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12.09.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Leserforum

Politik, da der Glaube fehlt

Zu: „Für mehr Ehrlichkeit bei der Kirchenmitgliedschaft“ (Nr. 35)

Vielen Dank an Professor Aden für die Kritik an der kirchlichen Verkündigung. Weil allzu viele Theologen kaum noch glauben, machen sie lieber in Politik, stramm politisch korrekt natürlich, sonst könnte es Ärger geben. Vor dem (linksgestrickten) Zeitgeist kuscht man lieber. Nur wenige bleiben standhaft, wie Idea, der ACP, Evangelikale und auf katholischer Seite die Bischöfe Meisner, Mixa und früher der unerschrockene Erzbischof Johannes Dyba. Das nennt sich nun Märtyrer-Kirche?

Zum Artikel Zweiter Weltkrieg: Vielen Dank auch dem mutigen General Schultze-Rhonhof. Leider hat Ihr Setzer bei der Abschnittsüberschrift wohl Subjekt und Objekt, Hitler und Polen verwechselt und so die Überschrift für den wichtigsten Satz umgekehrt.

Felix Schecke, Hannover

Anm. d. Red.: Leser Schecke hat recht, und wir bedauern das Versehen, das mehreren Lesern auffiel.

Foto: Leere Gotteshäuser: Selbst Gläubige stimmen seltener mit evangelischer Kirche überein.

 

 

Landeskirchen können Kirchensteuer mitbestimmen

Zu: „Für mehr Ehrlichkeit bei der Kirchenmitgliedschaft“ (Nr. 35)

Zur Kirchensteuer wird dort folgendes ausgeführt: „Deren Höhe wird übrigens nicht von der Kirche, sondern vom Staat festgesetzt.“ Dies ist nicht richtig. Die Höhe der Kirchensteuer wird von den jeweiligen Landeskirchen festgesetzt. Soweit mir bekannt ist, hat die Nordelbische Landeskirche gegenüber den anderen Landeskirchen auch einen in der Höhe anderen Steuersatz.

Der Staat (hier die Finanzämter) berechnet und erhebt die Kirchensteuer im Auftrag der jeweiligen Landeskirchen. Dafür bekommt der Staat für Inkasso eine Vergütung. Dies sollen drei Prozent sein. Dies bedeutet übrigens, dass die jeweiligen Landeskirchen von 100 Euro Kirchensteuer nur 97 Euro bekommen und drei Euro für Inkasso beim Staat verbleiben. Für den Staat ist das ein sehr gutes Geschäft. Mit wenig Aufwand gute Einnahmen. Auch für die Kirchen ist das gut. Wenn die Kirchen die Steuer selbst berechnen und einziehen würden, wäre dies erheblich teurer.

Erich Stanzick, Bad Rothenfelde

Anm. des Autors Menno Aden: Die Berechnungsbasis der Kirchensteuer ist die Einkommensteuer. Kirchensteuer wird als Zuschlag von meist zwischen acht und zehn Prozent von der Einkommensteuer festgesetzt. Nur diesen Zuschlagssatz legen die Landeskirchen selbständig fest. Also: Ohne Einkommensteuer keine Kirchensteuer. Wenn der berühmte Zahnarzt sein steuerpflichtiges Einkommen durch Abschreibungsobjekte auf Null senkte, bekam auch die Kirche nichts mehr von ihm. Jahrzehntelang waren die Renten (weitgehend) steuerfrei – die Kirche bekam daher von dem Rentner nichts. Nachdem der Staat die Renten nun nach und nach der Einkommensteuer unterwirft, profitieren davon auch die Kirchen (und das nicht schlecht).

 

 

US-Interessen

Zu: „Vollbremsung aus Detroit“ (Nr. 35)

Die Amis kennen nur ihren Vorteil. So genannte Freundschaften zählen da nicht. Das ist in der Wirtschaft nicht anders als in der Politik. Obama will die Türkei in der EU haben, was gegen unsere Interessen ist, was ihm aber egal ist. So verhält sich auch der Staatskonzern GM.

Monika Eckhardt, Bocholt

 

 

Durch Umkehr kämen wir weiter

Zu: „Für mehr Ehrlichkeit bei der Kirchenmitgliedschaft“ (Nr. 35)

„Die evangelische Kirche in Deutschland ist geistig und geistlich ausgelaugt“, so begann der Gastkommentar von Menno Aden, und recht hat er. Denn in der Tat ist es weithin so, dass die Kirche der Reformation nicht mehr weiß, was sie glaubt und wofür sie eigentlich da ist.

