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10.10.09 / Ladehemmung / Der Hersteller der Kalaschnikov ist pleite

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-09 vom 10. Oktober 2009

Ladehemmung
Der Hersteller der Kalaschnikov ist pleite

Der Schlichtungsgerichtshof im russischen Udmurtitiya hat am 7. Oktober gegen die weltberühmte Waffenfabrik Izmash, Russlands größtem Produzenten von Gewehren, Untersuchungen zum beantragten Konkursverfahren eröffnen. Das könnte das Aus für die wohl berühmteste Waffe der Welt bedeutet.

Izmash ist der Hersteller der legendären Kalaschnikov – dem Sturm- und Kultgewehr der ehemaligen Roten Armee und zahlreicher Rebellengruppen und Guerillas in vielen Ländern rund um den Globus. Der von Mikhail Timofejewitsch Kalaschnikov 1940 bis 1944 für die Sowjets entwickelte, robuste Karabiner (AK-47, AK-74, AK-101) schrieb blutige Weltgeschichte, diente in mehr als 60 verschiedenen Heeren und Untergrundarmeen. Die NVA, die Streitkräfte der ehemaligen DDR führten sie als Maschinenpistole. Sie war zudem Star in so manchem Film und droht nun ein Opfer der Weltwirtschaftskrise zu werden. AK ist die Abkürzung für Awtomat Kalaschnikowa.

Das Sturmgewehr gilt mit rund 90 Millionen Stück als die am meisten produzierte Waffe der Welt. Weiterentwickungen statteten sie mit einem Mehrzweckbajonett aus, das auf dem von Oberstleutnant Todorow entwickelten Messer für Kampfschwimmer basierte. Auch der Einsatz von Nachtsichtgeräten wurde später berücksichtigt.

Die sprichwörtliche Zuverlässigkeit der Kalaschnikov bei jedem Wetter diente zahlreichen anderen Staaten als Vorlage für eigene Entwicklungen. Ausgerüstet mit dem Bajonett ziert die legendäre Kalaschnikov sogar die Nationalflagge von Mosambik, findet sich im Wappen Simbabwes und seit 2007 auch im Wappen Osttimors. Sie schmückt zudem die Fahne der libanesischen Hisbollah und der kolumbianischen Guerilla Farc.

Izmash, zu 57 Prozent im Eigentum der Staatsfirma „Russian Technologies“, leidet vor allem an zu wenig Bestellungen für Verteidigungswaffen und steht beim Zulieferer Gremikha mit 13 Millionen Dollar in der Kreide. Vage Hoffnungen gibt es anscheinend durch den Beschluss Moskaus, die Ausgaben für militärische Ausrüstung 2010 um rund acht Prozent auf 24, 7 Milliarden Euro zu erhöhen, 2007 stiegen sie noch um 20 Prozent.         Joachim Feyerabend


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