19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.09.09 / Baden-Württemberg engagiert sich / Innenminister Heribert Rech: »Kultur der Vertreibungsgebiete muss erhalten bleiben«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Baden-Württemberg engagiert sich
Innenminister Heribert Rech: »Kultur der Vertreibungsgebiete muss erhalten bleiben«

Zu den am stärksten für die Ost- und Sudetendeutschen engagiertesten deutschen Landespolitikern gehört der Innenminister von Baden-Württemberg, Heribert Rech (CDU). Der 1950 geborene Vater zweier erwachsener Töchter stammt aus einer donauschwäbischen Familie aus Parabutsch in der Batschka. Rech ist seit 2004 Innenminister und zugleich Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler. Zuletzt sprach Rech am 30. August vor Vertriebenen, Anlass war das 58. Vinzenzifest und das 35. Egerländer Landestreffen in Wendlingen. „Unser Land ist eine einzigartige Aufbauleistung von Einheimischen und Heimatvertriebenen“, erklärte Rech und verlangte: „Wir müssen die Vergangenheit im Bewusstsein der Menschen lebendig halten und aus der Geschichte unsere Lehren für die Zukunft ziehen. Daher begrüße ich es ausdrücklich, dass mit dem Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin im Geist der Versöhnung ein sichtbares Zeichen gesetzt wird.“

Die Festlichkeiten seien ein beeindruckendes Bekenntnis der Egerländer Landsleute zu ihrer Herkunft, ihren Wurzeln, zu ihren Traditionen und ihrer Heimat. Im Rückblick auf Vertreibung und Flucht, auf die schrecklichen Geschehnisse und die schlimmen Folgen des Zweiten Weltkriegs müsse man sagen, dass auch der Weg der Egerländer ein Leidensweg war. Auch sie hätten ihre angestammte Heimat, ihre Habe und ihren Besitz verloren.

Der Innenminister wies darauf hin, dass die großartige Integrationsleistung in den Jahren nach 1945 Gegenstand einer Landesausstellung sei, die am 12. November im Haus der Geschichte in Stuttgart eröffnet werde und bis 22. August 2010 zu sehen sein soll (PAZ-Bericht soll folgen): „Mit dieser Ausstellung bekennen wir uns zu der Geschichte und zu den Leistungen unserer Heimatvertrieben. Ich wünsche der Ausstellung viele Besucher.“

Das Vinzenzifest, das traditionsreiche Egerer Erntedankfest, ist 1952 in Wendlingen wiedererstanden. Nur wenige Wochen zuvor sprach Rech Anfang August beim 61. Bundestreffen der Südmährer in Geislingen. Auch dort rief die Gesellschaft auf, die Erinnerung an die Kultur von Heimatvertriebenen wach zu halten. „Die Kultur der Vertreibungsgebiete muss erhalten bleiben, auch wenn die Erlebnisgeneration sie eines Tages nicht mehr selbst pflegen kann“, erklärte Rech. Museen, Archive, Institute oder ein Zentrum gegen Vertreibung in Berlin seien der Weg für diese Erinnerungskultur.      K.B.

Foto: Tag der Heimat 2009 in Berlin: Bundeskanzlerin Merkel, Landesminister Heribert Rech (dahinter) und LO-Sprecher Wilhelm v. Gottberg           Bild:  K.B.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren