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27.02.10 / Nicht nur Geldfrage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-10 vom 27. Februar 2010

Nicht nur Geldfrage
von Rebecca Bellano

Es ist die einfachste Lösung und macht jegliches Hin- und Hergerechne bei der Höhe der Regelsätze für Kinder von Hartz-IV-Empfängern sowie Debatten um Bildungsgutscheine und ähnliches hinfällig. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vorgeschlagen, dass Hartz-IV-Empfänger in ihrem Jobcenter einen Stadtausweis erhalten sollen. Dieser würde kostenlose Standardleistungen beinhalten wie zum Beispiel die Mitgliedschaft in einem Sportverein, die Nutzung von öffentlichen Bibliotheken, einige Stunden in der Musikschule und den vergünstigten Eintritt in Schwimmbäder und Museen.

Damit wäre die Sorge, dass Kinder aus Familien, die ausschließlich auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, vom kulturellen Leben ausgeschlossen würden, hinfällig. Zumindest theoretisch. Denn das Problem ist nicht immer nur finanzieller Art. Es gibt bereits Museen in Deutschland, in denen beispielsweise Kinder bis zwölf Jahre freien Eintritt haben. Doch haben jene Eltern dieses Angebot genutzt und ihrem Nachwuchs den Besuch ermöglicht? Selbst wenn der Eintritt auch für Eltern kostenlos wäre, würden viele die Möglichkeit nicht nutzen, ihren Kleinen ein Stück weit die Welt zu erklären.

Die Rede ist von Angehörigen der sogenannten bildungsfernen Schichten, der ein großer Teil der Hartz-IV-Empfänger angehört. Diese Kinder werden nur mit dem Kindergarten und der Schule Museen besuchen und Sport treiben. Das ist eine traurige Realität, auf die es aber zu reagieren gilt.


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