Natürlich bemühen sich Tausende in den örtlichen Kirchengemeinden redlich, zu sagen, was die Frohe Botschaft von Jesus bedeutet. Aber in den Synoden und Kirchenleitungen sitzen Leute, die das Evangelium „marktgängig“ machen wollen. Und so verliert die Kirche an Profil. In der Bevölkerung wird die kirchliche Arbeit meist nur noch wegen ihres sozialen Engagements wahrgenommen. Da wird Gutes und Wichtiges geleistet, keine Frage, aber ihr Hauptauftrag geht weit darüber hinaus. Woher kommen wir und wohin gehen wir? Wie können wir unsere Schuld los werden und wo ist unsere letze Heimat? – Das alles wären Themen, die in der Predigt bearbeitet werden müssten. Aber wie will man diese Fragen beantworten, wenn man keinen Standpunkt mehr hat?

Raphael Hombach hat einmal gesagt: „Manchmal kämen wir weiter, wenn wir umkehrten.“ Das hat die Kirche nicht nur den Menschen zu sagen, sondern sie muss es auch für sich selbst beherzigen.

Alexander Kloß, Heimsheim

 

 

Kießling war das Wohl Deutschlands wichtiger

Zu: „Gradlinig und daher wenig populär“ (Nr. 36)

Vor 25 Jahren sprachen die Medien von einer „Affäre Kießling“, einem widerlichen Vorkommnis, das man besser als „Affäre Wörner“ bezeichnet hätte. General Kießling erfuhr 1983 während seiner Vertretung des Nato-Oberbefehlshabers US-General Rogers, von den geheimen Plänen, im Falle eines Angriffs der Sowjets nur dann Atomwaffen einzusetzen, wenn sich die sowjetischen Truppen noch auf deutschem Gebiet befänden. Sollte es der Sowjetarmee jedoch gelungen sein, Deutschland zu überrennen und bis Frankreich, Holland oder Belgien vorzustoßen, sollte sie dort nur mit herkömmlichen Waffen  bekämpft werden.

Kießling, der mit seinem Gewissen eine atomare Zerstörung Deutschlands nicht vereinbaren konnte, wandte sich deshalb an Rogers, der seinerseits Bundesverteidigungsminister Wörner aufforderte, Kießling sofort zu entlassen. Nun wurden aus dem Zuhältermilieu „Zeugen“ eingesammelt, die der Wahrheit zuwider dem Ehrenmann Kießling übelste Verleumdungen andichteten und diese „bewiesen“. Doch Lügen haben kurze Beine und Kießling musste rehabilitiert werden, seine Stellung als zweithöchster Nato-General war er aber los. Danach erschien ein Bild von US-General Rogers, wie er mit seinem Zeigefinger droht; die Überschrift lautete: Er ist der Boss. Jetzt wusste jeder, woher der Wind weht. Solange wir Deutsche nach der Satzung der Uno (Feindstaatenklausel) Menschen zweiter Klasse sind, braucht einen dieser Verlauf nicht zu wundern: Vor einem deutschen General, dem das Wohl Deutschlands mehr bedeutet als seine Karriere, ziehen wir unseren Hut.

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

 

Hohe Wehr-Ungerechtigkeit abstellen

Zu: „Wehrpflicht im Wahlkampf“ (Nr. 31)

Die Truppenstärke der Bundeswehr hat seit Jahren ständig abgenommen, Eid und Gelöbnis stimmen nicht mehr. Von der allseits vermittelbaren Landesverteidigung ist man zum Söldnerheer in fremden Interessen geworden.

Stünde ich heute dort, wo ich 1991 mit Entschlossenheit Soldat wurde, würde ich verweigern. Denn die Geschichte und der hohe Blutzoll in meiner eigenen Familie während der beiden Weltkriege hat mir gezeigt: Deutsche Soldaten haben – bewaffnet – im Ausland nichts zu suchen, wie auch fremde Soldaten – bewaffnet – in meinem Land nichts zu suchen haben!

