© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-09 vom 26. Dezember 2009

»Zu uns umziehen!«
Eindrücke von der OMV-Versammlung

Unter dem Leitwort „Vertreibungen ächten – Menschenrechte durchsetzen“ fand am 18. und 19. Dezember in Berlin die Bundesdelegiertenversammlung der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) statt. Der langjährige Bundestagsabgeordnete Helmut Sauer, ein gebürtiger Schlesier, wurde mit 93 Prozent der Stimmen als Bundesvorsitzender der Vereinigung der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler in den beiden Unionsparteien wiedergewählt. Seine langjährige Stellvertreterin Erika Steinbach (CDU) kandidierte überraschend nicht für eine weitere Amtszeit.

In seiner Ansprache betonte Sauer, die Ziele der OMV ließen sich nur „mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich“ erreichen. Auf diese Art wolle er auch in Zukunft für Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit eintreten. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) unterstrich in seiner Rede, mit wie viel Respekt er die Herausforderungen betrachtet, denen sich die Vertriebenen stellen mussten. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe lobte Sauer und die OMV für den konsequenten Einsatz für die Menschenrechte. Alle Parteienvertreter und Delegierte bekräftigten einhellig die Nominierungssouveränität des Bundes der Vertriebenen bei der Besetzung des Beirates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“.

In einer Podiumsdiskussion am Sonnabend berichteten die drei führenden Vertreter der Deutschen in Tschechien, Polen und Oberschlesien, Irene Novák, Bernard Gaida und Norbert Rasch über die Lage der Deutschen in ihren Ländern. Auf die Frage eines Delegierten, wie man von Deutschland aus am Besten helfen könne, antwortete Rasch: „Indem Ihr Eure Enkel motiviert, zu uns umzuziehen!“ Am Rande der Veranstaltung kam es zu einem Gedankenaustausch von Ostpreußen-Sprecher Wilhelm v. Gottberg mit Bernard Gaida über die Lage der Deutschen im südlichen Ostpreußen. Die Zusammenarbeit soll ausgebaut werden, v. Gottberg plant dazu auch einen Besuch in Oberschlesien, der Heimat von Gaida und Rasch.         K.B.