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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-09 vom 10. Oktober 2009
Sarrazin hat Fakten genannt Für Berlin sei seine Prognose düster, meinte Thilo Sarrazin (SPD) in seinem aufsehenerregenden Interview mit der Zeitschrift „Lettre International“. Der frühere Finanzsenator und jetzige Bundesbankvorstand hat sich ausführlich Gedanken zu den Problemen unserer Zeit gemacht – vor allem über die wachsende Unterschicht und die nichtintegrierbaren Ausländer. „Die Berliner meinen immer, sie hätten besonders große Ausländeranteile; das ist falsch. Die Ausländeranteile von München, Stuttgart, Köln oder Hamburg sind viel höher. Aber die Ausländer dort haben einen geringeren Anteil an Türken und Arabern und mischen sich über breite Ausländergruppen. Zudem sind die Migranten in den Produktionsprozess integriert. Während es bei uns eine breite Unterschicht gibt, die nicht in Arbeitsprozesse integriert ist. Doch das Berliner Unterschichtproblem reicht weit darüber hinaus. Darum bin ich pessimistisch.“ Das heißt, Sarrazin hat das „Unterschichtenproblem“, wie er es nennt, auch, aber nicht nur mit untätigen Zuwanderern begründet. Die Zahlen geben ihm recht. Von 476000 Ausländern in Berlin haben 67000 einen Job, das ist etwa jeder siebte. Bei den drei Millionen Deutschen in der Stadt hat jeder dritte eine Arbeitsstelle. Demgegenüber leben türkische und arabische Migranten überwiegend von Sozialhilfe, was Sarrazin begrenzen würde: „Der Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky erzählt von einer Araberfrau, die ihr sechstes Kind bekommt, weil sie durch Hartz IV damit Anspruch auf eine größere Wohnung hat. Von diesen Strukturen müssen wir uns verabschieden.“ Außerdem hätten Araber und Türken überwiegend „keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel.“ Ein türkischer Lobbyist hielt sofort dagegen, seine Landsleute seien sehr wohl produktiv, schließlich gäbe es 10000 türkische Unternehmen in Berlin mit 30000 Beschäftigten. Eine Zeitung ist dem nachgegangen und hat festgestellt, dass es in Wirklichkeit nur 3000 Betriebe sind, die im „türkischen Branchenbuch“ von Berlin verzeichnet sind. Sarrazins Argumentation war also wasserdicht. Es hilft aber nichts: Auch wenn Sarrazin in der Sache recht hat, so hat er doch gegen alle Regeln der politischen Korrektheit verstoßen – und da kennen Politik und Medien keinen Spaß. Deswegen steht ihm jetzt nicht nur ein Parteiausschlussverfahren bevor. Auch sein Arbeitgeber, der Bundesbankchef, will ihn loswerden. Und die Justiz ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Als wäre Wahrheit eine Gefahr für Demokratie. |
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