© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Miserable Lage
Renten: Stagnation und Schrumpfung

Nach den beiden außerplanmäßigen Rentenerhöhungen in den Jahren 2008 und 2009 müssen sich die fast 20 Millionen Rentner wieder auf schlechtere Zeiten einstellen. Nach dem bis vor wenigen Monaten geltenden Recht wäre im Jahre 2010 sogar mit einer echten Rentenkürzung zu rechnen gewesen, weil voraussichtlich infolge der massiv gestiegenen Kurzarbeit bei stagnierenden Gehältern die Lohnsumme sinkt. In dieser Konstellation hätten die Renten sinken müssen, wenn nicht die Große Koalition kurz vor der Wahl eine „Schutzklausel“ ins Gesetz geschrieben hätte, die Kürzungen ausschließt.

Allerdings drohen den Rentnern nun mehrere Nullrunden in Folge: Zum einen sind steigende Gehälter bei gleichzeitig steigender Beschäftigung in weiter Ferne, zum anderen wurde im Gegenzug für die erwähnte „Schutzklausel“ ein „Nachholfaktor“ eingeführt, der die ausgefallenen Kürzungen ab 2011 durch Halbierung künftiger Erhöhungen wieder hereinholen soll. Ohnehin ist hier viel Augenwischerei im Spiel: Bei steigenden Preisen läuft jede Nullrunde auf eine Rentenkürzuung hinaus. Letzte Ursache dafür sind die steigende Lebenserwartung und die miserable demographische Lage des deutschen Volkes. K.B.