28.03.2024

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09.01.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-10 vom 09. Januar 2010

Leserforum

Angst vor dem Islam? Nein, Widerwille, sich etwas überstülpen zu lassen

Zu: „Signal für die Freiheit“ (Nr. 49)

Der Haupttenor der offiziösen Äußerungen und der Berichterstattung der meisten anderen Zeitungen über dieses Ereignis geht mir über die Hutschnur. Hier hat die einzige Wählerschaft in Europa, die über ein faires, transparentes und stimmiges Verfahren zur Ermittlung ihres inhaltlichen Mehrheitswillens verfügt, entschieden, wie weit sie Zuwanderern entgegenzukommen bereit ist – und fast alle fallen verbal über sie her. Hier ist der PAZ für ihr klares, an Rechtstaatlichkeit und Verhältnismäßigkeit orientiertes Berichten und Kommentieren zu danken.

Es ist gut, dass inzwischen auch sonst hier und da gefragt wird, welche Rechte christlichen Gemeinden (nicht in irgendeinem islamischen, sondern) im EU-Beitrittskandidatenland Türkei fast vollständig vorenthalten werden, nämlich Kirchenräume bauen und gestalten, oder einfach nur renovieren oder Pastoren im Land ausbilden zu können. Wo bleiben da Toleranz, Rechtsstaat und Religionsfreiheit?

Der Gebetsraum stand in der Schweizer Abstimmung gar nicht infrage. Ein Minarett hingegen hat in einem säkularen, pluralistischen Land außer vielleicht einer ästhetischen sonst keinerlei legitime Funktion: Der islamische Gebetsruf von dort aus in seiner herkömmlichen Version ist hier verfassungswidrig, weil er seine Umgebung unentrinnbar beschallt mit der ausdrücklichen und nötigenden Proklamation eines weltanschaulichen Bekenntnisses und (Herrschafts-)Anspruchs, anders zum Beispiel als das Geläut christlicher Kirchen, das lediglich als akustisches Signal die Tageszeit oder einen bevorstehenden Gottesdienst für etwa Interessierte andeutet.

Vielleicht war den Schweizer auch das Erdogan-Zitat (1998) von der Demokratie als vorläufigem Transportmittel, den Moscheen als Kasernen, ihren Kuppeln als Helmen, ihren Minaretten als Bajonetten und den Gläubigern als Soldaten seiner islamischen Bewegung geläufiger als uns. Obwohl unsere Öffentlichkeit sonst so recherchierfreudig im Hinblick auf fragwürdige Zitate ist, ist mir dieses hier bis zu seinem Abdruck in der PAZ nur in Fachpuplikationen begegnet. Seltsam.

Regelmäßig wurde eine übersteigerte „Angst vor dem Islam“ angesprochen. Einfach Angst? Oder Widerwillen, sich etwas überstülpen zu lassen?! Den kann ich gut nachempfinden. Ob man hier mehr „Angst“ oder „Widerwillen“ gegenüber dem demokratisch kaum auch nur indirekt legitimierten Brüsseler Räte- und Kommissars-System und seiner in Volksabstimmungen (in Frankreich, den Niederlanden und Irland) mehrfach durchgefallenen Lissabon-Ermächtigungs-Verfassung und ihren Erziehungsmaßnahmen haben soll, oder gegen-über einem in mancher Moschee lauernden Kalifatsstaatprojekt, das muss man sich offenbar mittlerweile fragen.

„Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“ Auf welch wundersame Weise diese sarkastische Verdrehung einmal realistisch werden würde, konnte Bert Brecht 1953 kaum ahnen.

Dr. med. H. Tubbesing, Kassel

 

Gegen den Strom

Zu: „Signal für die Freiheit“ (Nr. 49)

Unsere PAZ hat sich ganz auf die Seite der Eidgenossen gestellt, die mit Volksbegehren gegen den Bau von Minaretten an Moscheen gestimmt haben. Damit schwimmt sie gegen einen gewaltigen Strom verirrter öffentlich argumentierender Stimmen, die allesamt vor der islamischen Flut in Europa kuschen.

Wilhelm Eisenblätter, Schwentin

 

Vertriebene korrekt vertreten

Zu: „Unendliche Geschichte“ (Nr. 49)

Erika Steinbach hat mit Disziplin oder Gelassenheit, stets jedoch mit Aufrichtigkeit, die vom Grundgesetz garantierte Freiheit der Meinungsäußerung in Anspruch genommen, die Vertriebenen korrekt vertreten und ihnen aus dem Herzen gesprochen. Niemals hat sie provoziert. Dass sie Hass und entgleisende Verhöhnungen polnischer Nationalisten nun schon so lange erträgt, dazu die ungebremste Ablehnung deutscher Politiker, die dem Ausland sowie dem vermuteten Zeitgeist zu gefallen trachten, nötigt zu Bewunderung. Möge sie, was ihr entgegenschlägt, weiterhin durchstehen.

