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07.11.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Leserforum

Als Machtfaktor versagt

Zu: „FDP contra Steinbach“ (Nr.43)

Von solchen Typen wie Westerwelle und den polnischen Nationalisten sollten wir uns nichts vorschreiben lassen. Das Dokumentationszentrum soll wohl das Niveau der Ausstellung im „Deutschen Historischen Museum“ (PAZ Nr. 37) haben.

Frau Merkel hilft doch offensichtlich ihrer Parteifreundin Eri-ka Steinbach auch nicht. Sie taktiert nur mit unseren Stimmen, da sie weiß, dass Rot-Rot-Grün für uns noch schlimmer wäre. Wir sind doch nur nützliche Idioten für die ehemalige FDJlerin.

Meine Eltern hatten die Möglichkeit, nach der Gründung der Bundesrepublik mit einer Partei der Vertriebenen ein Machtfaktor zu sein. Sie haben versagt, genau wie die „Grauen Panther“, die ja locker 20 Millionen Stimmen gewinnen könnten.

Vorschlag: Wir Heimatvertriebenen bauen ein eigenes Zentrum. Wie? Die PAZ und der Bund der Vertriebenen sollten Vertriebene und andere um Spenden bitten. Es gibt doch ganz sicher Heimatvertriebene, die es zu Wohlstand und Reichtum gebracht haben.

Dr. Helmut Klimmek, Krefeld

 

 

Russen bejubeln einen Verbrecher

Zu: „Prozess um Stalins Ehre“ (Nr. 38)

Hitler hatte auch Verwandte. Die sollen es einmal wagen, die Ehre Hitlers verteidigen zu wollen. Sie würden in der Luft zerrissen und auf Lebenszeit geächtet. Anders in Russland, wo in Teilen ein Stalinkult blüht. Auch wenn er etwa 20 Millionen Menschen auf dem Gewissen hat und Hitler weit überbietet, zählt das für viele Russen nicht. Er hat mit der Ausrufung des „Großen vaterländischen Krieges“ eine Geschichte geschrieben, die mit dem Untergang unseres Landes endete. Auch wenn uns Russland ohne die Unterstützung der Alliierten nie besiegt hätte − man betrachte einmal, wo überall deutsche Soldaten kämpften −, nur der Erfolg zählt. Und auch ungezählte Gräueltaten der Roten Armee sind vergessen oder unter den Teppich gekehrt. In Berlin-Treptow steht in Übergröße der Sowjetsoldat, der Friedensbringer und Menschenfreund (100000 Vergewaltigungen hat er allein in Berlin auf dem Gewissen). Wie unlängst zu lesen war, soll in Russland die Geschichte festgeschrieben werden. Wer andere Meinungen verbreitet, soll bestraft werden.

Detlef Hillebracht, Lünen

 

 

Blickerweiterung

Zu: PAZ

Seit nunmehr einem Jahr lese ich regelmäßig und komplett die PAZ und ich bin erstaunt, wie sich doch mein Weltbild verändert hat, insbesondere auf dem Gebiete der deutschen Geschichte und deutschen Kunst und Wissenschaft.

Es werden in den Massenmedien stets dieselben, eng gehaltenen Ansichten, Themen und Namen verbreitet − und all der Reichtum unserer und anderer Kulturen und Ideen bleibt verborgen. In diesem Sinne – obwohl ich in einigen Grundhaltungen nicht übereinstimme – ist die Lektüre der PAZ mir eine echte Bereicherung, eine Blickerweiterung.

Peter Linnemann, Santander, Spanien

 

 

Kino damals unter Tränen verlassen

Zu: „Fehlgeleiteter Idealismus“ (Nr. 42)

Bernhard Wickis Antikriegsfilm „Die Brücke“ hat Filmgeschichte geschrieben. Der Zeitpunkt für die Uraufführung ist interessant, denn drei Jahre zuvor hatte Adenauer die Wehrpflicht in der BRD wieder einführen und 5000 kriegserfahrene Wehrmachtsoffiziere für den Dienst in der Bundeswehr reaktivieren lassen.

