26.04.2024

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06.02.10 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-10 vom 06. Februar 2010

Aus den Heimatkreisen

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon/Fax (02405) 73810. Geschäftsstelle: Hartmut Dawideit, Telefon (034203) 33567, Am Ring 9, 04442 Zwenkau.

Eine Reise auf den Spuren der „Stationen von Flucht und Vertreibung“ (Fortsetzung aus Folge 4/Teil IV) Die Rückreise führte vorbei an Königsberg sowie am Frischen Haff bis Heiligenbeil und weiter bis zur russisch-polnischen Grenze. Der Bereich von Heiligenbeil erinnert noch heute an die schweren Kämpfe und die vielen Versuche, über das Haff zu entkommen. Nach Überquerung der Grenze, die ohne Probleme verlief, ging es zunächst weiter bis Braunsberg. Hier war eine kurze Besichtigungspause auf dem Domparkplatz angesagt. Danach führte die Fahrt direkt nach Frauenburg, wo den Teilnehmern in der beeindruckenden Burganlage eine Führung durch den Dom erwartete. An dieser Stelle wirkte auch Nikolaus Copernicus und noch heute kann man den Turm und das dazugehörige Museum besichtigen. Frauenburg war zudem Sammel- und Ausgangspunkt für viele Flüchtlinge, die von hier über das damals zugefrorene Frische Haff unterwegs waren. Dieses geschah in langen Trecks und unter größten Opfern, ständig attackiert von feindlichen Jagdflugzeugen wie auch der Gefahr zu ertrinken. Ziel war Kahlberg auf der Frischen Nehrung, die Ausfälle bzw. Verluste der Überquerung wogen schwer. Zum Gedenken derer, die diesen Weg gegangen sind, aber auch der unzähligen Opfer, erfolgte auf gleichem Weg eine Überfahrt mit dem Schiff. Der Bus wurde dazu eigens rechtzeitig in Marsch gesetzt, so dass die Aufnahme in Kahlberg ohne Probleme verlief. Danach Weiterfahrt auf der Frischen Nehrung über Stutthof, ehemals KZ-Lager, später Sammelpunkt von Flüchtlingen sowie durch das Weichseldelta. Hier wurde bis zum 8. Mai 1945 noch ein deutscher Brückenkopf verteidigt, über den eine Vielzahl von Flüchtlingen und Soldaten zur Halbinsel Hela verbracht werden konnten. Schon bald wurde Gdingen/Gotenhafen erreicht, wo für die Gruppe unweit der Hafenanlage Hotelunterkunft bereit stand. Der nächste Tag war mit Besichtigungen der Dreistadt Danzig, Zoppot und Gdingen ausgefüllt. Auch wurde ein Ausflug per Schiff zur „Westerplatte“ unternommen. Hier begann am 1. September der Zweite Weltkrieg mit all seinen schrecklichen Folgen. Am Vormittag des folgenden Tages erfolgte das Übersetzen mit dem Schiff von Gdingen/Gotenhafen durch die Danziger Bucht bis zur Halbinsel Hela. Die gleiche Fahrtroute, die auch das Kreuzfahrtschiff „Wilhelm Gustloff“ seiner genommen hatte. Die Halbinsel Hela war bis Kriegsende hart umkämpft und bot in den letzten Wochen die einzige Möglichkeit des Abtransports der aus den ostdeutschen Gebieten geflohenen Zivilisten und Truppen über See nach Westdeutschland. So wurden von Danzig-Gotenhafen-Hela folgende Transporte durch die Marine und deren Hilfskräfte bewältigt: Januar 1945: 62 000 Flüchtlinge, Ende Januar bis Ende April: 900 000 Flüchtlinge und mindestens 300 000 Verwundete und Truppen, 2. bis 8. Mai: etwa 85 000 weitere Personen. Die Gedanken während der Überfahrt mit Blick auf das zurückliegende Festland konnten nicht annähernd das Ausmaß der Tragik derer erfassen, die unter diesen Umständen zurückbleiben mussten. Auch hier war der Bus pünktlich zur Stelle, so dass die Fahrt zum Festland fortgesetzt werden konnte. Infolge ging es durch Westpreußen und Pommern, mit den Städten Stolp und Schlawe, bis nach Krag zur letzten Unterkunft der Reise weiter. Hier, in der gediegenen Anlage des restaurierten Schlosshotels der Podewils zu Krangen – aus dem 15. Jahrhundert stammend – fand in stilvoller und guter Atmosphäre der Ausklang der für alle Teilnehmer bemerkenswerten Reise statt. Der festliche Abend bei Kaminfeuer und Kerzenlicht wird bei dem einen oder anderen noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Die eigentliche Rückreise nach Deutschland erfolgte dann über Köslin und Stettin sowie Berlin nach Hannover. Die hierbei gefahrene Gesamtstrecke betrug letztlich 3247 Kilometer, bei der es keine Vorkommnisse zu verzeichnen gab. Eine ähnliche Reise mit dem Titel „Busreise Elchniederung, Rauschen und Danzig mit Land, Nehrung, Haff und Meer“ ist für die Zeit vom 27. August bis 5. September 2010 als Sonderprogramm für die Kreisgemeinschaft Elchniederung geplant.