Die polnische hohe Sensibilität hat zwei Ursachen, die wir nicht beheben können. Erstens vermag sich polnischer Nationalstolz nicht vorzustellen, dass sich irgendein Volk der Erde ein Drittel seines angestammten Staatsgebiets ohne jegliche Gegenleistung von einem Nicht-Sieger wegnehmen lässt. Zweitens haben die Polen infolge ihres achtenswerten sittlichen Standards deswegen dauerhaft ein schlechtes Gewissen – auch dafür unseren Respekt!

Wie sich gedeihliches menschliches Miteinander erreichen lässt, liegt somit ganz überwiegend in polnischer Hand. Sachlich sind die historische Wahrheit und die Anerkennung demokratischer Legitimation unabdingbare Voraussetzung.

Gudrun Schlüter, Münster

 

Stolz auf preußischen »Migrationshintergrund«

Zu: Luisenjahr 2010

Im Jahre 2010 begehen nun alle Preußen reinen Herzens den 200. Todestag ihrer großen Königin Luise, der Mutter zweier Könige von Preußen. Die PAZ, als Deutschlands beste Seiten, die allwöchentlich das zusammenhalten, was zusammengehört, wird dieser Königin bestimmt die ihr gebührende Ehre erweisen.

Preuße zu sein, bedeutet mehr als in einem bestimmten Land-strich im europäischen Einerlei hausen zu dürfen. Preußen war immer ein Stück Europa, in dem sich noch heute sieben Königshäuser unangetastet höchst lukrativ vermarkteter großer Beliebtheit erfreuen dürfen, können und sollen. Ebenso stolz sind wir auf unsere monarchisch begleitete Erfolgsgeschichte, beginnend mit dem Großen Kurfürsten 1640 und über ihre neun Könige und Kaiser in Folge. Letzterer wurde schon von den Alliierten des Ersten Weltkrieges kriminalisiert und sollte vor Gericht gezerrt werden. Wilhelmina der Niederlande weigerte sich jedoch, ihren Verwandten als Verbrecher zu titulieren und auszuliefern. Chapeau!

Ach Luise, wie oft wurde Preußen schon für tot erklärt oder einfach – noch schlimmer – totgeschwiegen. Und doch lebt es in jenen Aufrechten, die sich mit Glanz und Gloria in vollem Stolz zu ihm bekennen. Unsere Energien bedürfen keines „Erneuerbarenenergiengesetzes“. Schon jedem Physiker im ersten Semester sträuben sich bei dieser semantisch verklausulierten Unmöglichkeit die noch vollen Haare. Unser Wachstum bedarf keines „Wachstumsbeschleunigungsgesetzes“. Unsere Gesetze sind unsere Tugenden, auf die wir mindestens so stolz sind wie die Bayern auf ihr „Mir san mir“!

Wir definieren uns nicht als ein nur geduldetes Etwas mit Migrationshintergrund in einem am 25. Februar 1947 verbotenen Staat. Immerhin darf die Welt zur Kenntnis nehmen, dass die zuverlässigen Preußen im Luisen-Jahr 2010 mit Stichtag 3. Oktober die von den ersten Alliierten auferlegten rund 130 Milliarden Goldmark pünktlich nach 92 Jahren beglichen haben werden. Zumindest auf diesem Gebiet werden wir von dem Umarmenden ernst genommen. Sie müssen von den preußischen Tugenden doch auf wundersame Weise Wind bekommen haben. Man sieht: Mir san also doch noch irgendwie da! Es freut sich auf einen konstruktiven Dialog (Telefon 04931/12078).

