© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009

Effizienzfrage
Kritik an alternativen Energien

Gustav Krüger ist Physiker und hat in Elektronik-Unternehmen gearbeitet. Energiethemen sind seine Passion, und seit er im Ruhestand ist, hat er sich intensiv mit Formen der Energiegewinnung auseinandergesetzt. In dem Büchlein „Energie – was jeder darüber wissen muss“ lässt er nun andere an seinem Wissen teilhaben.

Schnell wird klar, dass Effizienz für Krüger sehr wichtig ist und so rechnet er stets vor, wie der Wirkungsgrad und die Folgekosten verschiedener Energiearten sind. Das ist jedoch bei der von ihm favorisierten Atomkraft nicht möglich, da es bis heute keine unumstrittene Lösung in der Frage der Endlagerung gibt. Zwar befürwortet er moderne Kohlekraftwerke, rechnet jedoch vor, dass jeder Arbeitsplatz im deutschen Steinkohleabbau den Steuerzahler Jahr für Jahr rund 75000 Euro Subventionen kostet.

Solarenergie ist für den Autor angesichts der deutschen Klimaverhältnisse nicht effektiv genug. Außerdem würde Strom aus Sonnenkraft durch staatliche festgelegte Abnahmepreise den Preis im Allgemeinen in die Höhe treiben. Dies führe dazu, dass beispielsweise Unternehmen, die Solarzellen herstellten und dafür selber viel Energie benötigen, ihre Produktion in Länder wie China und Indien auslagerten, weil dort Strom viel günstiger sei. Auch rechnet er vor, dass in der Windkraftindustrie zwar Tausende neuer Arbeitsplätze geschaffen wurden, doch durch den damit verbundenen höheren Strompreis in der Industrie doppelt so viele vernichtet wurden.

Krügers Ausführungen dürften jedem Stromkunden, ob nun Anhänger des Atom- oder Ökostroms, zu denken geben.             Bel

Gustav Krüger: „Energie – was jeder darüber wissen muss – Antworten auf zehn aktuelle Fragen der Energiepolitik“, BoD, Norderstedt, brosch., 103 Seiten, 10 Euro