© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-09 vom 12. September 2009
Bonus und Malus
Ein Bonus ist, wie allbekannt,
was Gutes – und natürlich,
weil „bonus“ gut heißt, so benannt,
nicht etwa bloß willkürlich.
Wenn’s aber mehrmals kracht, ersetzt
ein Malus bald den Bonus –
die Prämie zu schlechter Letzt
wird Last, lateinisch „onus“.
Der Bonus soll auch – quid pro quo –
Geschäftserfolge heben,
und die verbessern sowieso
die Bonität daneben.
Nur wär’ zudem als Warnsignal
ein Malus noch vonnöten,
denn weil der fehlt, geht manchesmal
der ganze Laden flöten.
Dann dürfen andre allgemein
in saure Äpfel beißen –
und wie zum Hohn muß auf Latein
just „malum“ Apfel heißen!
Dasselbe gilt für Politik
in so humanen Zeiten:
Man erntet zwar verbal Kritik
nach Pannen oder Pleiten.
Doch Sanktionen? Weit gefehlt!
Denn selbst bei ärgsten Schäden
wird schlimmstenfalls man abgewählt
und läßt halt Leute reden.
Der Bonzen-Bonus nämlich bleibt:
Man kriegt gleich neue Posten,
und lebt, was immer man auch treibt,
auf Steuerzahlers Kosten!
Pannonicus
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