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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-09 vom 12. Dezember 2009 Die Scherben einer Schulreform Der konziliante Verwaltungsvorsitzende der 21 katholischen Schulen in Hamburg mit rund 10000 Schülern, Monsignore Peter Mies, fand drastische Worte: „Jetzt steht man vor den Scherben, und Eltern und Schüler und wir als freie Träger wissen nicht, was kommen wird.“ Der katholische Schulverband braucht für die Umsetzung der Reform einen Zuschuss von bis zu 20 Millionen Euro. Räume und ganze Gebäude müssen gebaut, neue Lehrer gewonnen werden. Die Umstellung erfordert bei Grundschulen und Gymnasien tiefgreifende Maßnahmen. Wie aber soll man diese Planungen angehen, wenn im Sommer die Reform gekippt wird, fragt Mies? Er bezeichnet es als „Zumutung, dass eine Reform, die auf so viel Gegnerschaft stößt, einfach fortgesetzt wird, als wäre nichts gewesen“. Die katholische Kirche, als größter freier Träger von Privatschulen in der Hansestadt, haben sich bisher gegenüber der Reform neutral verhalten. Man habe zwar inhaltliche Kontroversen, betont Mies, aber der Hauptfehler sei, dass die Reform „sehr übereilt und wenig dialogisch durchgezogen werden sollte“. Vor ähnlichen Problemen wie die Privatschulen stehen auch die öffentlichen Schulen. Breite Elternschichten sind gegen die Reform und der enorme Finanzbedarf von mehreren hundert Millionen Euro für das Projekt passt nicht in die Situation leerer Kassen. Zudem ist keineswegs gesichert, ob Hamburg durch die Reform den vorletzten Platz bei den Pisa-Studien verlassen wird. Kritiker unken, dass Hamburg mit der Einheitsschule nur vom Bundesland Bremen die rote Laterne mit den schlechtesten Bildungsangeboten erwerben wird. HEB |
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