So war es die moralische Tiefenwirkung des ehrlichen, frei von Pathos und Klamauk gedrehten Films, der den Pazifismus in Deutschland ganz wesentlich gefördert hat. Auch ich habe damals unter Tränen das Kino verlassen, denn 16 meiner älteren HJ-Kameraden fielen an der Straße Gera/Frankenthal unter ähnlichen Bedingungen. Ich sah sie noch lachend, über den Gegner Witze machend, den Plattenwagen vollgestapelt mit Panzerfäusten, durch die Stadt ziehen. Sie glaubten, mit einigen Fähnrichen von·der Fahnenjunkerschule Weilburg/Lahn General Pattons Panzerspitzen vor der Stadt aufhalten zu können. Nur zwei Tage später kapitulierte die Geraer Garnison kampflos.

Nicht fehlgeleiteter Idealismus allein trieb die Jugend auf Leben und Tod freiwillig in die Schlacht, nicht mal der Glaube an Hitler und den Endsieg. England und Frankreich hatten Deutschland den Krieg erklärt. Roosevelt ließ schon ab 15. September 1941, das heißt drei Monate vor Hitlers Kriegserklärung, den Atlantik zur US-Kriegszone ausrufen und dort deutsche U-Boote jagen.

Das alles und die barbarischen Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung erzeugten den übermächtigen Wunsch nach Rache. Im Kampf wurde die Rache zur befreienden Tat.

Verstehen kann das nur, wer dabei war und aus der Geschichte gelernt hat.

Dieter Bock, Burgstall

 

 

Polemik pur

Zu: Leserbrief „Hitler durch Weglassung von Schuld reinwaschen“ (Nr. 40)

Die Erklärung der Bundeskanzlerin am 1. September vor aller Welt, dass Deutschland allein schuldig am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sei, hat mich nicht verwundert. Dass aber ein Leser der PAZ behauptet, der anerkannte Historiker Schultze-Rhonhof habe in seinem Buch Hitler durch Weglassung von Schuld reingewaschen, macht mich fassungslos. Ich wollte eigentlich über diesen überwiegend polemischen Brief einfach hinweggehen. Die vielen Neuauflagen des Buches sprechen für sich.    

Dieter Schulz, Bremerhaven

 

 

»Gender«-Faschismus diskriminiert Männer

Zu: „Wirklich benachteiligt?“ (Nr. 41)

Im Bereich des öffentlichen Dienstes wird die angebliche Schlechterbezahlung von Frauen gerade vom Typus der kinderlosen Karrierefrau, die ihre hohe Position aufgrund ihres Geschlechtes im Rahmen der „Frauenförderung“ erreicht hat, gepredigt.

Ziel ist dabei nicht – wie behauptet –, eine angebliche Benachteiligung aller Frauen (besonders Mütter) zu beseitigen, sondern eine weitere Bevorzugung einiger Frauen ohne sachlichen Grund durch die Diskriminierung vieler anderer (besonders Männer) zu erreichen. So demas-kiert sich die widerwärtige Fratze des „Gender“-Faschismus selbst.

Teilzeitkräfte erhalten im öffentlichen Dienst nicht nur pfenniggenau denselben Stundensatz wie Vollzeitkräfte. Sofern beamtet, leisten die Dienstherren durch die ungekürzte Beihilfe im Krankheitsfall für Teilzeitkräfte sogar prozentual mehr.

Dozenten der Fachhochschule für den öffentlichen Dienst in NRW berichten, dass für Inspektorenlehrgänge inzwischen zu 80 Prozent Frauen eingestellt werden. Eine Diskriminierung von Frauen liegt hier offenkundig nicht vor, sondern das Gegenteil. Diese Dozenten müssen sich sogar bei der SchulleiterIn rechtfertigen, wenn sie männlichen Studenten sehr gute Noten geben.

Abschließend ein männliches „Karrierebeispiel“ nach erfolgreich bestandener Inspektorenprüfung: Lebensalter 43 Jahre, öffentlicher Dienst, 23 Jahre in Vollzeit, 1992 Beförderung zum Oberinspektor. Mit denselben Eckdaten dürfte kaum eine Frau zu finden sein, die heute noch „nur“ Oberinspektorin wäre.

Eignung, Befähigung und fachliche Leistung sind im öffentlichen Dienst dieser Republik für Karrieren gerade nicht entscheidend, obwohl das Grundgesetz dies zwingend vorschreibt.

