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27.02.10 / Die Spiele

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-10 vom 27. Februar 2010

Konrad Badenheuer:
Die Spiele

Das erste Erschrecken über eine zu steil angelegte Rodelbahn, bei der gleich zum Beginn der Winterspiele ein Athlet tödlich verungückt ist, hat die Olympischen Spiele in Vancouver nicht dauerhaft überschattet. Es sind harmonische Spiele geworden und für Deutschland auch sportlich sehr erfolgreiche. Der zweite Platz im Medaillenspiegel, gleich hinter den USA, kann sich sehen lassen angesichts der 82 Teilnehmerstaaten.

Dass vom viel beschworenen Olympischen Geist, von der Hoffnung gar, der sportliche Wettstreit der „Jugend der Welt“ könne politische Konflikte vermeiden helfen oder gar Kriege beenden, schon lange nicht mehr viel übrig geblieben ist, ist kein Nachteil. Das Ende von Illusionen muss den schönen Kern der Sache, also die Freude am Zuschauen und Mitfiebern bei Spitzenleistungen, nicht beeinträchtigen. Dass die Olympischen Winterspiele – bisher zumindest –kaum Doping-Schlagzeilen gemacht haben, ist sogar eine der besten Nachrichten.

Irritierend bleibt die durchdringende Kommerzialisierung des Spitzensports. Die Beträge sind schwindelerregend: Knapp acht Milliarden US-Dollar hat das Sepktakel insgesamt gekostet, die vorangegangenen Winterolympiaden kamen noch mit zwei bis drei Milliarden aus. Berücksichtigt man allerdings, dass rund zwei Milliarden Erdenbürger zumindest Teile der Spiele im Fernsehen verfolgen, schmilzt die gigantische Summe auf handliche vier Dollar pro Zuschauer zusammen. Größter Einzelposten von Vancouver war übrigens die Sicherheit mit  glatt einer Milliarde Dollar. Was soll man sagen? Ein Anschlag oder großes Unglück blieb bislang Gott sei Dank aus.

Foto: Starke Zwischenbilanz: Zur Wochenmitte lag die deutsche Olympiamannschaft im Medaillenspiegel auf Platz 2. Zu den Schattenseiten der Winterspiele gehören der tödliche Unfall eines Rodlers und die immer durchdringendere Kommerzialisierung des Sports. Foto: pa


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