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17.10.09 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-09 vom 17. Oktober 2009

MELDUNGEN

Sarrazin »degradiert«

Frankfurt am Main – Die Bundesbank hat ihrem Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin (SPD) wegen seiner Äußerungen über integrationsunwillige Türken und Araber die Zuständigkeit für den Bargeldumlauf entzogen. Die Entscheidung war offenbar intern nicht unumstritten, da Sarrazin weiterhin bei geringerer Verantwortung die vollen Vorstandsbezüge erhält. Auch war vorab gemeldet worden, Sarrazin würde mehr Kompetenzen verlieren als es dann geschah. Ohnehin wird sein Interview mit zeitlichem Abstand immer differenzierter gesehen. Auch Kritiker bestreiten nicht, dass Sarrazin zwischen unterschiedlichen Zuwanderergruppen genau unterschieden und viele davon positiv bewertet hat, sodass dem Interview jeder rassistische Einschlag fehlt. Auch wird überwiegend anerkannt, dass es bei manchen zugewandeten Türken und Arabern sehr wohl Integrationsunwilligkeit gibt.

Ein gutes Stück „zurückgerudert“ ist der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, der den SPD-Politiker zunächst mit Hitler verglichen hatte. Das sei ein Fehler gewesen: „Ich wollte Sarrazin nicht unterstellen, wie Hitler und Goebbels zu sein. Ich bleibe aber bei meiner Einschätzung, dass Sarrazins Äußerungen rassistisch sind.“ In der jüdischen Gemeinschaft gibt es indessen auch ganz andere Stimmen. Der Schriftsteller Ralph Giordano erklärte: „Diese türkisch dominierte muslimische Minderheit in Deutschland wird ... im Jahre 2030 soviel Kinder gebären, wie die nicht-muslimische Gesellschaft insgesamt. Selbstverständlich ist das ein Problem.“ Der Historiker Michael Wolffsohn meinte: „Gerade als Jude muss ich dankbar anerkennen, dass Thilo Sarrazin die herausragenden Leistungen der deutschen Juden in einer Weise gewürdigt hat und mit einer Herzenswärme, die ihresgleichen sucht. Er sei in Sorge, so Wolffsohn, dass die grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit in Deutschland „nicht mehr in dieser Weise besteht“.     K.B.


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