Joachim Ruhnau, Döttesfeld

 

 

Prinzenerlass gab es nicht

Zu: „Des letzten Kronprinzen dritter Sohn“ (Nr. 39)

Der Autor erwähnt hier den „antimonarchistischen Prinzenerlass von 1940, mit dem Adolf Hitler Kriegshelden aus vormaligen Fürstenhäusern verhindern wollte“. Er habe damit den Einsatz von Prinzen an der Front verboten. Diese Behauptung entspricht nicht den Tatsachen. In Martin Molls „Führer-Erlasse“, Stuttgart 1997, einer Sammlung aller Erlasse Hitlers, existiert kein Prinzenerlass.

Victoria Luise berichtet in „Ein Leben als Tochter des Kaisers“, dass Hitler dem Landgrafen Philipp von Hessen mitteilte: „Einen Erlass in dieser Form gibt es nicht, und Ihre Söhne können selbstverständlich jederzeit Offizier werden. Ich muss es aber ablehnen, dass die Söhne der fürstlichen Häuser in die Armee eintreten, die sich durch Worte oder Handlungen gegen den NS-Staat oder mich stellen.“

Hitlers Misstrauen war begründet, denn zum Beispiel gehörten Prinz Louis Ferdinand und Prinz Friedrich, der Sohn von Kronprinz Wilhelm, dem Widerstand an.

Egmont Prinz zur Lippe-Weißenfeld erwarb als Nachtjäger 1944 das Eichenlaub, Prinz Sayn-Wittgenstein, ebenfalls Nachtjäger, sogar die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub.

Ingeborg Pohl, Lüneburg

 

 

Dem Tod in den Lagern mehrfach nahe − Rotes Kreuz rettete

Zu: Leserbriefe Rheinwiesenlager

Was meine Leidensgenossen berichten, kann ich voll bestätigen. Von April bis August 1945 habe ich unter freiem Himmel im Lager Sinzig überlebt. In einem Leidensmarsch, unter Kolbenhieben der französischen Bewachung, habe ich dann das Lager Andernach erreicht. Hinter dem Lagertor bin ich dann mit über 40° Fieber zusammengebrochen. Auch nach viermonatigem Aufenthalt im Lazarett waren die Wunden am Kopf und im linken Oberschenkel nicht verheilt. Der Bombensplitter im Schenkel hatte durch den langen Marsch eine eitrige Entzündung bewirkt. Mein Überleben kann ich einem deutschen Militärpfarrer verdanken, der beim französischen Offizier der Wachmannschaft eine ärztliche Behandlung verlangte. Die erste Antwort lautete: „Nazi-Schwein soll verrecken.“ Nach weiteren Protesten kam dann ein Zweiradkarren, von einem Esel gezogen. Man warf mich darauf und ich bekam sogar ein Bett im deutschen Krankenhaus (Heil- und Pflegeanstalt). Nach einigen Tagen brachte man mich wieder zurück, wo das verlassene Lager aufgeräumt werden musste. Die Insassen wurden nach Frankreich zur Zwangsarbeit gebracht. In den letzten Viehwaggon kamen wir und wurden in Südfrankreich am Fuße der Pyrenäen ins ehemalige Barackenlager „Rivesaltes“ verbracht. Mein Körpergewicht war etwa 40 Kilo und ich war an Ruhr erkrankt. Daher kam ich in ein Krankenlager in der so genannten „Sterbebaracke“. Dort haben Rotkreuz-Schwestern die Gefangenen versorgt. So eine Frau kümmerte sich um mich, ihr verdanke ich mein Leben. Sie hat mich trocken gelegt, mich gewaschen, mir Tee eingeflößt und mich gefüttert. Es wurde mir im wahrsten Sinne des Wortes ein „Schutzengel“ geschickt. Der Tod besuchte uns jede Nacht. Jeden Morgen wurden die Leichen auf einen Karren gepackt und zur Bestattung gebracht. Ein Kommando von 60 Mann schaufelte Gräber. Jeder wollte gerne zu dem Trupp gehören, denn diese Leute wurden verpflegt. Eines Tages, wir hatten neu gewaschene Decken bekommen, standen mehrere Personen in weißen Kitteln vor meinem Lager. Es war eine Kommission des „Internationalen Roten Kreuzes“. Der Dolmetscher berichtete über den 18 Jahre alten Mann, meine Krankheit und Verwundung. Ab sofort erhielt ich ein opiumhaltiges Medikament und ich war gerettet. Mit einem Lazarettzug kam ich nach Deutschland.