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreterin: Elke Ruhnke, Remscheider Straße 195, 42369 Wuppertal, Tel.: (0202) 461613.  Stellvertreter: Christian Perbandt, Im Stegfeld 1, 31275 Lehrte, Tel.: (05132) 57052. 2. Stellvertreter: Michael Ochantel, Schulstraße 17, 84056 Rottenburg, Telefon (08781) 203164. Internet: www. kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de

Neuntägige Ostpreußenreise: Kreis Heiligenbeil, Königsberg, Kurische Nehrung, Marienburg – 1. Tag: Anreise über Hamburg, Hannover, Michendorf (Berlin) nach Schneidemühl. 2. Tag: Nach dem Frühstück geht die Reise weiter durch Schlochau, Konitz, Pr. Stargard nach Marienburg. Nach Besichtigung der imposanten Burganlage Weiterfahrt durch Elbing nach Frauenburg. 3. Tag: Nach einem gemeinsamen Spaziergang zum Gedenkstein für die Opfer der Flucht über das Frische Haff beginnt die Rundfahrt durch den südlichen Teil des Kreises Heiligenbeil. 4. Tag: Nach dem Frühstück verlassen wir Frauenburg und fahren durch Braunsberg zur Grenze Grunau/Heiligenbeil. Rundfahrt durch Heiligenbeil/Rosenberg und Weiterfahrt nach Königsberg. Nach einer Stadtrundfahrt durch die ehemalige Hauptstadt Ostpreußens Fahrt zum Hotel. 5. Tag:  Kreisrundfahrt durch den nördlichen Teil des Kreises Heiligenbeil. 6. Tag: Tagesfahrt auf die Kurische Nehrung mit Besichtigung der „Fringilla“ Station, Wanderung zur Düne „Epha“ und Aufenthalt am Ostseestrand. 7. Tag: zur freien Verfügung. 8. Tag:  Heute verlassen wir Königsberg und fahren zum Grenzübergang Heiligenbeil/Grunau. Weiterfahrt vorbei an Elbing nach Schneidemühl oder Posen. 9. Tag: Schneidemühl/Posen – Heimreise. Termin: 27. Mai bis 4. Mai 2010. Fahrpreis pro Person: 735 Euro Einzelzimmerzuschlag: 137 Euro, Visagebühr: zur Zeit 55 Euro – Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen, ab 35 Personen Fahrpreis pro Person 699 Euro / DZ. Leistungen: Fahrt im modernen Fernreiseomnibus, Hotelübernachtungen mit Halbpension, Rundfahrten laut Programm, Gebühren Polen/Russland, Eintritt/Führung Marienburg, Naturschutzgebiet Kurische Nehrung, Führung „Fringilla“ Station, deutschsprechende Reiseleitung und Betreuung im Königsberger Gebiet, Hotelregistrierungsgebühren, Visabeschaffung, Reisebegleitung. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung, da für Fahrten ins grenznahe Gebiet im nördlichen Teil des Kreises Heiligenbeil eine Sondergenehmigung beantragt werden muss.

