenhöhe zu führen. Wie sonst könnten Vorurteile abgebaut werden? Gerade die Vertreter der christlichen Kirche sollten sich an ihre menschenverachtenden Irrtümer in der Geschichte erinnern. Bauen wir Brücken, die anderen sind immer so gut und böse wie wir selbst. Und: Holen wir doch noch mal Lessings Ringparabel aus der Schublade.

Renate Mayr, Hamburg

 

 

Heldenmut

Zu: „Ein Zivilist unter Offizieren“ (Nr. 29)

Was sich dort am 20. Juli 1944 in Berlin-Plötzensee abgespielt hat, war ein Schauspiel des Entsetzens. Wie so etwas passieren konnte, und warum es vielleicht auch so kommen musste, darüber werden wir die ganze Wahrheit nie erfahren. Doch eines ist gewiss, das Opfer der Männer (aber auch Frauen), des 20. Juli 1944 ist nicht umsonst gewesen.

Wenn wir alle in tiefem Dank ihrer Liebe zum deutschen Volke und ihres Heldenmutes gedenken, dann fühlen wir, das Volk der Prusai, besonders in uns wie ein heiliges Vermächtnis die Verpflichtung, den Kampf als Ureinwohner des Landes Prusa (Ostpreußen) weiterzuführen.

Ein Zivilist unter Offizieren stimmt nicht, es waren zwei Zivilisten unter Offizieren. Einer hieß Carl Friedrich Goerdeler, vormals Reichspreiskommissar und Oberbürgermeister von Leipzig. Der Zweite hieß Fritz Goerdeler, Stadtkämmerer von Königsberg. Beide wurden hingerichtet.

Manfred G. Kaireit, Medebach

 

 

Bin begeisterter neuer PAZ-Leser

Zu: „Nina Hagens Coup“ (Nr. 34)

Vielen Dank für den Einwurf von Konrad Badenheuer zum empörenden „frontal21“-Beitrag im ZDF, in dem evangelikale Christen auf eine Stufe mit fundamentalistischen Islamisten gestellt wurden. Ich kann mich in der Neuzeit an keinen Christen erinnern, der andere Menschen durch Selbstmordattentate in den Tod gerissen hat und sich dann auch noch auf die Bibel als Grundlage berufen hat. Den Christen ist von Jesus, im Gegensatz zum Islam, Nächstenliebe, ja sogar Feindesliebe geboten. Dass das ZDF solche undifferenzierten polemischen Beiträge ins Land hinaussendet, lässt jeden Anspruch auf objektive journalistische Arbeit vermissen.

Erst seit wenigen Wochen beziehe ich Ihre Zeitung und bin begeistert. Am Freitag liegt die PAZ im Briefkasten und ein unterhaltsames Wochenende liegt vor mir. Die PAZ ist wertkonservativ und dem christlichen Menschenbild verbunden. In der allgemeinen Berichterstattung fällt die PAZ positiv auf, indem sie nicht „political correct“ ist, sondern auch Mut hat, Dinge auszusprechen, die man in anderen Zeitungen so nicht lesen kann. Machen Sie weiter so – und vielen Dank für Ihre gute Arbeit.

Alexander Kloß, Heimsheim

 

 

Bismarck wollte die Franzosen brüskieren

Zu: „Emser Depesche“ (Nr. 34)

Um in dem als unvermeidbar erachteten Krieg als der Angegriffene dazustehen, war es 1870 Bismarcks Absicht, die Franzosen zu brüskieren. Er selbst schrieb dazu: „Nachdem ich meinen beiden Gästen [Roon und Moltke] die konzentrierte Redaktion [der Depesche] vorgelesen hatte, bemerkte Moltke: ,So hat das einen anderen Klang, vorher klang es wie Schamade [= Rückzug], jetzt wie eine Fanfare in Antwort auf eine Herausforderung.‘ Ich erläuterte: ,Wenn ich diesen Text sofort nicht nur an die Zeitungen, sondern auch telegraphisch an alle unsere Gesandtschaften mitteile, so wird er vor Mitternacht in Paris bekannt sein und dort nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Art der Verbreitung den Eindruck des roten Tuches auf den gallischen Stier machen. Schlagen müssen wir, wenn wir nicht die Rolle des Geschlagenen ohne Kampf auf uns nehmen wollen. Der Erfolg hängt aber doch wesentlich von den Eindrücken bei uns und anderen ab, die der Ursprung des Krieges hervorruft; es ist wichtig, dass wir die Angegriffenen seien, und die gallische Überhebung und Reizbarkeit wird uns dazu machen, wenn wir der europäischen Öffentlichkeit, soweit es uns ohne das Sprachrohr des Reichstags möglich ist, verkünden, dass wir den öffentlichen Drohungen Frankreichs furchtlos entgegentreten.‘“

Bei dem in der Depesche erwähnten Fürsten handelt es sich um Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, den Vater des in Rede stehenden Thronkandidaten Leopold.

