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07.11.09 / Homosexueller Bischof hat sich »verpartnert«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Homosexueller Bischof hat sich »verpartnert«

Wieder einmal ist es der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ähnlich wie in der Reformationszeit der Ablasshandel ruft nun die Ordination von Frauen und Homosexuellen eine neue Spaltung der weltweiten anglikanischen Kirchengemeinschaft hervor. Das konservative und das liberale Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber.

Im Mittelpunkt des Konflikts befindet sich der erste offen homosexuelle Bischof der Anglikaner, Gene Robinson (62), der 2003 zum Bischof geweiht wurde und im Juni 2008 seinem Lebenspartner Mark Andrews das „Ja-Wort“ gab. Obwohl 1998 die „Lambeth-Konferenz“, die zentrale Versammlung der Bischöfe der Anglikanischen Weltkirche, die Weihe von Homosexuellen  ausdrücklich untersagte, fühlten sich Robinson und die, die ihn weihten, nicht daran gebunden. Daraufhin boykottierten über 250 Bischöfe die Lambeth-Konferenz 2008 und hielten in Jerusalem eine Gegensynode ab. Vor allen Dingen aus den wachsenden Kirchen Asiens und Afrikas kommt der Protest. Rund 30 Millionen Anglikaner, die Hälfte der Anglikanischen Weltgemeinschaft, sind nicht mit dem Kurs des liberalen Erbischofs Rowan Williams einverstanden. 

Von der Geschichte her besitzen die katholische Kirche und die Anglikanische Kirchengemeinschaft viele Übereinstimmungen in Dogmatik, Liturgie und Kirchenverfassung. Differenzen bestehen im Verständnis der Bibel und der Sakramente. Während Teile der Anglikaner nun eine neue evangelische Konfession gründen, streben die Anhänger der „High-Church“ in die katholische Kirche. In England gehören bereits rund ein Drittel der praktizierenden Christen zur katholischen Kirche.        H.E.B.


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