20.04.2024

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24.10.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-09 vom 24. Oktober 2009

Leserforum

Ein Zeichen von Selbstachtung

Zu: „,Teutonisch selbstbewusst‘“ (Nr. 40)

Die Briten konnten sich nur erlauben, was die Deutschen zugelassen haben. Und das gilt ja auch überall im Leben.

Nun erwartet Westerwelle, dass britische Journalisten, die etwas von ihm wollen, Deutsch mit ihm reden, wenn sie in Deutschland sind. Das ist eine selbstverständliche Gepflogenheit, auf die niemand verzichtet, der Selbstachtung besitzt. Mit Überheblichkeit hat das nichts zu tun. Nun müssen halt die werten Briten ihre Sprachkenntnisse etwas erweitern.

Ferdinand Altrichter, Berlin

 

 

Dem Feind die Pläne verraten?

Zu: „Streit über Abzugsplan“ (Nr. 38)

Wer dem Feind seine Absichten und Pläne offenbart, ist zwar noch kein Selbstmörder, aber sehr weit davon entfernt ist er auch nicht.

Die offene Erörterung von Abzugsplänen, die dem Feind sagen, wann er wieder alleine das Land beherrschen kann, sind pure Idiotie und verantwortungsloser Leichtsinn.

Politiker, die sogar in den Wahlkampf Abzugspläne einbeziehen, gehören hinter Gitter und nicht in eine Regierung unseres Landes.

Monika Eckhardt, Bocholt

 

 

Linke gegen Berliner Stadtschloss

Zu: „Noch steht der Zeitplan“ (Nr. 38)

Sehr geehrte Redaktion, der Kampf um die Wiederherrichtung des Berliner Stadtschlosses scheint leider noch immer nicht beendet.

Der Kampf symbolisiert auch die Macht des linken Milieus der Republik. Links ist ja noch immer mehr oder weniger „in“.

Das wird nicht immer die Sabotage des Wiederaufbaus einschließen, aber wir schrieben nicht das Jahr 2009 ohne Stadtschloss, wenn der linke Einfluss nicht so mächtig wäre.

Otto Eberhardt, Heilbronn

 

 

Lager existierte

Zu: „Naumburg: Komplettes Kriegsgefangenenlager wurde vergessen“ (Nr. 37)

Es wundert mich, dass Zeitung und Rathaus von Naumburg nichts von dem Kriegsgefangenenlager wissen, das in ihrer Stadt eingerichtet wurde. Ich selbst bin am 19. April 1945 in Leipzig in Gefangenschaft gegangen und über Zwischenaufenthalt in Naunhof am 22. April 1945 mit Transport im offenen Lkw zusammen mit anderen Kameraden in das Heeres-Verpflegungs-Ersatz-Magazin IV in Naumburg eingeliefert worden. Wir lagerten dort auf Stroh in einer offenen Remise. Es wurde praktisch nicht verpflegt und nur gehungert. Dabei lagerten in den Silos auf dem Gelände massenhaft Teigwaren, Zucker, Wurst- und Obstkonserven. Naumburg war nur ein Umschlagplatz über weitere Zwischenstationen nach Bad Kreuznach/Rheinwiesen. Wir wurden nicht registriert. Mein Abtransport ab Naumburg erfolgte am 2. Mai 1945.

Günter Langner, Erfurt

 

 

Klaus leistet Sudetendeutschen ungewollt Dienst

Zu: „Sind die Sudetendeutschen schuld?“ (Nr. 42)

Also unverfrorener geht es nicht! Man müsste seitens der EU die Mitgliedschaft der Tschechischen Republik bis auf Widerruf ruhen lassen und wie von den USA andernorts verfahren, allen Investoren nahelegen, bis auf weiteres und solange dieser unverbesserliche tschechische Nationalist deutschen Namens das Präsidentenamt ausübt, in diesem Staate Kapitalanlagen einzustellen und natürlich den Brüsseler Geldhahn sofort zudrehen.

Hingegen sollte die Sudetendeutsche Landsmannschaft dem tschechischen Präsidenten einen Sonderpreis für politisches Marketing verleihen, zumal es eine bessere Werbung für das Anliegen der im Gefolge des Zweiten Weltkriegs vertriebenen Sudetendeutschen nicht geben könnte, die immerhin ein Drittel der Bevölkerung Böhmen-Mähren-Sudetenschlesiens ausmachten, dem heutigen Staatsgebiet Tschechiens.

