28.03.2024

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23.01.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-10 vom 23. Januar 2010

Leserforum

Gewissensfrage

Zu: „Warschau zeigt schweigend die Instrumente“ (Nr. 2)

Versöhnung heißt in Polen offensichtlich, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen, Feindbilder aufzubauen, die polnische Opferrolle zu pflegen und zugleich die Mitschuld Polens am Ausbruch des Weltkrieges zu leugnen. Und unser Außenminister stellt sich auf die Seite Polens, statt deutsche Interessen zu vertreten.

Es ist eine bemerkenswerte Charakterlosigkeit, Frau Steinbach, ohne deren Initiative es diese Stiftung gar nicht gäbe, wegen ihrer seinerzeitigen Gewissensentscheidung so vehement zu diffamieren. Gewissen sollte eigentlich für alle Abgeordneten kein Fremdwort sein.           

Wolfgang Hoffmann, Buchholz

 

Polen akzeptieren mich, obwohl ich Vertreibung Unrecht nenne

Zu: „Den gordischen Knoten lösen“ (Nr. 1)

Als Vertriebener aus Ostpreußen bin ich über die Behandlung der „Causa Steinbach“ aufs äußerste besorgt. Wir Vertriebenen, Bürger der Bundesrepublik, erleben den jetzigen Vorgang mit den begleitenden Medien, Äußerungen einzelner Politiker und Kommentatoren als Häme.

Teilweise grenzen die entsprechenden Äußerungen an Verletzungen der Menschenwürde. Was mutet die politische Öffentlichkeit Erika Steinbach zurzeit alles zu. Wir Vertriebene sind angesichts unserer Opfer verpflichtet, das Erbe unserer Vorfahren zu bewahren. Alles andere wäre unanständig und würdelos.

In Polen hat fast jedes Dorf eine oftmals aufwendig erbaute Gedenkstätte an die Leidenszeit unter dem Faschismus. Ich persönlich vermag in meinem eigenen Land die immer wieder geäußerten Demütigungen, Verfälschungen und Entmutigungen kaum zu ertragen.

Außerdem ufert der jetzige Konflikt zum Schaden des gesamten Gemeinwesens aus und bringt unsere Außenpolitik auf breiter Front außer Kontrolle. Man denke nur an die Rückgabe der geraubten Kulturgüter und so vieles mehr.

Jetzt kam zusätzlich heraus, dass von vornherein gewichtige Einschränkungen für die Alltagsarbeit des Zentrums gegen Vertreibung vorgesehen waren. Erika Steinbach hat Nachbesserungen vorgeschlagen. Mir waren diese „Knebelparagraphen“ bisher nicht bekannt.

Wir Vertriebenen haben seit der Stuttgarter Erklärung aus dem Jahre 1950 als starke Gruppe immer wieder vorbildlich für Vertrauen und Zusammenarbeit in den ehemaligen deutschen Ostgebieten gesorgt. Wir wurden dort angenommen. Die Erfolgsliste ist lang.

Ich erwarte von meiner Regierung und von den Medien, dass uns Vertriebenen das Grundrecht der Bewahrung unserer Geschichte und der Erinnerung an unsere Toten wie jeder anderen Volksgruppe gewährt wird.

Ich bin sehr oft (etwa 60 Mal) in Ostpreußen gewesen und habe dafür zeitweise ein kostenloses Dauervisum der dortigen Behörden erhalten. Im Lande wurde ich nicht überwacht und nicht gegängelt. Ich habe die russische Sprache erlernt und habe sie in vielen Predigten, Gesprächen und Verhandlungen eingesetzt. Ich bin ohne „Liebesgaben“ als Partner in verschiedenen Missionen gereist. Aus meinem Unrechts-empfinden von Vertreibung habe ich nie einen Hehl gemacht und habe trotzdem bis heute zuverlässige polnische und russische Freunde.

Dieser Weg der Verständigung sollte fortgesetzt werden. Das Gesetz der Sippenhaftung gehört für Europa endgültig abgeschafft.

Klaus Schulz-Sandhof, Drethem

 

Schockierend!

