© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

MELDUNGEN

Hindernis für den Frieden

Tel Aviv − Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen Siedlungsbaustopp angekündigt, allerdings gleichzeitig zunächst noch einmal 455 Baugenehmigungen für Wohnungen im Westjordanland und Ostjerusalem erteilt. Der palästinensische Nahost-Unterhändler Sajeb Erakat reagierte sarkastisch: „Ich denke, das einzige, was mit dieser Ankündigung ausgesetzt wird, ist der Friedensprozess.“ Auch die EU, die seit langem einen Baustopp fordert, wurde deutlich: Die Siedlungen seien illegal und ein Hindernis für den Frieden, erklärte der britische Außenminister David Miliband zu Netanjahus Plänen. Im Jahre 2006 lebten im Westjordanland rund 250000 jüdische Siedler, weitere etwa 230000 in Ostjerusalem. Seitdem kamen über 50000 hinzu.          Bel

Rassismus gegen Weiße

Toronto − Nachdem die kanadische Einwanderungsbehörde das Asylgesuch eines weißen Südafrikaners wegen Rassismus in seiner Heimat akzeptiert hat, herrscht in Südafrika Aufregung. „Unser Name wurde international böswillig in den Schmutz gezerrt“, protestierte eine Ministeriumssprecherin in Pretoria. Die Tatsache, dass seit 1994 rund eine Million Südafrikaner das Land verlassen haben, weil sie aufgrund ihrer Hautfarbe und steigender Kriminalität für sich keine Zukunft im Land mehr sehen, scheint die These der Kanadier vom Rassismus gegen Weiße zu bestätigen. Offener Rassismus ist allerdings eher selten, vielmehr leiden die Weißen im Land auch unter dem Wegfall alter Privilegien. Auch ist die Kriminalität nicht explizit gegen sie gerichtet: Die meisten der Opfer der überwiegend schwarzen Täter sind selbst Schwarze.           Bel