Gerhard Janzen, Oberhausen

 

 

Traurige Zukunft

Zu: „Ramadan für alle Londoner“ (Nr. 38)

Das dürfte auch unsere Zukunft sein. Erst Ramadan für alle Berliner und dann auch für das, was einmal Deutschland war.

Können wir eigentlich noch etwas dagegen tun? Zu viele Frauen wollen keine Kinder, und wo keine Geburten sind, da ist auch keine Zukunft. So einfach ist das leider.

Werner Voss, München

 

 

DDR-Enteignete sind fast immer schuldlos staatlich Bestrafte − Berlin verweigert Rehabilitierung

Zu: „Deutsche Altlast“ (Nr. 43)

Bei den mitteldeutschen Enteignungen von 1945 bis 1949 geht es in vielen Fällen nicht um Enteignete, sondern um staatlich Bestrafte, die unschuldig als Naziaktivisten und Kriegsverbrecher durch Amtsträger der SBZ und der DDR mit einer Vermögensstrafe belegt worden sind. Diese rechtswidrigen Bestrafungen erfolgten teilweise mittels eines Strafgesetzes für Naziaktivisten und Kriegsverbrecher und sogar gegen die für deutsche Amtsträger an sich verbindlichen sowjetischen Besatzungsbefehle, die eine Verfolgung und Bestrafung Unschuldiger (wohl aus gegebenem Anlass) ausdrücklich verboten haben.

Erklärend ist diesem Artikel hinzuzufügen, wie die kommunistische und stalinistische Menschenverachtung heute in unserem Staatswesen weiter praktiziert wird: So haben unsere heutigen Amtsträger der Verwaltung und der Justiz seit der Regierung Kohl (Union/FDP) unbemerkt von der vielfach desinteressierten Öffentlichkeit und im Schutz der vielen gleichgeschalteten Medien die Aufgabe, die Verfolgungen Unschuldiger in der SBZ und in der DDR aufrecht zu erhalten, obwohl dies nach § 344 StGB (Verfolgung Unschuldiger) und § 345 StGB (Vollstreckung gegen Unschuldige) eine Straftat ist. Dies geschieht, indem die von deutschen Amtsträgern in der SBZ und in der DDR als erklärte Naziaktivisten und Kriegsverbrecher verfolgten und mit Vermögenseinzug bestraften Personen heute nicht rehabilitiert werden. Denn wenn diese unschuldig vom Staat bestraften Personen heute rehabilitiert werden würden, müsste unser Staat das aus der DDR von ihm 1990 übernommene und dann bereits teilweise an Dritte zu Gunsten der Staatskasse verkaufte Vermögen der Betroffenen ersetzen. Diese praktizierten Rechtsstaatswidrigkeiten sind ein Zeichen dafür, dass unsere Gewaltenteilung wieder ausgesetzt ist.

Das Schlimme an diesem heutigen Unrecht ist, dass die Betroffenen für nicht begangene Untaten weiter als „Naziaktivist und Kriegsverbrecher“ gelten müssen, weil unsere Gerichte mit abwegigen und mit den Rechten der Betroffenen nichts zu tun habenden Begründungen eine Rehabilitierung verweigern. Eine gerichtlich verweigerte Rehabilitierung – aus welchen Gründen auch immer – für eine staatliche Bestrafung einer nicht begangenen Straftat ist letztlich eine Vollstreckung gegen Unschuldige.

Die verheerenden volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieses heutigen Staatsverbrechens können in den neuen Bundesländern besichtigt werden, wie den „ehemaligen“ aber eigentlichen Eigentümern und Leistungsträgern nach kommunistischem Vorbild ihre Tätigkeitsmöglichkeit auf ihrem eigenen Grundstück noch heute – diesmal aus fiskalischen und aus parteienmachterhaltenden Gründen – staatlich verweigert wird.

Es geht in den betroffenen Fällen somit nicht um Enteignungen. Unsere Regierung hat heute lediglich die Aufgabe, für die Wiederherstellung unserer Rechtsstaatlichkeit zu sorgen, wozu auch eine funktionierende Gewaltenteilung gehört. Denn kein unabhängiger Richter würde schuldlos staatlich bestraften Personen die Rehabilitierung verweigern.

Es ist für mich erschütternd, mit welchem unzureichenden Wissen Journalisten in nahezu allen Medien das Thema heute behandeln. So hat die Regierung leichte Hand, dieses Unrecht weiter auszusitzen.        

Gerhard Heeren, Partenheim


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