Von der Jahrgangsstärke 1984 (435898 Mann) wurden nur noch 18,7 Prozent zur grundgesetzlich festgesetzten Wehrpflicht eingezogen (daneben leisteten 21,3 Prozent Zivildienst und 2,1 Prozent Dienst bei Katastrophenschutz, Feuerwehr und Polizei) – ganze 57,9 Prozent wurden zu gar nichts eingezogen.

Bei einer solch hohen Wehr-Ungerechtigkeit muss ich FDP-Chef Guido Westerwelle zustimmen, dass eine Wehrpflicht heute unzeitgemäß ist. Deshalb plädiere ich dringend dafür, dass die 57,9 Prozent des Jahrganges 1984 (und in den nachfolgenden Jahrgängen dürfte dieser Anteil nicht geringer sein) zum Zivildienst zwangseingezogen werden.

Im Krankenhaus oder in der Hauskrankenpflege kann selbst ein physisch und psychisch nicht in bester Lage befindlicher 18-Jähriger unserem Gemeinwesen nützlich sein und seinen Platz aufgezeigt bekommen, ein verantwortungsvolles wie nützliches Mitglied unseres Volkes zu sein.

Peter Hild, Potsdam

 

 

Nur Grundlegendes

Zu: „Brüssel lässt unsere Flusswehre einreißen“ (Nr. 35)

In Brüssel sind Politiker der zweiten und dritten Garnitur mit einer erschreckenden Machtfülle ausgestattet, was dazu führt, dass aus Brüssel auch viel Unfug und Unrat kommt. Darum muss Brüssel entmachtet und die Selbstbestimmung der Staaten der EU gestärkt werden. Auch wenn Brüssel und die EU zu bejahen sind, muss doch der Aufgabenbereich von Brüssel auf Grundlegendes beschränkt werden, überhaupt wäre auch noch einmal darüber nachzudenken, was Brüssel übergreifend zu befinden hat und was nicht.

Günter Skorko, Hamm

 

 

PAZ in der Schule: Der Geschichtslehrer hat gestaunt

Zu: PAZ

Hallo liebe Redaktion, mein Mann hatte bei Ihnen ein vierwöchiges Probe-Abo der Preußischen Allgemeinen Zeitung bestellt, weil unsere Tochter momentan in der achten Klasse deutsche Geschichte auf dem Lehrplan hat. Sie hat diese Zeitung mit in die Schule genommen und sie kam wunderbar an.

Der Lehrer wusste gar nicht, dass es so eine Wochenzeitung gibt, speziell mit dem Ostpreußenteil.

Daraufhin haben wir für unsere Tochter Vanessa ein Abo geordert, und die Schulbescheinigung gleich mitgefaxt. Es ist schön, dass es mit dem Schüler-Abo zum halben Preis klappt.

Es passt momentan wunderbar in ihren Lehrplan, aber auch mein Mann wird wohl ein „Auge“ hineinwerfen, da sein verstorbener Vater aus Medenau/Kreis Fischhausen stammt und er gerne forschen möchte, ob es da den Einen oder Anderen gibt, der eventuell seine Familie kannte.

Maria Wolff, Hannover

 

 

Lasst ihn giften

Zu: „Prügel vom Pfarrer“ (Nr. 36)

Von dem weit linken Pfarrer Schorlemmer verbale Prügel zu beziehen (wie es Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm ergangen ist), kann man durchaus als Ehre bezeichnen. Lasst ihn giften. Wir leben in einem halbwegs freien Land, in dem jeder seine Meinung frei sagen darf, selbst wenn meist Unrat seinem Munde entströmt.

Friedrich Schorlemmer sollten wir vergessen und nicht weiter erwähnen. Damit treffen wir ihn am meisten. Er will doch etwas sein, und dazu braucht er die Medienpräsenz.

Werner Voss, München

 

 

Haben Politiker das Endlager bereits heimlich ausgesucht?

Zur Diskussion über ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle

Für die Auswahl eines Standortes für ein Endlager hoch radioaktiver wärmeentwickelnder Abfälle aus Kernkraftwerken soll zunächst ein mehrstufiges Auswahlverfahren und später unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger hierauf aufbauend ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden.

Hierbei sind Alternativen in unterschiedlichen Gesteinen (Salz, Granit, Ton), Tiefen und Konstruktionen aufzuzeigen und gegen einander abzuwägen.

