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19.09.09 / Deutschfeindlichkeit ist passé

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-09 vom 19. September 2009

Moment mal!
Deutschfeindlichkeit ist passé
von Klaus Rainer Röhl

Will die Kanzlerin den Sieg? Kein Zweifel. Gün-ther Grass, einmal von einem vorwitzigen, aber nicht sehr originellen Reporter gefragt, „Herr Grass, wie schmeckt denn nun der Ruhm?“, antwortete ohne Umschweife und genüsslich wie ein Fernseh-Koch, der gerade seine Soße abgeschmeckt hat: „Hmm – er schmeckt.“ Das könnte die Kanzlerin auch sagen. Sie hat Gefallen an ihrem Erfolg gefunden. So etwas setzt man nicht so leicht aufs Spiel. Auf jeden Fall möchte sie weiter mit Sarkozy, Erdogan, Putin und ihretwegen auch mit Ahmadinedschad an einer Theke stehen und irgendwie trotz aller bei den bösen Jungens zur Sprache gebrachten Probleme am Ende doch beliebt sein. Unsere Mami aus Deutschland ist die Beste. Der tätschelt man, ohne Arges zu denken wie etwa bei Carla Bruni, die Schulter.

Das möchte sie nicht missen. Sie will Kanzlerin bleiben. Soviel ist sicher. Unter welchen Bedingungen, das steht nicht so fest. Das weiß nur sie. Will sie unbedingt Kanzlerin in einer schwarz-gelben Regierung sein, in einer Koalition, in der von Guttenberg Wirtschaftsminister und Guido Westerwelle Außenminister wäre? Da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht hält sie es doch mit jener altgriechischen Weisheit, die in etwa lautet: „Dasselbe ist immer das Beste.“ Wie war es in Berlin vordem mit Steinmeier und Münte so bequem. War nicht in der Großen Koalition alles wunderbar gelaufen? Nicht alles, vom CDU-Programm sogar kaum etwas. Aber reibungslos. Das konnte sie. Ausbügeln, vertagen, abwarten.

Aber: War es deutsche Politik, die sie da machte? Wer sind die, die sie „Wir“ nennt? Die Deutschen? Oder die Bewohner der Bundesrepublik? War da je die Rede von Deutschland? Den konservativen Werten und der deutschen Leitkultur inmitten einer Multikulti-Beliebigkeit? Und was war mit den getreuesten aller getreuen Unionswähler, den Ostpreußen und den anderen deutschen Vertriebenen, den Erben von immerhin 14 Millionen Deutschen? Wenn wir ehrlich sein wollen, hat sie gelegentlich auch über die Vertreibung gesprochen, aber mehr beiläufig, mehr in homöopathischen Dosen, zum Abgewöhnen. Die konservativen und patriotisch denkenden Wähler geben Angela Merkel ihre Stimme nicht wegen, sondern trotz ihrer Politik. Wenn sie könnten, würden sie auch außerhalb Bayerns lieber die CSU wählen.

Ich finde es eigentlich ein bisschen leichtfertig von unserer Bundeskanzlerin, wie sie ihre besten Freunde behandelt. Bayern bleibt doch das Vorzeigeland für die Union. Das Bundesland mit den wenigsten Arbeitslosen, dem höchsten Bildungsstandard und der größten Sicherheit vor Kriminellen. So etwas prägt sich den Menschen ein. Offen deutschfreundlich, europäisch, weltoffen und global denkend wie BMW oder der FC Bayern, aber mit einem erkennbaren Anteil von nationalem Selbstbewusstsein. Wie aber sieht es bei der CDU aus? Angela Merkel versucht sich, auch in ihrem Auftritt beim „Fernseh-Duell“ vom letzten Sonntag, gern als die Kanzlerin einer Großen Koalition zu profilieren. Als wenn das Ziel ihrer Politik die Zusammenarbeit mit der SPD sei und nicht das notwendige Übel für eine Übergangszeit.

Vertrat Angela Merkel die deutliche Ablehnung der Bevölkerungsmehrheit gegen weitere, ungebremste muslimische Einwanderung, kämpfte sie also gegen den Wegfall des „christlichen Gottesbezugs“ in der neuen europäischen Verfassung? Ja, oder nein?