Zur Anzeige „Dieser Lügen-Bär verkohlt die Welt“ (Nr. 1)

1. Die Bezeichnung „Anzeige“ bemerkten wohl nur Lupennützer auf Anhieb.
2. Der schockierende Stil im Text dieser Anzeige ließ mich sicherstellen, dass ich tatsächlich eine Ausgabe der Preußische Allgemeine Zeitung vor mir hatte.
3. Obwohl durchaus nicht Anhängerin der „Klima-Spinnerei“, finde ich es schlimm, wenn „unsere“ Zeitung sich in dieser Weise zu diesem Thema äußert, denn in irgendeiner Weise identifiziert sich das veröffentlichende Organ ja doch mit den Anzeigen. Immer noch fassungslos.

Helma Boborowski, Creglingen

 

Recht des BdV

Zu: „Warschau zeigt schweigend die Instrumente“ (Nr. 2)

Dem BdV sollte das Recht zugestanden werden, alleine zu entscheiden, wer in den Beirat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ zu delegieren ist. Westerwelle und Co. sind dagegen bemüht, die Vertriebenen auszugrenzen. Auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel hält sich hier weiter bedeckt.

Frank v. Hoyningen, Dresden

 

Für christliche Friedfertigkeit

Zu: „Käßmann unter Druck“ (Nr. 1)

Nicht jede politische Wortmeldung kirchlicher Repräsentanten lässt sich unwidersprochen hinnehmen. Die zum Teil barsche Kritik an der Dresdner Predigt der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), Margot Käßmann, so auch in Ihrer Zeitung, ist sachlich jedoch kaum nachzuvollziehen.

Immerhin setzt sich Frau Käßmann in ihrer Predigt für christliche Friedfertigkeit, für verantwortungsbewusstes politisches Handeln und für mehr Phantasie für den Frieden ein.

Ihre Forderung nach Beendigung unseres militärischen Engagements in Afghanistan ist bei unvoreingenommener Beurteilung und mit Blick auf die sich seit Jahren abzeichnende katastrophale Entwicklung dort wie auch im Rückblick auf die mehr als fragwürdige Begründung unseres militärischen Einsatzes in dieser Region mehr als verständlich und keineswegs naiv.

Die Parlamentarier, die diesen Einsatz beschlossen haben, sind sicher keine abenteuerlustigen Kriegstreiber. Eine überzeugend schlüssige Erklärung dafür, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt werden muss und warum die Bundeswehr sich von einer Verteidigungsarmee zu einer Interventionsarmee wandeln muss, sind die politisch Verantwortlichen ihrem Volk bisher jedoch schuldig geblieben.

Otto Schmidt, Hamburg

 

Man stelle sich vor, es ginge um Frauen

Zu: „Den gordischen Knoten lösen“ (Nr. 1)

Man stelle sich einmal vor, in Berlin sollte eine ständige Stiftung zu einer Ausstellung über die „Emanzipation der Frauen“ eingerichtet werden. In dem 13-köpfigen Stiftungsrat sind drei Plätze für die Frauen vorbehalten. Aus dem Benennungsrecht für diese drei Frauen wird nun ausgerechnet die Vorsitzende des Frauenrechtsvereins benannt, die vor vielen Jahren einmal ihre Stimme im Frauenrechtsverein gegen ein polnisches Begehren erhoben hat. Welch eine Dreistigkeit! Und die zehn männlichen Personen des Stiftungsrates fühlen sich an die Wand gedrückt. Eine Ungeheuerlichkeit! – Die Politik würde schnell etwas ändern, denn es gibt mehr Frauen – mindestens 50 Prozent aller Wählerstimmen! – als heute sich noch zum Unrecht der Vertreibung bekennende Wähler. Diese Bevölkerungsgruppe der Vertriebenen ist leider zu schwach, um eine politische Kraft darzustellen. So sehe ich die Steinbach-Affäre!

Döring v. Gottberg, Kiel

 

Merkel macht es wie schon Kohl

Zu: „Den gordischen Knoten lösen“ (Nr. 1)

Frau Steinbach hat meine Hochachtung. Sie hat sich damals von Kohl und seinen Kumpanen nicht von ihrem Kurs abbringen lassen und hoffentlich hält sie durch. Frau Merkel macht alles, was sie von ihrem Mentor Kohl gelernt hat: aussitzen, statt einzugreifen.

Eine Geschichtsstunde für Herrn Westerwelle: Schon beim Panslawistenkongress 1848 in Prag wurde gefordert, alle Deutschen östlich der Linie Stettin–Triest zu vertreiben. Die EU hat diese Nationen mit ihren Dekreten, entgegen den Menschenrechtsdeklarationen, aufgenommen. Damit hat sie sich ihr eigenes Grab geschaufelt.