Heinz Welchert, Norden

 

Tolsdorff wurde geachtet und war beliebt

Zu: „Der Löwe von Wilna“ (Nr. 44)

Die Tapferkeit eines Soldaten resultiert nach meinen Eindrücken an der Ostfront vom 22. Juni 1941 bis 26. November 1944 aus der Fähigkeit, den instinktiven Selbsterhaltungstrieb in Form von Angst dem Willen zur Erreichung einer gestellten Aufgabe unterzuordnen. Nur zwei Soldaten sind mir in Erinnerung, auf die das nicht zuzutreffen schien; sie begegneten jeder Situation mit leichter Anspannung und gelassen, wie jemand, der ein Päckchen von der Post abzuholen hat. Theo Tolsdorff war der eine von ihnen. Laut „Geschichte der ersten (ostpreußischen) Infanterie-Division“ von W. Richter (München 1974) schrieb nach der dritten Ladogaschlacht vom 22. Juli bis 23. August 1943 der Regiments-Kommandeur des Füsilier-Regiments 22 in Litauen in der Eingabe zum Eichenlaub des Ritterkreuzes die Worte: „Major Tolsdorff ist der härteste und tapferste Offizier, dem ich in zwei Weltkriegen begegnet bin.“ Kennzeichnend für Tolsdorff war, dass er als Bataillons-Kommandeur seinen Gefechtsstand nicht weit vom vordersten Schützengraben hatte und – wie ich es selbst erlebt habe - bei feindlichem Einbruch sich in aller Ruhe mit seiner Reservegruppe zum Gegenstoß begab und die Lage mit bereinigte. Als Divisionskommandeur im Westen hatte er zur Überraschung der Artilleristen seinen Gefechtsstand noch vor dem Ihrigen. Als er im Sommer 1944 die Schwerter zum Eichenlaub im Führerhauptquartier in Empfang nehmen sollte, verzögerte sich die Prozedur durch einen Umtrunk im Kameradenkreise. Als Tolsdorff sich am nächsten Tag bei Hitler meldete, kritisierte er rückhaltlos die von der Partei schlecht organisierte Räumung der Grenzgebiete in seinem Heimatkreis Treuburg, den planlosen Abtrieb des Rindviehs und den Verlust eines wertvollen Lehnartener Bullen. Daraufhin stellte Hitler telefonisch den Gauleiter Koch in Anwesenheit von Tolsdorffs zur Rede. Als ein amerikanischer Sergeant in der Gefangenschaft Theo Tolsdorff das Ritterkreuz vom Hals nehmen wollte, warf dieser ihn zu Boden und behielt seine Auszeichnung als Kriegsgefangener. Die Achtung und Beliebtheit, die Theo Tolsdorff sich bei den 22ern wie auch bei allen anderen Divisionsangehörigen erworben hatte, wurde ihm auch nach dem Kriege von den alten Kameraden in Wuppertal entgegengebracht. Sie erlebten seinen Freispruch durch den Bundesgerichtshof mit Genugtuung.

Hans-Henning Plock, Sande bei Ratzeburg

 

Nachts um 2 Uhr?

Zu: „Unklare Marschroute“ (Nr. 50)

Herr Heinrich hat das, was fast alle anderen Medien geflissentlich verschweigen, auf den Punkt gebracht: „Was machen so viele ,Zivilisten‘ nachts um 2 Uhr bei zwei steckengebliebenen Tanklastzügen, die den Taliban gehören, wenn nicht den Terroristen Hilfe leisten?“ Noch dazu gestohlenen Tanklastzügen. Genau dieser Aspekt gehört in den Vordergrund gerückt.

Prof. em. Dr. Burkhard Hofmeister, Bad Reichenhall

 

PAZ für alle

Zu: Leserbrief „Ostpreußen tot?“ (Nr. 52/53)

Im Leserforum wird die Änderung des Untertitels der PAZ von „Das Ostpreußenblatt“ in „Mit Ostpreußenblatt“ kritisiert. Ich halte diese Kritik für unberechtigt, denn die PAZ wird nicht nur von Ostpreußen gelesen, sondern auch von Angehörigen anderer Landsmannschaften.

Dieter Bliesener, Hamburg

 

Seit 60 Jahren begleitet uns die PAZ

Betr.: PAZ

Anlässlich meines 85. Geburtstages ist es mir ein großes Bedürfnis, allen Mitarbeitern der PAZ ein herzliches Dankeschön zu sagen. Für meinen Mann und mich ist wirklich ein Wochenende ohne die Zeitung kaum vorstellbar und das seit nunmehr 60 Jahren. Besonderer Dank auch den Gastbeiträgen, welche die Politik betreffen und den heimatverbundenen Teil von Frau Geede.

