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23.01.10 / 40 Jahre eingesperrt / Ausstellung über das Leben in der DDR

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-10 vom 23. Januar 2010

40 Jahre eingesperrt
Ausstellung über das Leben in der DDR

Bis zum 27. Januar 2010 (Mo–Fr von 8 bis 20 Uhr und Sa–So von 10.30 bis 18.30 Uhr) ist im Lichthof des Auswärtigen Amtes am Werderschen Markt 1 in Berlin die Ausstellung „Die heile Welt der Diktatur? Herrschaft und Alltag in der DDR“ bei freiem Eintritt zu sehen. Sie besteht aus 20 Plakaten, auf denen Fotografien abgebildet sind, die der „Stern“-Fotograf Harald Schmitt in den sechs Jahren, in denen er in der DDR arbeitete, aufgenommen hat.

Der Vorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der CDU-Politiker und Verteidigungsminister der einzigen aus freien Wahlen hervorgegangenen DDR-Regierung, Rainer Eppelmann (CDU), übergab die Ausstellung am 12. Januar der Öffentlichkeit. In seiner Eröffnungsrede warnte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) vor einer Romantisierung der DDR. Nicht die Herrschenden und ihr Apparat stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern die einfachen Menschen. Mit wachsendem  Abstand verkläre sich für viele Deutsche der Blick auf die DDR-Wirklichkeit. Somit falle es jungen Menschen in beiden Teilen Deutschlands schwer, sich ein Bild vom Alltag in der DDR zu machen, so ein Ausstellungsmacher.

Eppelmann übte sogleich Kritik an der Ausstellung, weil sich dort kein Bild der Mauer wiederfinde: „Um die Menschen in der DDR richtig zu verstehen, muss man wissen, dass wir 40 Jahre in dem Bewusstsein gelebt haben, eingesperrt zu sein. Uns ist wichtig, dass die DDR nicht nur der sichere Arbeitsplatz und die FKK-Kultur war, sondern auch das Eingesperrtsein.“ Stiftungsmitarbeiter Ulrich Mählert wehrte sich gegenüber der Nachrichtenagentur DAPD gegen die Kritik. Vier Fotos von Mauer und Grenze würden doch in der Ausstellung gezeigt.             Hans Lody


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