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19.09.09 / Fotografien mit malerischer Qualität / Eine Ausstellung in Pforzheim zeigt Arbeiten des Königsbergers Bernhard Jablonski

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-09 vom 19. September 2009

Fotografien mit malerischer Qualität
Eine Ausstellung in Pforzheim zeigt Arbeiten des Königsbergers Bernhard Jablonski

Sehen ist eine Kunst“, sagt der Fotograf, Formgestalter und Bildhauer Bernhard Jablonski. „Anders sehen ergänzt und erweitert dieses Können.“ Mit seinen Fotografien gibt er Anstöße, die Welt „anders“ zu sehen. Ihm geht es vor allem darum, nicht einfach die Realität abzubilden, sondern den Blick des Betrachters auf die Schönheit der Natur zu lenken. Schönheit, die nicht auf Anhieb zu sehen ist. So vergrößert Jablonski einen bestimmten Ausschnitt einer Blüte oder eines Felsens so sehr, dass man den Ursprung nicht mehr erkennen kann und etwas Neues vor dem Auge des Betrachters erscheint. Fotografien mit malerischer Qualität, die geradezu poetisch anmuten, auch wenn die Motive sehr abstrakt sind, entstehen.

Der Kunstverein Pforzheim stellt jetzt im Reuchlinhaus eine Reihe dieser fotografischen Bilder aus und gibt unter dem Titel „sehen – anders sehen – verfremden – entdecken“ einen Einblick in das aktuelle Schaffen des Künstlers.

Viele Jahre hat Bernhard Jablonski als Formgestalter gearbeitet und Maßstäbe gesetzt. Geräte für den Haushalt, aber auch für das Auto hat der in Königsberg Geborene entworfen. Konsumgüter, technische Geräte und Maschinen entstanden in seiner Designwerkstatt wie etwa Scheibenwischer und erste Blinker und Rückleuchten für den legendären VW-Käfer. So arbeitete er unter anderem für die Firma Robert Bosch und deren Tochtergesellschaften oder für Pelikan. Als Projektleiter war Jablonski auch verantwortlich für die Studie der Firma Bosch zum Thema „Sicherheit im Kfz-Bereich“. Als Rektor der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim (1976–1985) führte er den Studiengang Kraftfahrzeug-Design ein, einen von insgesamt vier auf der Welt. Forschungsprojekte zur Humanisierung des Arbeitslebens, der optimalen Arbeitsplatzgestaltung fanden ihre Krönung in Aufträgen, Kontrollzentren für die Nahverkehrsbahn im kanadischen Vancouver und für die Hochtrassenbahn in den Londoner Docklands zu gestalten.

Bernhard Jablonski, der erst kürzlich in Pforzheim seinen 85. Geburtstag begehen konnte, ist ursprünglich Bildhauer. Nach einem Studium an der Stuttgarter Akademie arbeitete er als freischaffender Künstler, bis er 1963 an die Fachhochschule in Pforzheim berufen wurde.         os

Die Ausstellung im Reuchlinhaus Pforzheim, Jahnstraße 42, ist vom 19. September (16 Uhr) bis 1. November dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.


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