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19.12.09 / Betrugsverdacht / Investor Burlakow sitzt in Moskau in Haft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-09 vom 19. Dezember 2009

Betrugsverdacht
Investor Burlakow sitzt in Moskau in Haft

Dem ehemaligen Käufer der Wadan-Werften, Andrej Burlakow, wird in Moskau ein Prozess wegen Veruntreuung von Staatsgeldern gemacht. Schon 2008, als der Investor dem norwegischen Konzern Aker Yards die marode Werft für den ungewöhnlich hohen Kaufpreis von 250 Millionen Euro abkaufte, kamen Zweifel an seiner Seriösität auf. Die deutsche Regierung stand dem Verkauf skeptisch gegenüber, weil sie Massenentlassungen befürchtete. Doch Burlakow gelang es, die Deutschen davon zu überzeugen, dass Bestellungen der Gas-, Metall- und Ölgiganten aus Russland die Auftragsbücher der Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde füllen würden. Die Investitionsfirma FLC West ist ein von Burlakow mitgegründetes Tochterunternehmen des staatlichen Leasingkonzerns FLC. Dessen Mittel sind für die Subventionierung des russischen Flugzeugbaus vorgesehen. FLC West war börsennotiert und große europäische Banken wie ING, Credit Suisse und die deutsche Bank hielten Obligationen des Unternehmens. Nachdem der Skandal um die Werften zur Chefsache zwischen Merkel und Medwedew geworden war, ermittelt die Moskauer Staatsanwaltschaft seit Sommer gegen Andrej Burlakow. Gelang ihm im November noch die Flucht, so konnte er Anfang Dezember festgenommen werden.

Ihm wird betrügerischer Bankrott in mehreren Fällen vorgeworfen. Mit der Vergabe ungedeckter Kredite an Briefkastenfirmen im Ausland soll er die  Leasing-Gesellschaft FLC West und später die Wadan-Werften in den Konkurs getrieben haben. Insgesamt soll er 33,6 Millionen Euro unterschlagen haben, die er unter anderem für den Kauf der heutigen „Nordic-Werften“ in Wismar und Warnemünde verwendete. Der neue Eigentümer Witalij Jussufow, Sohn des ehemaligen Energieministers, ist um Schadensbegrenzung und um seine Glaubwürdigkeit bemüht. Er stellte neue Aufträge, über die zur Zeit noch verhandelt werde, und Arbeit für 1600 Menschen in Aussicht.         M. Rosenthal-Kappi


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