Es handelt sich um ein Eigentor des tschechischen Präsidenten, das den seit Kriegsende unter den Teppich gekehrten berechtigten Anliegen der Sudetendeutschen, wie überhaupt der deutschen Vertriebenen, in allen Medien eine Publizität verleiht, die ihnen in der Tat längst zusteht.

Und dies vor allem im Blick auf das Ausland, wo dieser staatlich gesteuerte Massenraub nach dem Zweiten Weltkrieg bisher ziemlich unbekannt blieb. Nicht einmal die alljährlich zu Pfingsten stattfindenden Sudetentage mit insgesamt Millionen von Besuchern vermochten jemals eine solche Öffentlichkeitswirkung hervorzurufen.

Kein aufrechter und konsequenter europäischer Demokrat wird sich dafür hergeben wollen, öffentlich und offiziell ein solch immenses Unrecht wie die Vertreibung und Enteignung von rund drei Millionen Sudetendeutschen sowie die Ermordung von annähernd 200000 deutschen Landesbewohnern nachträglich für rechtens zu erklären.

Die europäische Völkergemeinschaft wird hiermit erneut daran erinnert, dass sie mit der Aufnahme der Tschechischen Republik und mit der nicht stattge-gebenen Forderung der Sudetendeutschen Landsmannschaft nach einer Annullierung der Benesch-Dekrete einen Präzedenzfall geschaffen hat, der sich krebsgeschwürartig ausbreiten kann.

Fred Hoffmann, Barcelona, Spanien

 

 

Zeitliche Bezüge deutlich gemacht

Zu: „Der Zweite Weltkrieg hatte viele Väter“ (Nr. 35)

Ich habe das Buch „Nur der Gewinner hat Recht“ von Manfred Thomzik gelesen und ich kann sagen, es war sehr spannend.

Besonders hat mich beein- druckt, wie es dem Autor gelungen ist, innerhalb der Rahmenhandlung den zeitlichen Bezug so aufzuzeigen, dass der aufmerksame Leser zum Nachdenken gezwungen wird, ohne dass die Distanz zur politisch korrekten Sichtweise einen Ansatzpunkt für unsachliche Kritik ermöglicht.

Mir ist bei noch keinem historischen Buch so klar geworden, wie es Hysteriker und Psychopathen mit erheblichem kriminellen Potenzial bewerkstelligen konnten, ihre Völker zu einem Weltkrieg aufzuhetzen und alle Friedensmöglichkeiten zu ignorieren, bis dann letztendlich zwei Atombomben gezündet wurden.

Günter Bröker, Essen

 

 

Die alte Kirche von Allenburg vereint Menschen

Zu: „Die Kirche als Band der Freundschaft“ (Nr. 34)

Die Siedlung Druschba im Kaliningrader Gebiet, früher Allenburg, Königsberger Gebiet, ist malerisch und grün. Die Perle dieses Landes ist aber die alte wunderschöne Kirche. Sie wurde im Jahre 1405 gegründet. Prachtvolles, nach oben strebendes Gotteshaus! Schönheit und Erhabenheit, die den Wechsel vieler Generationen gesehen hat. Mehrmals wurde sie zerstört, verbrannt, aber immer wurde sie wiederaufgebaut.

Was ist eine Kirche für die Menschen? Alte Kirchen dienten für die Menschen als Zufluchtsort während des Krieges.

Im Laufe der Jahrhunderte sprachen die Kirchen von Gottes Liebe und seiner Barmherzigkeit. Sie legen es den Menschen nahe, auch an Ewiges zu denken.

Hierher, in die Siedlung Druschba, Allenburg, kam ich vor acht Jahre mit dem Pastor der evangelisch-lutherischen Kirche von Kaliningrad (Königsberg), A. Burgart. Die hiesige Gemeinde sorgte durch die Vorsitzende L. Daub so gut wie möglich für die Sauberkeit und die Ausstattung des Erdgeschosses der Kirche, wo schon einige Gottesdienste gefeiert wurden.

Hier machte ich mich mit dem Ehepaar Bäsmann aus Deutschland bekannt. Diese sehr lieben Menschen widmeten viele Jahre ihres Lebens der Wiederherstellung der alten Kirche in Allenburg. Sie fanden andere Menschen, deren Herzen nicht gleichgültig gegenüber der zerstörten Kirche blieben und gründeten den „Förderverein Allenburger Kirche“.

