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07.11.09 / Täter zum Dessert / Fortsetzung der luftig-leichten Preußenkrimis

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-09 vom 07. November 2009

Täter zum Dessert
Fortsetzung der luftig-leichten Preußenkrimis

Mehr und mehr erobern skandinavische Krimis unsere Bestsellerlisten. Skandinavien scheint durch die unberechenbaren Wetterverhältnisse und die vielen dunklen Tage nahezu wie geschaffen als Kulisse für grausame mörderische Ereignisse.

Doch wer hätte gedacht, dass auch Preußenkrimis ihren Weg in die Leserherzen einer kleinen, aber feinen Fangemeinschaft finden? Die Preußenkrimi-Reihe des 2005 mit dem Krimifuchs ausgezeichneten Autors Tom Wolf hat bereits viele begeisterte Anhänger gefunden. Auch mit dem neuen Buch „Kristallklar − Mord à la carte“ knüpft er an die spannenden Ereignisse seiner luftig-seichten unterhaltsamen Krimis wie „Silbergrau − Blutige Spiele“, „Schwefelgelb − Mörderische Kälte“ und „Goldblond − Verheerende Torheit“ an.

Als der todkranke Preußenkönig eine amerikanische Delegation bei Hofe mit einer kleinen Bündnis-Feier willkommen heißen will, kommt es zu einem rätselhaften Doppelmord. Die Polizei wird sofort mit der Aufklärung des Falles betraut und auch Honoré Langustier, der 80-jährige pensionierte erste Hofküchenmeister, ist natürlich wieder mit von der Partie. Diesmal wird er bei den Ermittlungen von seiner cleveren Urenkelin Gerardine begleitet, die jedoch alsbald ein Auge auf den tatverdächtigen, aber sympathischen Ballonfahrer Monsieur Lalande wirft.

Doch nicht nur der charmante Ballonfahrer, sondern auch die vier Amerikaner sowie delikaterweise der Prinz höchstpersönlich stehen unter Tatverdacht. „Langustier hatte die Brille aufgesetzt und sich noch einmal die Protokollbögen in der Kladde angesehen … ,Der Prinz, die Amerikaner und zwei Morde …‘, murmelte er. ,Eines der Opfer war ein ehemaliger Koch des Königs, der andere ein Gast des Prinzen … das krudeste Verbrechen, das mir je begegnet ist. Ich habe noch nicht die leiseste Idee…‘“

Als der Polizeichef, Langustier und Gerardine mit dem Ballons von Monsieur Lalande den Schauplatz des Mordes überfliegen, während die Verdächtigen am Boden die Mordszene nachstellen sollen, wird plötzlich auf die mutigen Ballonfahrer geschossen. Der Ballon driftet ab und die Gesellschaft findet sich nach einem turbulenten Flug und einer Notlandung im Schlossgarten des Königs wieder, der sich kurzerhand bei seinem vielgerühmten Meisterkoch zum Essen einlädt. Vor- und Hauptspeise überlässt der König seinem kreativen Koch, doch fordert er Täter und Motiv als Dessert. Langustier hat somit alle Hände voll zu tun, den Mordfall zu lösen, um seinem König den „Mord à la carte“ kredenzen zu können.“

Von der übertrieben geschwollenen Sprache mancher Protagonisten sollte man sich nicht verwirren lassen, auch wenn der Versuch des Autors, so Authentizität zu erzeugen, manchmal ins Alberne abgleitet. Mit „Kristallklar Mord à la carte“ knüpft Tom Wolf erfolgreich an seine Preußenkrimi-Reihe an. Und auch die Leser, die sich auf neue Rezepte des begnadeten Kochs Langustier freuen, kommen in diesem Band nicht zu kurz.          A. Ney

Tom Wolf: „Kristallklar − Mord à la carte“, Preussenkrimi, be.bra verlag GmbH, Berlin-Brandenburg 2009, broschiert 269 S., 9,95 Euro


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