Neuntägige Ostpreußenreise der Stadtgemeinschaft Zinten 2010 – Wir besuchen Zinten am 5. Tag der Reise! Wer kommt mit? Erbitten umgehende Anmeldung bei Stadtvertreterin: Viola Reyentanz, Großenhainer Straße 5, 04932 Hirschfeld, Telefon (035343) 433, und Fax (035343) 61480, E-Mail: reyvio@web.de, oder Stadtvertreter Siegfried Dreher, Papenwisch 11, 22927 Großhansdorf, Telefon (04102) 61315, Fax (04102) 697794. E-Mail: M.S.Dreher@t-online.de Die vorgesehen Stationen: Besuch der Frischen Nehrung, Oberländischer Kanal, Frauenburg, Kreis Heiligenbeil, polnischer Teil mit den Orten Eisenberg, Lichtenfeld, Tiefensee etc. und russischer Teil mit Heiligenbeil, Rosenberg, Bladiau, Ludwigsort, Brandenburg und natürlich Zinten, dann Königsberg,  und den Städten Thorn, Posen. Das Programm: 1. Tag: Anreise von Itzehoe über Hamburg (ZOB), Michendorf nach Schneidemühl in Polen. 2. Tag: Nach dem Frühstück geht die Reise weiter durch Pommern: Schlochau, Konitz, Pr. Stargard, Tiegenhof auf die Frische Nehrung nach Kahlberg – Aufenthalt – am Spätnachmittag Weiterfahrt durch Elbing nach Frauenburg. 3. Tag: Nach einem gemeinsamen Spaziergang zum Gedenkstein für die Opfer der Flucht über das Frische Haff beginnt die Rundfahrt durch den südlichen Teil des Kreises Heiligenbeil. Ziele: Eisenberg, Lichtenfeld, Tiefensee, Eichholz. 4. Tag: Nach dem Frühstück verlassen wir Frauenburg und fahren durch Braunsberg zur polnisch/russischen Grenze Grunau/Heiligenbeil. Rundfahrt durch Heiligenbeil/Rosenberg und Weiterfahrt nach Königsberg. Nach einer Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Ostpreußens Fahrt zum Hotel. 5. Tag: Rundfahrt durch den nördlichen Teil des Kreises Heiligenbeil: Ziel Zinten! 6. Tag: Zur freien Verfügung. 7. Tag: Nach dem Frühstück verlassen wir Königsberg und fahren über den Grenzübergang Heiligenbeil/Grunau nach Hirschfeld. Hier beginnt unsere Schiffsfahrt auf dem Oberländischen Kanal bis Buchwald. Erleben Sie auf dieser rund zweistündigen Fahrt vier geneigte Ebenen, auf dieser wohl schönsten Strecke des Kanals. Weiterfahrt vorbei an Osterode nach Thorn, einer sehr schönen, alten Stadt. 8. Tag: Nach einer Stadtführung durch Thorn, auch Königin der Weichsel genannt, verlassen wir gegen Mittag Thorn und fahren durch Hohensalza, Gnesen nach Posen. Auf Wunsch eine kleine Stadtführung in Posen. 9. Tag: Posen – von dort Heimreise. Termin: 27. April bis 5. Mai 2010, Fahrpreis: pro Person: 744 Euro, plus Visagebühr: zur Zeit 55 Euro. Einzelzimmerzuschlag: 137 Euro. Mindestbeteiligung: 25 Personen. Leistungen: Fahrt im modernen Fernreiseomnibus, acht Hotelübernachtungen mit Halbpension, Rundfahrten  laut obigem Programm, Gebühren Polen / Russland, Schiffsfahrt Oberländischer Kanal, Stadtführungen Königsberg, Thorn und Posen, deutsch sprechende Reiseleitung und Betreuung im Königsberger Gebiet, Hotelregistrierungsgebühren, Visabeschaffung, Reisebegleitung. Planung, Organisation, Reisebetreuung, Reiseleitung erfolgen durch das Ehepaar Gudrun und Bernd Schmidt (aus Plössen, Kirchspiel Zinten-Land).

