19.04.2024

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17.10.09 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-09 vom 17. Oktober 2009

MELDUNGEN / ZUR PERSON

»Ehrenmord« gefährdet Verlag

Düsseldorf – Der Droste-Verlag hat den Krimi „Wem Ehre gebührt“ von Gabriele Brinkmann aus dem Programm genommen. In dem Buch ermittelt die Kriminalkommissarin Thea Zinck einen „Ehrenmord“. Im Fall einer Veröffentlichung sieht Verleger Felix Droste „die Sicherheit seiner Familie und die seiner Mitarbeiter gefährdet“. Die türkischstämmige Rechtsanwältin Gülsen Celebi hatte in einem Gutachten im Auftrag des Verlags einige Passagen als „kritisch“ eingestuft. Grundsätzlich begrüßte sie es jedoch, dass der Verlag einen Krimi zum Thema Ehrenmord veröffentlichen möchte.   Idea

 

Hausgemachte Milchseen

New York – Schon jetzt fragen sich die Bauern in den USA und Europa, wohin mit ihren Milchüberschüssen. In den USA werden zudem nach Einführung des gesexten Rinderspermas 2006 fast nur noch weibliche Kälber geboren. Die Möglichkeit, das Geschlecht des Jungtieres zu bestimmen, hat zu über 200000 zusätzlichen Milchkühen geführt. In Deutschland ist diese Trenntechnik aus Kostengründen kaum verbreitet.          Bel

 

Ehrgeiziger EKD-Vordenker

Die Stimmung zwischen Katholiken und Protestanten in Deutschland war schon besser. Zu Wochenbeginn sagten die katholischen Bischöfe ein Gespräch ab, nachdem ein EKD-internes Papier  durchgesickert war, dass sich abfällig über die Glaubensbrüder geäußert hatte. Autor des Papiers ist der 1956 in Hamburg geborene Oberkirchenrat Dr. Thies Gundlach. Der für die Beziehung zur katholischen Kirche Zuständige trat der „Schwesterkirche“ gewaltig vor das Schienbein. Papst Benedikt löse „irritierende Grundgefühle“ aus; den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch bezeichnete Gundlach als „umstrittenen und geschwächten Kandidaten“ bei seiner Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Von Zollitsch gehe „keine orientierende und prägende Kraft“ aus.

Auf der Internetseite der EKD beschreibt sich Gundlach als „klassischen Mittelfeldspieler“. Diese müssten viel laufen, mal Angriff, mal Verteidigung spielen und Eigentore vermeiden; außerdem hätten sie die Aufgabe, Vorlagen für die Stürmer (Rat oder Kirchenkonferenz) zu geben. Das ist Gundlach dieses Mal nicht geglückt: Im Juli lehnte der Rat der EKD sein sechsseitiges Papier ab, heute ist der „ökumenischen Flurschaden“ offenkundig.

Gundlach gilt als ambitionierter Vordenker in der EKD. In dieser Eigenschaft hat er im Jahr 2006 das Konzeptpapier „Kirche der Freiheit“ maßgeblich mitgeschrieben. Viele haben seitdem diese Pläne als zu technokratisch und wirklichkeitsfremd kritisiert. Es darf bezweifelt werden, ob Gundlach Nachfolger von EKD-Kirchenamtspräsident Hermann Barth wird, der nächsten Jahr in den Ruhestand tritt.    H. E. Bues


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