Die SPD ist unten und die FDP folgt, denn so schnell vergessen die Menschen nicht.

Vom alten Abraham Lincoln gibt es einen schönen Spruch, den sollten sich unsere Politiker zu Herzen nehmen: „Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit, aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten.“

Horst Polakowski, Gernsheim

 

Werbung für die PAZ in Kanada

Zu: PAZ

Ich würde gerne von Quebec (Kanada) aus mehr für Ihren Umsatz tun, doch leider muss ich sagen, dass die Mitmenschen oft enttäuschend desinteressiert sind, wenn es darum geht, die Nase mal etwas tiefer ins politische Geschehen zu stecken. Ich nenne Ihnen aber gerne drei Adressen, an die Sie die PAZ zur Probe senden können. Vielleicht beißen die Interessenten an. Jedes Abonnement zählt. Ich hoffe, Ihnen gute Voraussetzungen geschaffen zu haben, um Ihre Leserschaft zu vermehren.

Ehrlich gesagt durchleben wir auch eine schwere, kritische Zeit, in welcher viele gradlinige Mitmenschen das Vertrauen an die Parteiakrobaten verloren haben, siehe Westerwelle!           
Gerhard Mittelstaedt, Quebec, Kanada

 

Mondphasen falsch herum

Zu: Jahreskalender

Zunächst herzlichen Dank für den guten DINA3-Kalender. Leider sind aber die Mondphasen verkehrt angegeben. Da ich Jäger bin, bin ich sehr auf die Mondzeiten angewiesen.

Wenn Vollmond ist, das nächste Mal wird dies am 30. Januar sein, wird dies korrekt nur mit einem hellen Kreis angegeben. Wenn Neumond ist, der Mond also nicht zu sehen ist, wird dies mit einem schwarzen Fleck angegeben.

Die ostpreußischen Junker werden dies sicherlich noch wissen. So ist es in sämtlichen Jagdkalendern und Jagdzeitungen angegeben und ich nehme an, dass es so richtig ist.
Ich würde mich freuen, wenn sie ihre künftigen Jahreskalender dahingehend korrigieren.

Aloys Manthey, Witten-Heven

 

Wehlau nicht Labiau

Betr. Werbeprämie „20 Große Preußen“

Mit Interesse habe ich Ihre Broschüre „20 Große Preußen“ gelesen. Doch bei dem Artikel über Friedrich Wilhelm von Brandenburg ist Ihnen ein Fehler unterlaufen. Hier wird die Stadt Labiau erwähnt, als Ort für die Unterzeichnung des Vertrages, mit dem Preußen die Souveränität erlangt habe. Dies ist falsch. Richtig ist der Name Wehlau. Im Rathaus von Wehlau und im Titel des „Wehlauer Tagesblattes“ stand folgender Spruch: „Und Du Wehlau bist die kleinste unter den Städten Ostpreußens, denn in dir ist der Bund geschlossen worden (1657), der Preußen von Polen befreit hat.“

Joachim Fleischer, Kaarst

Anm. d. Red.: Der Labiauer Vertrag wurde 1656 mit Schweden geschlossen, der Wehlauer mit Polen.

 

Was für ein Demokratieverständnis hat Herr Westerwelle?

Zu: Leserbrief „Antwort der FDP-Geschäftsstelle“ (Nr. 52/53)

Ich gehe davon aus, dass der Inhalt des FDP-Schreibens zur unendlichen Geschichte Steinbach/Westerwelle der offizielle Standpunkt der FDP und des Herrn Westerwelle ist. Das Antwortschreiben hat mich, gelinde gesagt, entsetzt und das von einer Partei, die ich bei der letzten Bundestagswahl noch unterstützt habe.

Ich selbst bin kein Vertriebener, habe aber die Vertreibung der Deutschen aus den damaligen deutschen Ostgebieten hautnah miterlebt, darum begrüße ich die Initiative von Erika Steinbach, dieses Zentrum einzurichten, und habe deshalb eine besondere Hochachtung vor dieser Dame. Noch mehr Hochachtung habe ich für ihr Abstimmungsverhalten 1990 bei der Festlegung der deutsch-polnischen Grenze. Dabei muss ich noch längst nicht der Meinung von Frau Steinbach sein, aber es ist ihre ehrliche, demokratische Entscheidung und die respektiere ich. Frau Steinbach ist rechtmäßig und demokratisch in den deutschen Bundestag gewählt und ist dort bezüglich ihres Abstimmungsverhaltens nur ihrem Wissen und Gewissen verpflichtet und nicht Herrn Westerwelle oder der FDP.