Jetzt und im Laufe von zehn Jahren nahm dieser Verein bei der Wiederherstellung der alten und schönen Kirche aktiv teil. Die Kirche hat schon ein neues Dach und eine neue Tür bekommen.

Im Juli dieses Jahres feierte der Förderverein Allenburger Kirche sein zehnjähriges Bestehen. Die Siedlung Druschba empfing viele Gäste aus Deutschland und Königsberg. Alle Gemeindemitglieder und viele Einwohner der Siedlung waren dabei.

Nach dem feierlichen Gottesdienst traten die Kinder der Gemeinde auf. In der alten Kirche gab es keinen freien Platz. Auf dem Programm standen noch Musik, Spiele, Gespräche. Überall herrschten Lächeln und Freude. Wahrlich: Die alte Kirche vereint die Menschen.

Olga Schipizina, Leiterin des Kindergottesdienstes, Königsberg

 

 

Prinz wollte Farm übernehmen

Zu: „Des letzten Kronprinzen dritter Sohn“ (Nr. 39)

Der ansonsten sachlich-informative Beitrag von Dr. Manuel Ruoff über Prinz Hubertus von Preußen bedarf am Schluss einer geringfügigen Korrektur: Der Verfasser schreibt, der Prinz sei 1950 nach Südafrika ausgewandert. Dies ist jedoch nicht ganz richtig.

Prinz Hubertus reiste vielmehr Ende 1949 zusammen mit seinem Bruder, Prinz Friedrich, und dessen Ehefrau, Prinzessin Brigid, nach Südwestafrika (heutiges Namibia), wo er die südlich von Mariental (im Bezirk Gibeon) gelegene Farm Dickdorn übernehmen wollte, die einst seinem Großvater, Kaiser Wilhelm II., gehört hatte und die nach dem Ersten Weltkrieg in den Besitz der südafrikanischen Administration überging, welche dort dann einen Verwalter einsetzte.

Die 1948 in Pretoria an die Macht gekommene (deutschfreundliche) Nationale Partei hatte aber schon bald nach ihrer Regierungsübernahme damit begonnen, in der Vergangenheit konfisziertes deutsches Eigentum in Südwestafrika an die einstigen Besitzer zurückzugeben, und so fiel auch die kaiserliche Farm Dickdorn wieder an das Haus Hohenzollern.

Wegen der Formalitäten, die mit der Übernahme der Farm verbunden waren, zögerte Prinz Hubertus eine notwendige Blinddarm-Operation immer wieder hinaus, und als er diese dann schließlich in Windhuk vornehmen ließ, war es bereits zu spät: Am 8. April 1950 (Karsamstag) verstarb er unerwartet im Krankenhaus.

Wolfgang Reith, Neuss

 

 

Alleinschuld

Zu: Leserbrief „Hitler durch Weglassung von Schuld reingewaschen“ (Nr. 40)

Der Leserbriefschreiber irrt, wenn er glaubt, die nicht wegzudiskutierende Mitschuld Polens, aber auch Frankreichs und Englands, würde in den deutschen Geschichtsbüchern klar dargestellt. Das Gegenteil ist der Fall.

Aus meiner langjährigen Unterrichtserfahrung weiß ich, dass auch den Schülern der Gymnasialen Oberstufe nur die Alleinschuld Deutschlands deutlich gemacht wird. Daher ist es klar, dass Herr Schultze-Rhonhof das darstellt, was im gegenwartskonformen Geschichtsbild fehlt beziehungsweise bewusst unterschlagen wird. Hitlers Verbrechen und seine Mitschuld am Krieg werden von ihm in keiner Weise relativiert.

Brigitte Bean-Keiffenheim, Frankfurt

 

 

Versailles hat erst den Boden für Hitler bereitet

Zu: Leserbrief „Hitler durch Weglassung von Schuld reingewaschen“ (Nr. 40)

Es ist in der politischen Diskussion der vergangenen 65 Jahre eine immer wiederkehrende reflex-artige Verhaltensweise der deutschen Medienlandschaft, jeden Vorwurf von Fehlverhalten oder Verbrechen der Kriegsgegner und Alliierten vom Tisch zu wischen, indem unterstellt wird, der jeweilige Diskutant würde Hitler und den Nationalsozialismus verteidigen beziehungsweise „reinwaschen“.

