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19.12.09 / Streit um Tabuthema / Bei der Ausbreitung des Islam hat die Sklaverei eine zentrale Rolle gespielt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-09 vom 19. Dezember 2009

Streit um Tabuthema
Bei der Ausbreitung des Islam hat die Sklaverei eine zentrale Rolle gespielt

Seit langem ist bekannt, dass bei der Expansion des Islam Menschenraub und Sklavenhandel eine wichtige Rolle gespielt haben. Neue Forschungen des Historikers Egon Flaig belegen indes das verstörende Ausmaß dieser Praktiken, die über 1200 Jahre lang zum System islamischer Eroberung und Machterhaltung gehört haben. Der islamische Sklavenhandel übertraf demnach den der christlichen Länder bei weitem.

Im Rahmen des nordatlantischen „Dreieckhandels“ transportierten Schiffe westlicher Kolonialmächte zwischen 1500 und 1870 europäische Waren nach Afrika, Sklaven von Afrika nach Amerika und kehrten mit Waren aus der neuen Welt nach Europa zurück. Auf diese Weise sind rund elf Millionen Sklaven von der Westküste Afrikas nach Amerika gebracht worden. Anders der islamische Sklavenhandel: Allein von der Ostküste Afrikas wurden nach Flaigs Quellen von 650 bis 1920 rund 17 Millionen Sklaven geraubt und weiterverkauft. Nicht mitgezählt wurde dabei der innerafrikanische Sklavenhandel über die Sahara.

Welchen Schrecken das Auftauchen islamischer Schiffe oder Reiterheere für die sesshafte Bevölkerung bedeutet hat, lässt sich heute nur noch ahnen. Die Eroberer gingen mit äußerster Brutalität vor. Nicht „brauchbare“ Menschen wurden oftmals gleich ermordet, viele der Geraubten starben auf dem Weg zu den Sklavenmärkten.

Als Muslime von 711 bis 720 Spanien unterwarfen, versklavten sie schätzungsweise 150000 Menschen, die dann teilweise bis nach Indien deportiert wurden. Ihre Dauerangriffe auf das damals hoffnungslos unterlegene christliche Europa führten zur Entvölkerung ganzer Gebiete in Süditalien oder dem östlichen Kleinasien. Nachdem ihr Angriff auf Konstantinopel 717 zurückgeschlagen werden konnte, verheerten muslimische Armeen noch 200 Jahre lang Anatolien und Armenien. Der Sieg des fränkischen Herrschers Karl Martell im Oktober 732 zwischen Tours und Poitiers (Frankreich) rettete Mitteleuropa vor ähnlichen Zerstörungen, Plünderungen und Versklavungen.

Dass diese Thesen einen Proteststurm hervorrufen würden, dürfte Egon Flaig klar gewesen sein. Gegenüber all denen, die den Islam als im Grunde friedlich und tolerant loben, vermittelt diese Weltgeschichte der Sklaverei das genaue Gegenteil. Die Behauptung Flaigs, dass „die einheimische Sklaverei in Afrika und Asien allmählich von den Kolonialmächten zerstört“ wurde, passt zudem rein gar nicht in das Bild einer ausschließlich bösen westlichen Kolonialgeschichte.

Wenn nun der Afrika-Historiker Andreas Eckert dem Kollegen handwerkliche Fehler nachweisen will − ohne selbst in diesem Bereich ausreichend geforscht zu haben −, ist das Ziel offensichtlich. Die zentrale Aussage Flaigs soll kleingeredet und verharmlost werden: Die Sklaverei sei bis in die Gegenwart hinein ein integraler Bestandteil muslimischer Gesellschaften gewesen.

Nicht um die Relativierung des abendländischen Sklavenhandels geht es Flaig, sondern um das Aufdecken eines bisher unter den Teppich der Geschichte gekehrten Skandals und mörderischen Treibens. Ohne das Vordringen westlicher Wertvorstellungen und Mächte gäbe es den islamischen Sklavenhandel wohl immer noch. Erst westliche Länder haben 1948 die weltweite Abschaffung der Sklaverei durchgesetzt. Wer das Buch liest, versteht diejenigen besser, die welweite vor jeglicher Blauäugigkeit gegenüber dem Islam und anderen totalitären Systemen warnen.             Hinrich E. Bues

Foto: Ein Dilemma wie im Umgang mit der SED: Ein Mitarbeiter der „Christlichen Solidarität International“ (CSI) kauft im Sudan von arabischen Reitern Sklaven frei - auch wenn er diese damit womöglich zu weiterem Menschenraub ermutigt.        Bild: Visum

 

Zeitzeugen

Egon Flaig – Der Professor für Alte Geschichte in Rostock geht keinem Streit aus dem Weg. Mit seinen Forschungen über die Muslime als Sklavenhalter hat er Widerspruch bei denen ausgelöst, die den Islam für tolerant und friedlich halten. Derzeit diskutieren die Historiker noch friedlich.

 

Andreas Eckert – Der Afrika-Historiker an der Berliner Humboldt-Universität bedient den politisch korrekten Mainstream. In der „Zeit“ kritisiert er Flaigs Buch als „Schwarzbuch des Islam“. Dessen Thesen seien steil und wenig belegt. Flaig provoziere Fassungslosigkeit. Skrupellos arbeite sein Kollege mit Pauschalaussagen. Mit eigenen Forschungen über die Geschichte der Sklaverei kann Eckert allerdings nicht aufwarten.

 

Benjamin Skinner – Der US-Autor wuchs in Nigeria auf. Schon als Kind kam er somit in Kontakt mit der Geschichte der Sklaverei. Doch früh lernte der 1976 Geborene, dass Sklaverei nicht der Geschichte angehört. Seine ersten Begegnungen mit Sklaven machte der Autor des Buches „Menschenhandel“ 2003 im Kriegsgebiet in Sudan, wo er als Korrespondent für „Newsweek International“ arbeitete. Er ist gegen den Freikauf von Sklaven, da dieser die Sklavenjagd lukrativ mache.

 

Moctar – Der ehemalige Sklave stammt aus Mauretanien. Vor 15 Jahren floh er, erst in den Senegal, dann weiter nach Libyen, wo er Medizin studierte. Benjamin Skinner traf ihn in New York und war von Moctar beeindruckt. Dieser leitet mittlerweile eine Anti-Sklaverei-Organisation. Ihm gelang der vielleicht schwierigste Schritt: Ein neues Leben aufzubauen und für die Freiheit anderer zu kämpfen.

 

Henriette Akofa – „Keine Zeit für Tränen − mein Leben als Sklavin in Paris“ heißt ihr 2004 erschienenes Buch. Glücklich wächst sie in Togo auf. Doch als sie 15 Jahre alt ist, lockt eine Freundin sie mit falschen Versprechungen nach Paris. Bald erkennt Henriette, dass sie in eine Falle gelaufen ist. Ihre neue Herrin nimmt ihr den Pass weg, zwingt sie den ganzen Tag zu arbeiten und behandelt sie wie eine Gefangene. Schließlich kann sie entkommen.


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