 

LABIAU

Kreisvertreterin: Brigitte Stramm, Hoper Straße 16, 25693 St. Michaelisdonn/Holstein, Telefon (04853) 562, Fax (04853) 701. info­@stramm­verlag. de, Internet: www.labiau.de.

Gerda Kern verstorben – Mit großer Bestürzung erhielten wir die Nachricht, dass unsere Gerda Kern, geb. Pantel am Heiligabend 2009 verstorben ist. Geboren am 11. Juni 1934 in Schönwaldau im Kreis Insterburg, verzog die Familie recht bald nach Popelken, in den Kreis Labiau. Der Vater betrieb dort ein Gut und Gerda wuchs zusammen mit ihrer älteren Schwester behütet auf. Bis 1945 das Unvermeidliche kam, die Familie musste flüchten, wie viele andere ihre Heimat, Haus, Hof und Vieh verlassen. Nach schlimmen Erlebnissen kam die Familie nach Dellstedt in Schleswig-Holstein, wurde dort auf dem Hof Martens untergebracht. Der Vater war zur dieser Zeit noch in Gefangenschaft. Als er endlich entlassen wurde und die Familie wieder glücklich vereint war, fand er zunächst auch auf dem Hof Arbeit. Gerda und ihre Schwester gingen in Dellstedt zur Schule. Gerda wurde am 27. März 1949 in Tellingstedt konfirmiert. 1950 wurde die Familie in den Schwarzwald umgesiedelt. Dort fanden sie in Haslach i. K. ein neues Zuhause. Wie viele junge Mädels hat sie dort einen Burschen aus dem Nachbarort Hausach kennen und lieben gelernt. Im Januar 1954 heiratete sie dann Bernhard Kern und zog nach Hausach. Vier Mädels wurden geboren, die Gerda später eine große Stütze waren. Ihr gelang es auch, ihren Kindern die Liebe zu Ostpreußen, ihrer Heimat, weiterzugeben. Es war selbstverständlich für Gerda Kern, dass sie sich für ihre Heimat Ostpreußen engagierte. Sie trug ihre Geschichten und Erlebnisse und auch das Geschehen der Flucht sehr bildhaft vor. Sie wirkte aktiv in der Gruppe der Ost- und Westpreußen in Lahr mit, ebenfalls bei den Heimatfreunden in Hausach. Außerdem arbeitete sie intensiv daran, die ostpreußische Mundart zu erhalten. In der Kreisgemeinschaft Labiau, zu der Popelken gehört, brachte sie sich ebenfalls sehr aktiv ein. Als „Ostpreußische Madamsche“ trug sie mundartliche Sketche und selbst geschriebene Gedichte vor. Ihre Aktivitäten bei den Reisen unserer Kreisgemeinschaft in die Heimat waren einmalig, man scharte sich um sie, um Informationen zu bekommen, Anekdoten zu hören oder auch abends gemeinsam mit ihr zu singen. Die Liederbücher mit den heimatlichen Texten brachte sie gleich mit. Alle, die sie dabei kennengelernt haben, nahmen die Nachricht von dem doch plötzlichen Tod mit großer Bestürzung auf. Mit ihr geht eine engagierte Ostpreußin, die aus dem Kreis ihrer Landsleute höchste Anerkennung erhielt. Wir sind glücklich, ein Stück des Weges zusammen mit Gerda Kern gegangen zu sein und werden das Andenken an diese wunderbare Frau stets in uns tragen. Gerdas Lebensmotto war: „Diejenigen sind stark, die unter Tränen lachen, eigene Sorgen verbergen“. Brigitte Stramm, Kreisvertreterin.


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