Auch der Leserbriefschreiber unterstellt Schultze-Rhondorf Verfälschung der Vorgeschichte des Krieges. Damit wird wieder versucht, die weitere Diskussion zu der so wichtigen Frage nach den detaillierten Abläufen und zunehmenden Spannungen jener Zeit, die dann zum Ausbruch führten, durch persönliche Herabwürdigungen des anderen abzuwürgen.

Niemand mit Vernunft wird heute abstreiten, dass Hitlers Außenpolitik imperialistisch war und zielbewusst einen Krieg in Kauf nahm. Herrn Schultze-Rhondorf das zu unterstellen ist schon eine Zumutung für den Leser. Aber es muss nach zwei Nachkriegsgenerationen möglich sein, auch Aspekte in die Diskussion einzubringen, die sonst in der medialen Öffentlichkeit unterdrückt oder sogar bewusst verschwiegen werden, die aber zur Beurteilung der Vorgänge durchaus wichtig sein können. Es ist eben leider nicht so, wie der Leserbriefschreiber schreibt, dass Aspekte der Mitschuld Polens und der Siegermächte in Versailles seit 50 Jahren in fast allen westdeutschen Geschichtsbüchern zu lesen sind. Ganz im Gegenteil werden selbst schlimmste Verbrechen gegen die Menschenrechte, wie die Vertreibung und Ermordung der Zivilbevölkerung aus den annektierten deutschen Gebieten, von gleichgeschalteten Medien heute als bedauerliche aber verständliche Reaktion auf den nur von den Deutschen vom Zaun gebrochenen Krieg verharmlost. Wer wüsste das nicht besser als die Vertriebenen!

Wollen wir heute aus der Vergangenheit lernen und nicht den Fehler von Versailles wiederholen? Die Demütigung, die die Siegermächte des Ersten Weltkrieges Deutschland zugefügt hatten, einem Land, dem es nicht gelungen war, aus dem großen imperialistischen Wettstreit erfolgreich hervorzugehen, haben einen Geist hervorgebracht, der sich aus dem nationalen Trauma nährte und Hitler die Möglichkeit öffnete, den gefährlichen Wind der kollektiven Schmach, Wut und Verzweiflung anzufachen. Nur Offenheit, Ehrlichkeit und ein gesundes Maß an Selbstwertgefühl der Verlierer lässt diesen Wind abflauen, damals wie heute. Ich bin der PAZ dankbar dafür, dass sie auch diejenigen zu Wort kommen lässt, die die politischen, menschlichen und psychologischen Vorgänge differenzierter betrachten als der Leserbriefschreiber.

Dr. Gert Teska, Bobenheim am Berg

 

 

68er haben Tabus errichtet

Zu: Leserbrief „Hitler durch Weglassung von Schuld reingewaschen“ (Nr. 40)

Dass es Herrn Schultze-Rhonhof darum gehe, Hitler „reinzuwaschen“, konnte ich weder dem betreffenden Artikel noch seinem Buch entnehmen. Niemand, der bei klarem Verstand ist, kann die Absicht oder ein Interesse daran haben, „Hitler reinzuwaschen“. Schon gar nicht Vertriebene und/oder Patrioten.

Schultze-Rhonhof gebührt das Verdienst, dass er einer der wenigen ist, die sich trauen, die Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges nicht nur auf deutsche Schuld zu reduzieren, sondern auch auf Fakten hinweisen, die andere Autoren gern politisch-korrekt und einvernehmlich unterschlagen.

Dies geht in höchster Perversion etwa dahin, dass man Verbrechen an Deutschen (Vertreibung, Mord, Folter, Vergewaltigungen) zum Tabuthema erklärt, weil dies eine „Relativierung deutscher Schuld“ sei. Gerade bei diesen Themen wird gezielt unterschlagen und weggelassen.

Auch die Aussage des Leserbriefschreibers, dass die Punkte, die Herr Schultze-Rhonhof benennt, „seit 50 Jahren“ in fast jedem westdeutschen Schulbuch stehen und im Geschichtsunterrichtsstunden gelehrt werden, ist natürlich unzutreffend. Hierfür sorgt schon die 68er Generation, die ihren Marsch durch die Institutionen erfolgreich abgeschlossen hat.

Hans-Otto Biedenkapp, Grünberg


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