19.04.2024

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03.10.09 / Das demokratistische Paradoxon

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-09 vom 03. Oktober 2009

Das demokratistische Paradoxon

Bei Wahlen – so die Empirie –
scheint ziemlich festzustehen,
dass nachher alle irgendwie
was Positives sehen:

Wer erstmals antritt sowieso,
da muss man nichts kaschieren,
und auch der Letzte ist noch froh,
wenn andre mehr verlieren.

Der Erste hat den meisten Grund
zum auf die Pauke Hauen
und lässt sich selbst bei Wählerschwund
die Stimmung nicht versauen.

Desgleichen mindert’s nicht die Lust,
wenn bloß Prozente steigen,
weil Wähler insgesamt aus Frust
zur Wahlenthaltung neigen.

Doch wenn trotz Politik-Verdruss
mehr Volk zur Urne findet,
ergötzt ein eignes Stimmen-Plus,
obwohl der Anteil schwindet.

Wer freilich ganz und gar verliert,
kann dieses nicht vertuschen –
er freut sich aber ungeniert,
dass andre auch nur pfuschen!

Pannonicus


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