Wenn ihr Abstimmungsverhalten Herrn Westerwelle und der FDP nicht gefällt, ist es demokratisch nicht legitim von Herrn Westerwelle, Frau Steinbach mit Sanktionen zu belegen. Das ist mit meinem Demokratieverständnis nicht zu vereinbaren und könnte böse Folgen für die Gesellschaft haben. So wird Demokratie- und Politikverdrossenheit erzeugt. Die Zeiten, wo ein Volkskammerabgeordneter im Sinne des Staatratsvorsitzenden abzustimmen hatte, wenn er nicht nach Bautzen verschwinden wollte, sollten doch vorbei sein. Was für ein Demokratieverständnis haben Herr Westerwelle und die FDP eigentlich?

Dann behauptet Herr Westerwelle auch noch frech und ohne Gottesfurcht, sein Verhalten wäre im Sinne des gesamten deutschen Volkes, auch der Vertriebenen. Ich glaube, da irren Herr Westerwelle und die FDP sich aber gewaltig, denn wie kann ein deutscher Außenminister in China und anderswo glaubwürdig eine Demokratie vertreten, die er in Deutschland mit Füßen tritt? Da muss man sich doch fragen, ist die FDP noch eine demokratische Partei, oder ist es beim Herrn Westerwelle so wie bei seinem Vorbild Herrn Genscher, über den in einer Wochenzeitschrift zu lesen war, er sei der beste polnische Außenminister gewesen, den Polen je gehabt hätte. Wenn dies auch ironisch gemeint war, ein Körnchen Wahrheit steckt wohl drin.

Die ewige Gebetsleier der Politiker, allen voran die der FDP, Deutschland hätte den Krieg angefangen und müsste für die Folgen bezahlen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Nein, nicht Deutschland hat den Krieg angefangen, es waren die Politiker und nicht nur deutsche Politiker. Oder glauben sie, mein Vater wäre freiwillig 1942 nach Russland marschiert, um einen Krieg zu beginnen? Es wäre viel lieber in seinem heimischen Westfalen geblieben und hätte friedlich seine Scholle bestellt.

Heinrich Kemme, Kiel

 

Fracksausen des Kommandeurs

Zu: Leserbrief „Nachts um 2 Uhr?“ (Nr. 1)

Ja, um 2 Uhr nachts. Jeder Landser könnte den „Fall Kundus“ widerspruchslos klären: Ein Konvoi mit Treibstoffnachschub wird, da ohne Begleitschutz, gekapert. Dazu bedarf es nicht einmal der Taliban, das schaffen auch ganz normale Afghanen. Der verantwortliche Kommandeur bekommt darob Fracksausen, da er unangenehme Fragen erwarten muss wegen Unterlassung des Konvoischutzes oder Nichteinhaltung von Dienstvorschriften und befiehlt in seiner Not die Vernichtung der ganzen Angelegenheit durch Bombardierung und Aufbauschung des simplen Diebstahls von einigen hundert Litern Treibstoff. Der ergatterte Treibstoff war natürlich eine willkommene Beute für die umliegenden Ortschaften, sich kostenlos zu bedienen, auch wenn es zwei Uhr nachts war. Das lohnte sich allemal und erinnert mich an die „Plünderung“ eines Lebensmittel-Depots auf dem Rückzug in Ostpreußen, wobei wir uns selbst bedienten. Juristen, die uns darauf hingewiesen hätten, dass wir ja Diebstahl begehen, hatten wir zum Glück nicht in unserer Einheit.

Ich behaupte daher, dass die Opfer ganz normale Afghanen waren. Im Übrigen hätte ich hinterher den Kommandeur zuerst einmal gefragt, warum er eine so aufwendige Maßnahme befohlen habe, die  in keinem Verhältnis zum Wert der paar Liter Benzin steht. „Mit Kanonen auf Spatzen schießen“, sagte man früher. Dieser Mann wäre besser an einem Schreibtisch aufgehoben.

Dr. Hans-Wilhelm Wittmeier, Rösrath


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