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20.02.10 / Kölner Abgründe / Bauherr durfte sich selbst überwachen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-10 vom 20. Februar 2010

Kölner Abgründe
Bauherr durfte sich selbst überwachen

Von „hoch kriminellen Vorgängen“ spricht Nordrhein-Westfalens Bauminister Lutz Linenkämper (CDU) angesichts massiver Manipulationen beim Bau der neuen Nord-Süd-Linie der Kölner U-Bahn. Zwei Tote und der Verlust unersetzlicher Kulturgüter waren zu beklagen, als im vergangegen März das Kölner Stadtarchiv in einem großen Loch versank.

Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft und stößt auf haarsträubende Fakten. Fahrlässige Tötung, Baugefährdung, Unterschlagung, Betrug – noch ist niemand angeklagt, aber ermittelt wird inzwischen in drei Verfahren gegen zwölf Verdächtige sowie gegen Unbekannt. An einer großen U-Bahn-Baustelle wurde nur jeder sechste der vorgeschriebenen Stahlbügel verbaut, doch angeblich merkten die Prüfer nichts. Offenbar haben Bauverantwortliche auch hier mit dem Leben Unschuldiger gespielt, um von Schrotthändlern ein paar Tausend Euro für unterschlagenes Metall einzustreichen. Kern des Problems scheint zu sein, dass die Kölner Verkehrsbetriebe hoheitliche Aufgaben der Bauaufsicht übernehmen durften und sich so letztlich selbst überwachten.    PAZ


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