H. Bremhorst, Remscheid

 

 

Lohnverzicht gegen sichere Jobs

Zu: „Staat hilft, Konkurrenz auszuschalten“ (Nr. 35)

Es ist nicht richtig, dass TNT Post in den Niederlanden „nach Gewinneinbruch auch im zweiten Quartal 2009 wieder Stellen gestrichen“ hat. Vielmehr sprachen sich im April die Gewerkschaftsmitglieder gegen die von TNT und der Gewerkschaftsführung vereinbarte Regelung aus, die niedrigere Löhne zum Ausgleich für sicherere Arbeitsplätze und bestimmte Übergangsmaßnahmen vorsah. Infolge dieser Ablehnung sind nun für einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt 11000 Arbeitsplätze gefährdet, wobei TNT angesichts dieses Szenarios weitere Pläne präsentierte. Am 2. Juli gab TNT das Ergebnis einer Befragung von Betriebsangestellten im Bereich Postzustellung bekannt. In der Umfrage wurden 23000 Angestellte nach ihrer Meinung zu wesentlichen Fragen über ihre eigene Zukunft und die Zukunft des Unternehmens befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 74 Prozent der 7700 Befragten sich mit einer leichten Lohnkürzung im Austausch für einen sicheren Arbeitsplatz und/oder ein Paket mit Übergangsmaßnahmen einverstanden erklären würden. Die Unternehmensleitung und der Betriebsrat werden diese Angelegenheit mit den Gewerkschaften besprechen. Unterdessen haben die Gewerkschaften zwei unabhängige Unternehmen mit dem Ziel engagiert, alternative Vorschläge zur Erreichung der erforderlichen Einsparungen im Rahmen eines Master-Plans zu entwickeln.

Die Feststellung der Bundesnetz-agentur, dass die Zahl der Arbeitsplätze bei den Wettbewerbern im Jahr 2008 verglichen mit Anfang 2007 um 19000 auf 29000 gesunken ist, bezieht sich allein auf den deutschen Briefmarkt.

Jeannine Böhrer, TNT Post Holding Deutschland GmbH

 

 

Unbekanntes über den Warschauer Aufstand

Zu: „Neue Sicht auf 1944“ (Nr. 32)

Vor etwa 20 Jahren schon, als ich noch die Anschuldigungen an unsere Soldaten im allgemeinen als wahr akzeptiert habe, sind mir bei der Darstellung der Kämpfe um Warschau Zweifel gekommen. Ich habe damals Teilnehmer an der Niederschlagung des Aufstandes gesucht. Einen Herrn aus Düsseldorf habe ich damals ausfindig gemacht und befragt. Sollte er noch leben und Leser der PAZ sein, möchte ich ihn bitten, die hier wiedergegebenen Aussagen zu kommentieren.

Aus unserem Telefongespräch sind mir folgende Aussagen in Erinnerung geblieben: Im ersten Ansturm konnten sich etwa 30 Dienststellen, die über die ganze Stadt verteilt waren, erfolgreich verteidigen. Da die Polen alle Soldaten niedermachten, derer sie habhaft wurden, mussten die belagerten Punkte freigekämpft werden. Dabei ergab sich, dass selbst in Lazaretten und Krankenhäusern nicht nur alle Verwundeten und Kranken, sondern selbst die polnischen Krankenschwestern teilweise niedergemacht wurden.

Verbrechen gegen unbeteiligte Zivilisten wurden von den deutschen Militärgerichten schärfstens geahndet. Dennoch sind Ermordung auch von Frauen und Vergewaltigungen vorgekommen. Dabei hat die so genannte Kaminski-Brigade traurige Berühmtheit erlangt. Wegen solcher Verstöße wurde der Kommandeur Kaminski, dessen Vater Pole war, nach Beendigung der Schlacht auf Geheiß des deutschen Oberbefehlshabers von dem Bach-Zelewski hingerichtet.

Ganz allgemein von den Morden von Himmlers SS in Warschau zu sprechen, ist daher eine grobe Ungenauigkeit, eine Konzession an die derzeitig offiziell geltende Geschichtsverbiegung.

Über die oben erwähnten Morde jener Armee an deutschen Gefangenen wurden keine Untersuchungen angestellt, Vergeltungsaktionen fanden nicht statt. Die Polen hätten sich auch zu den russischen Truppen flüchten können, die am östlichen Stadtrand Warschaus standen. Statt dessen hat sich die vielleicht hunderttausend (?) Mann starke Polen-Truppe lieber den deutschen SS-Einheiten ergeben. Sie wurden wie normale Feindstreitkräfte in die Gefangenschaft geführt.

Die Unterführer des Aufstandes, die später in russische Hände fielen, wurden in Schauprozessen verurteilt und sind zum großen Teil in sowjetischer Gefangenschaft ums Leben gekommen.

Sollten sich unter den Lesern ehemalige Teilnehmer an den Kämpfen befinden, möchte ich diese Personen bitten, zu meiner Zuschrift Stellung zu nehmen.

Joachim Schäfer, Meerbusch

 

 

Nicht Partisanen

Zu: „Neue Sicht auf 1944“ (Nr. 32)

Im Rücken der deutschen Front erhebt sich eine stark gerüstete Armee der Polen. Diese wird in schweren Straßen- und Häuserkämpfen vernichtet. Schwere Verluste auf beiden Seiten. Als die Reste der polnischen Armee kapitulieren, werden diese nicht als Partisanen behandelt, sondern wie reguläre Truppen in die Gefangenschaft überführt.

Was glaubt der Verfasser des Artikels, was US-Befehlshaber in einem so gelagerten Fall mit den Überlebenden gemacht hätten?

Adolf Fröhlich, Hamburg


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