Die bisherigen Aktivitäten der hierfür Verantwortlichen lässt diese Vorgehensweise für die breite Öffentlichkeit bisher nur schwer erkennen. Vielmehr haben die Bürgerinnen und Bürger den Eindruck, dass ohne alternative Untersuchungen ein Endlager in Gorleben in einem Salzstock in nur zirka 1000 Meter Tiefe bereits von der Politik heimlich ausgewählt wurde.

Dr. Rolf Bielecki, Jesteburg

 

 

Naumburg: Komplettes Kriegsgefangenenlager wurde vergessen

Zu: „Tod und Elend auf den Rheinwiesen“ (Nr. 29)

Es war ja wirklich Zeit, dass endlich einmal die Zustände in Gefangenenlagern auf deutschem Boden zur Sprache kommen. Der Brief des Herrn Kraft aus Mannheim hat mich zum Schreiben angeregt.

Mein leider vor vier Jahren verstorbener Mann, Jahrgang 1923, hat als junger Offizier den Sturm auf Berlin bei Seelow mit seinen Männern noch zu verhindern versucht. Danach marschierte er – allein – Richtung Westen. Von Russen wurde er eingefangen und sollte mit vielen anderen ehemaligen Soldaten wieder gen Osten marschieren. Aber es gelang ihm die Flucht und sein Weg ging wieder Richtung Westen. Diesmal haben ihn bei Weißenfels die Amerikaner aufgelesen und ins Kriegsgefangenenlager in Naumburg an der Saale gebracht.

Auf dem Gelände des ehemaligen Heeres-Verpflegungslagers müssen mehrere Tausend Soldaten zusammengepfercht worden sein. Es war so eng, dass die Männer nur stehen konnten.

Mein Mann erzählte, dass sie auch zum Schlafen sich nicht setzen konnten. Wie ein wogendes Kornfeld hätten nachts die schlafenden Männer ausgesehen.

Und die Verpflegung? Trotz der vollen Speicher gab es für jeden Mann pro Tag nur einen Maggi- Suppenwürfel und dazu Wasser mit einem Schlauch. Ein Sadist gab ihnen eines Tages eine Büchse Schmalzfleisch.

Kurz bevor Thüringen von den Amerikanern geräumt wurde, bekam mein Mann am 24. Juni 1945 seine Entlassungs-Papiere und erhielt die Möglichkeit, mit einem Truck bis Crailsheim zu fahren, von wo aus er sich nach Würzburg durchschlug, wo seine Mutter inzwischen eine neue Heimat gefunden hatte. Allerdings hatten ihn die fünf Wochen in Naumburg so abmagern lassen, dass seine Mutter ihn erst an der Stimme erkannte.

Im Mai 1996 waren mein Mann und ich in Naumburg, um etwas über das damalige Lager zu erfahren und ob es wirklich gelungen war, in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit alle Gefangenen zu entlassen. Aber niemand wusste etwas von dem Lager. Weder bei der Zeitung noch im Rathaus war irgendetwas zu erfahren. Meinen Mann fertigte man als großen Märchen-Erzähler ab.

So wird vieles, was man uns Deutschen angetan hat, bewusst in die Schublade des Vergessens gepackt.

Rosemarie Zerrath, Würzburg

 

 

Unsere Freiheit ist eingeschränkt

Zu: „Die vergessenen Opfer“ (Nr. 31)

Ich frage mich immer wieder, wer in unserem Land bestimmt, was die öffentliche Aufmerksamkeit beschäftigen darf und was unter den Teppich gekehrt wird.

Zu dieser Frage gehört eine weitere, denn es erstaunt doch, dass deutsche Historiker und Medien diese Einschränkung der Meinungs- und Forschungsfreiheit so einfach hinnehmen.

Ja, Historiker werden sogar in der Zementierung von Fälschungen oder Faktenverkürzungen tätig, denken wir nur an die Festlegungen der Opferzahlen der drei großen Angriffswellen auf Dresden.

Das Geschehen um den Kriegsausbruch gehört zu den herausragenden Beispielen für Verschweigen und Schuldverlagerung. Es ist niemand bei uns zu finden, der sich nur der historischen Wahrheit verpflichtet fühlt. Man liegt vor den nationalistischen polnischen Geschichtsfälschungen auf den Knien und nimmt so auch hin, dass die deutschen Opfer des polnischen Nationalismus ganz einfach vergessen werden; doch auch sie haben unser Gedenken und unsere Trauer verdient.

Theo Lehradt, Bremen


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