Was Silke Osman zum kulturellen Abschnitt beiträgt ist beispielhaft und sehr gut recherchiert. Einige Ausstellungen konnten wir sogar besuchen, wenn wir in der Gegend waren. In unserem kulturellen Kreis hier am Bodensee konnte ich schon oft Anregungen geben und aus den Darstellungen vortragen. Hin und wieder habe ich selbst Beiträge für das Ostpreußenblatt geliefert und vieles aus der unvergessenen Heimat berichtet. Immer noch bin ich voller Geschichten, denn ich war 20 Jahre alt, als ich mit Kranz und Schleier im Rucksack kurz vor dem eigenen Hochzeitstag die Heimat verlassen musste. Mein Verlobter war als Jagdflieger im Kurland eingesetzt, während ich über Schlesien per Bahn fahrend genau in den Großangriff der US-Bomber auf Dresden kam. Wir fanden uns nach Kriegsende und heirateten in Alveslohe bei Magdeburg und werden, so Gott will, im Jahre 2010 mit drei Kindern, vier Enkelkindern, ein Urenkel und allen Angehörigen unsere Eiserne Hochzeit feiern.

Man kann von heute auf morgen alles materielle Besitztum verlieren, auch wenn die Familie Jahrhunderte lang auf eigenem Grund und Boden saß, nur was man gelernt hat, kann einem keiner mehr nehmen. Diese Predigt wurde wohl doch zu Herzen genommen, denn wir zählen acht Akademiker samt Schwiegerkindern zum Familienkreis.

Gisela Hannig, Friedrichshafen

 

Größte Landräuber des 20. Jahrhunderts

Zu: Leserbrief „Steinbach bedeutet Rückschlag in der Ostpolitik“ (Nr. 48)

Der überwiegende Teil der Vertriebenen, und das sind wohl über zehn Millionen, ist froh, dass sich Frau Steinbach für die Belange der Vertriebenen so stark einsetzt. Unsere Probleme mit den Polen liegen in der Hauptsache bei den Polen und nicht bei uns. Sie müssten sich endlich zu ihrer Geschichte bekennen und daran denken, dass der letzte große Krieg viele Väter hatte. Wenn sich die Polen mit den Engländern im Rücken nicht so stur für das Thema Danzig eingesetzt hätten, hätte es den Zweiten Weltkrieg mit seinen furchtbaren Folgen wahrscheinlich gar nicht gegeben. Die Polen waren die größten Landräuber des 20. Jahrhunderts und zwar auf Kosten Deutschlands. Wenn Frau Steinbach sich für eine Gedenkstätte gegen Vertreibung einsetzt, so kann ihr wohl jeder geschichtlich klar denkende Mensch ohne weiteres folgen.

Horst Wehran, Hamburg

 

Geschäft mit der Angst der Bürger

Zu: „Alle wollen es weniger warm“ (Nr. 50)

Klimaschutz verkommt zunehmend zu einem Konglomerat fragwürdiger Behauptungen und wurde zu einem Geschäft mit der Angst der Bürger. Naturwissenschaftliche Fakten werden leider nicht zur Kenntnis genommen. Klimaschwankungen gehören zu den charakteristischen Eigenschaften unseres Planeten – unabhängig von uns Menschen. Seit Hunderttausenden von Jahren existiert der Klimawandel, das heißt abwechselnd von Warm- und Kaltzeiten über alle Kontinente hinweg. Die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) wird in diesem Zusammenhang maßlos übertrieben. Kohlendioxid ist nicht der bestimmende Faktor des Wettergeschehens. Der durch menschliche Aktivitäten emittierte CO2-Anteil ist gegenüber den durch natürliche Phänomene verursachten CO2-Emissionen sehr gering und beträgt nur etwa vier Prozent. Das Wetter wird vor allem gesteuert von den Sonnenaktivitäten und den kosmischen Strahlungen. Letztere führen zur Bildung von Wolken, die bekanntlich mit entscheidend sind für das Wetter. Gemäß der Definition des UN-Weltklimarats ist „Klima“ der Sammelbegriff für das Wettergeschehen während einer vergangenen Zeit von 30 Jahren. Klima ist somit Vergangenheit und kann nachträglich nicht mehr beeinflusst werden. Unverantwortlich ist es, wenn trotz besseren Wissens Unsummen von Steuergeldern für realitätsferne Ökoträume verschwendet werden, die sich wirtschaftlich nicht rechnen lassen. Das gilt auch für die vorgesehene Verringerung der CO2-Emissionen und für den Ausbau erneuerbarer Energien. Kein Wort verlieren in diesem Zusammenhang unsere Politiker über die „Kernenergie“, die preiswerteste und umweltfreundlichste Energie ohne CO2-Emission. Ebenso wird ignoriert, dass die Erde seit einem Jahrzehnt nicht mehr wärmer wird, sondern sich abkühlt. Tatsache ist: Auch das Klima ist ein sich selbst regulierendes System – unabhängig von uns Menschen. Der Mensch wird sich daher dem Klimawandel unterordnen müssen.

Dr. Paul Stahlhofen, Wiesbaden


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