Soll die Große Koalition nach 2009 weitergehen, wie es nach dem Fernseh-Duell fast jedem erschien? Das darf doch nicht wahr sein. Die Große Koalition war eine Fata Morgana, eine Fiktion. Sie war von Anfang an keine Koalition. Es gab nur eine Waffenruhe. Und Posten. Eine kurze Zeit lang glaubten die Menschen, wir hätten eine neue, handlungsfähige Regierung. Dieser Glaube nahm in weiten Teilen der Bevölkerung schnell ab. Unmut breitet sich aus. Wohin breitet der Unmut sich aus? Die Arbeitslosen und die Hartz-IV-Empfänger setzen auf die Linkspartei, die konservativen und national gesinnten Bürger, die bisher, fast ohne sich zu besinnen, Union gewählt haben, hoffen auf eine Partei, in der sie sich noch wiedererkennen können. Die NPD marschiert an den Rändern auf, könnte weitere Brückenköpfe bilden. Wundert uns das? Eine bürgerliche Partei rechts von der CDU gibt es ja nicht. Die FDP hat ihren nationalen Flügel schon vor Jahren amputiert. Die konservativen und national denkenden Anhänger der CDU wählen die Union bisher nicht wegen, sondern trotz ihrer diffusen Politik. Sie wählen schon viele Jahre CDU mangels jeder Alternative und in der vagen Hoffnung auf irgendeinen „Hoffnungsträger“, der der Partei wieder ein konservatives Profil geben könnte. Aber auch die „Hoffnungsträger“ enttäuschen die Bürger immer wieder, weil sie in der nationalen Frage – und das ist auch die Gewaltkriminalität – wackelig oder nur sporadisch interessiert sind. So setzen die loyalen Wähler auch außerhalb Bayerns seit langem ihre Hoffnung auf die CSU.

Ist die CSU rechts? Wenn man unter rechts eine deutsche, wirtschaftlich zum Wohl des Landes arbeitende Partei versteht, ja. Dort, wo man neben den gut überlieferten und gepflegten Dialekten des Landes auch das sauberste Schriftdeutsch sprechen kann, vereint das von der CSU seit Kriegsende regierte Land Pflege der Tradition und Pflege der jeweils modernsten Technik und Wissenschaft: Wie man so schön sagt, Laptop und Lederhose. Nicht zufällig stehen zwei der drei Elite-Universitäten, die mit Milliarden-Zuschüssen Deutschlands Anschluss an das Weltniveau sichern sollen, in München. Das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote hat zugleich die effizienteste Polizei bei der Bandenbekämpfung und die rigoroseste Abschiebepraxis für kriminelle Ausländer, auch solche mit deutschem Pass. Rechts von der CSU dürfe es in Bayern, wie Franz Josef Strauß einst befunden hat, keine demokratisch legitimierte Partei geben. Muss es auch nicht. Eher stellt sich immer wieder die Frage, wie wir im übrigen Deutschland jenes Minimum an Selbstachtung und jenes Maximum an Effizienz, das in Bayern herrscht, durchsetzen können.

Deutschland hält den Atem an. Vier Jahre regierten Angela Merkel und der Außenminister der SPD. Von der Gnade der SPD-Linken abhängig. Wenn diesen der Zeitpunkt gekommen scheint, auf die Linkspartei „zuzugehen“, werden sie es tun. Warum soll im Bund nicht gehen, was in Berlin gegangen und im Saarland geplant ist? Dreht Euch nicht um, die Volksfront geht um.

Wo aber die Gefahr ist, wächst da das Rettende auch? Warum erreicht die CSU in Bayern immerhin noch fast 50 Prozent der Wählerstimmen? Weil die Deutschen in diesem Land, wie alle übrigen Völker, 69 Jahre nach dem Krieg nicht nur bei Fußballmeisterschaften fröhlich feiern und ihre Nationalhymne ohne Verklemmtheit singen wollen. Deutschfeindlichkeit ist passé. Das sollten auch unsere ausländischen Gäste und Pass-Bürger wissen. Die konservativ lebenden und national empfindenden Menschen in Deutschland sollten nicht leichtfertig vor den Kopf gestoßen werden. Sie werden der Union beim Urnengang gegen die rot-rote Einheitsfront fehlen. Ein Blick auf Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark und Österreich zeigt, dass die Nationalen, auch in Osteuropa, ein Potential von mindestens zehn Prozent der Stimmen haben. Das macht Bayern so wichtig für Deutschland. Von den Bayern lernen heißt siegen lernen! Merke, Merkel: In Bayern hat die NPD keine Chance. Die „Linke“ auch nicht.

Die E-Mail-Adresse des Autors lautet: klausrainer@gmx.de


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