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12.12.09 / Indischer »Säbel« vom Stapel gelaufen / Indien lässt in Königsberg und Sankt Petersburg Fregatten bauen – Ehrgeizige Flottenrüstung auch mit Importen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-09 vom 12. Dezember 2009

Indischer »Säbel« vom Stapel gelaufen
Indien lässt in Königsberg und Sankt Petersburg Fregatten bauen – Ehrgeizige Flottenrüstung auch mit Importen

Auf der Königsberger Werft „Yantar“, der ehemaligen Schichau-Werft ist die neueste indische Mehrzweckfregatte „Teg“ (Säbel) vom Stapel gelaufen. Das Schiff gehört zur modifizierten „Krivak“-Klasse, die auch bei der russischen Marine in Gebrauch ist. „Teg“ ist das Leitschiff einer zweiten Fregattenserie dieses Typs für die indische Marine. 2003/04 hatte die indische Marine schon einmal drei „Krivak“-Fregatten bei der Baltischen Werft in St. Petersburg bauen lassen. Trotz einiger Schwierigkeiten entschied sich Indien abermals für die Beschaffung russischer Fregatten, die nun in Königsberg gebaut werden.

Der Bau des Leitschiffes hatte im Juni 2007 begonnen. Im Dezember 2007 gab es technische Probleme wegen der unzureichenden Werftinfrastruktur bei Yantar. Auch von Kostensteigerungen und Bauverzögerung wurde gesprochen. Eine indische Kommission reiste daraufhin nach Königsberg, um sich vor Ort zu informieren. Seither schien alles programmgemäß zu verlaufen. „Teg“ soll 2011 an die indische Marine übergeben und von dieser in Dienst gestellt werden.

Auch bei den dann folgenden Schwesterschiffen „Tarkash“ (Köcher) und „Trikand“ (Bogen) will man den Zeitplan einhalten. Schon 2012 soll das Vorhaben abgeschlossen sein. Bei einer erfolg­reichen Abwicklung des Projektes ohne Kosten- und Terminüberschreitung winkt der russischen Schiffbauindustrie ein weiterer Auftrag. Die indische Marine beabsichtigt die Beschaffung eines dritten Fregattenloses. Hier könnte es zu einer Konkurrenz zwischen der Königsberger und der St. Petersburger Werft kommen.

Die modifizierten „Krivak“-Fregatten verdrängen maximal (also voll ausgerüstet) 3980 Standard-Tonnen (ts) und sind 32 Knoten schnell. Zu ihrer Bewaffnung gehören Seeziel- und Luftziel-Flugkörper, mittlere und kleinkalibrige Artillerie, U-Jagdwaffen sowie ein Hubschrauber. Da Indien ab 2011 dauerhaft zwei Flugzeugträger unterhalten will, werden moderne Begleitschiffe für diese benötigt. Indien baut im eigenen Land Kriegsschiffe, aber importiert auch solche. Bevorzugte Lieferanten waren bislang Russland, Deutschland und früher auch Großbritannien. Neu hinzugekommen ist Frankreich als U-Boot-Lieferant.           Hans Lody


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