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16.01.2010 / Vierspurig nach Cranz / Der Bau der Samland-Autobahn macht Fortschritte – Milliardenprojekt in Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-10 vom 16. Januar 2010

Vierspurig nach Cranz
Der Bau der Samland-Autobahn macht Fortschritte – Milliardenprojekt in Ostpreußen

Das erste Teilstück der Samland-Autobahn, das größte Bauvorhaben der vergangenen Jahre im Königsberger Gebiet, wurde trotz Wirtschaftskrise zum geplanten Termin fertig. Vor Kurzem wurden 27 Kilometer im Beisein von Ministerpräsident Wladimir Putin und Gouverneur Georgij Boos für den Verkehr freigegeben.

Der Baubeginn für die „Küstenautobahn“ liegt bereits zwei Jahre zurück. 2009 wurde probeweise ein Fahrstreifen, der Königsberg mit Cranz verbindet, freigegeben.

Vor Kurzem wurde das erste Teilstück der geplanten Ring-Autobahn in Betrieb genommen. Dieser erste Teil verbindet Königsberg mit dem Kurort Cranz und hat einen Abzweig zum Flughafen „Chrabrowo“ (Powunden). Die Länge des freigegebenen Teilstücks beträgt knapp 27 Kilometer. 6,4 Milliarden Rubel (150 Millionen Euro) hat der Staat für den Bau dieses Teils des Küstenrings ausgegeben, das Gebiet hat davon etwa zehn Prozent aus seinem Haushalt beigesteuert. Der Autobahnring, dessen Bau planmäßig bis 2015 beendet sein soll, führt am Ostseeufer entlang und soll Königsberg mit dem Flughafen, den Kurorten Rauschen und Cranz, dem Ort Palmnicken, wo eine Spielzone für Casinos entstehen soll, sowie den Seehäfen Neukuhren und Pillau verbinden. Die Autobahn wird die erste Straße des Gebiets sein, auf der man 120 Stundenkilometer fahren darf.

Während des Besuchs von Ministerpräsident Putin schlug Gouverneur Boos vor, die Straße mautpflichtig zu machen, weil ihr Unterhalt schätzungsweise jährlich bis zu 100 Millionen Rubel (2,35 Millionen Euro) kosten wird.

Der Gouverneur versicherte, dass die Maut nicht zum Bau der Strecke erhoben werde, sondern nur für ihren Unterhalt. Nach Schätzung des russischen Verkehrsministeriums werden sich die Erhaltungskosten nach Fertigstellung der Autobahn jedoch sogar auf 150 bis 170 Millionen Rubel (bis zu vier Millionen Euro) jährlich belaufen. Deshalb wurde beschlossen, Vignetten für 100 Rubel (2,35 Euro) pro Auto und Monat zu verkaufen. Georgij Boos erklärte, dass nach Einführung einer Mautgebühr für den Küstenring die Kraftfahrzeugsteuer im Gebiet vorläufig nicht erhöht werde. Dies dürfte viele Autofahrer, die vehement gegen die Erhöhung der Steuer protestiert hatten (die PAZ berichtete), beruhigen.

Der zweite Bauabschnitt für die Autobahn soll bald beginnen. Auf einer Länge von 24 Kilometern soll er Rauschen und Cranz miteinander verbinden. Zur Zeit werden die Baupläne noch überprüft und wahrscheinlich wird dieser Abschnitt komplett aus dem Staatshaushalt finanziert.

Die Kosten für diesen Abschnitt dürfen 13,3 Milliarden Rubel (310 Millionen Euro) nicht übersteigen, und die Bauzeit darf nicht länger als 31 Kalendermonate sein. Alle Kreuzungen der Straße sollen als mehrspurige Autobahnkreuze gebaut werden. Es gibt vier Fahrspuren und laut Planung wird der Autobahnring 178 Kilometer lang werden. Der Fahrbahndamm ist 28,5 Meter breit.

Für 2010 sind für den Straßenbau im Königsberger Gebiet umgerechnet 43,5 Millionen Euro eingeplant, 40 Prozent mehr als 2009. Dies hängt mit der Erwartung zusammen, dass die Föderation den Küstenring weiter großzügig unterstützt. Nach der Fertigstellung werden sowohl die Königsberger als auch die Gäste der Region wesentlich bequemer zu den Erholungsorten an der Küste gelangen.            Jurij Tschernyschew

Foto: Die neue „Küstenautobahn“: Bis 2015 sollen die vor zwei Jahren aufgenommenen Arbeiten abgeschlossen sein.


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