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27.02.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-10 vom 27. Februar 2010

Leserforum

Die Griechen verlangen den Schlendrian

Zu: „Hat das Faß einen Boden?“ (Nr. 6)

Die Griechen sind nette Menschen, aber sie mögen ihre Regierung nicht. Verständlich. Immer wenn der griechische Staat mit unbequemen Maßnahmen versucht, einen Missstand zu korrigieren, gibt es landesweite Streiks. Das wurde oft und erfolgreich praktiziert; Ruhe kehrte erst dann ein, wenn der alte Schlendrian weiterging. Auch jetzt, wo die Existenz auf dem Spiel steht, scheint dasselbe Prozedere abzulaufen. Solange das griechische Volk nicht begreift, dass es den anderen Europäern nicht ewig auf der Tasche liegen kann, wird jeder Besserungsansatz im Keim ersticken.

Dauerhaft leiden wird unsere Euro-Währung, wenn Politik und Währungshüter beim Schmusekurs bleiben, anstatt endlich laut und krass die Lügen und den Betrug herauszustellen, mit denen Griechenland von Anfang an die EU über den Tisch gezogen hat. Helfen wird nur ein knallharter Schnitt, nämlich keine EU-Milliarden, keine Garantien und raus aus der Währungsunion.

Übrigens: Ein auf Basis von Lügen und Betrug erschlichener Vertrag ist ungültig, nichtig. Griechenland war nie rechtswirksam ein Mitglied der Währungsunion und ist es auch heute nicht; das kann ein Gerichtsverfahren problemlos feststellen. Alle nur erdenklichen Konsequenzen lassen sich daraus zum Wohl des übrigen Europa und letztlich auch zum Wohl Griechenlands ableiten.

Hans-Jürgen Bothmann, Hamburg

 

 

Wo bleibt der Protest der Biologen und Co.?

Zu: „Rätsel Klima“ (Nr. 2)

Wohl selten stürzte ein politisches Lügengebäude so schnell zusammen wie die sogenannte Erderwärmung: Eine Woche nur nach der aufwendigen Klimakonferenz von Kopenhagen schlug der Winter auf der gesamten Nordhalbkugel eisig zu. Der Schneewinter 2009/2010 begann schon Mitte Oktober, aber man wollte nichts daraus lernen. Vielmehr wollte man das unschuldige CO2 als „Giftgas“ teuer einfangen und vernichten – ein Schildbürgerstreich!

CO2 ist zu nur 0,04 Prozent in der Luft, also fast nichts. Dieses Wenige aber reicht gerade aus, um die Pflanzenwelt dieser Erde zu ernähren. Die Pflanzen atmen dafür Sauerstoff aus, den Tier und Mensch zum Atmen brauchen.

Ohne Kohlenstoffdioxyd also wäre unsere Erde eine öde Mondlandschaft ohne organisches Leben. Und im Erdzeitalter Karbon sorgte die zehnfache CO2-Konzentration für Riesenwachstum, dem wir unsere heutigen Kohlelager verdanken.

Wo bleibt eigentlich der Protest der Fachwissenschaften von Biologie, Physik und Meteorologie gegen den politisch gesteuerten Unsinn „Klimakatastrophe“? Klimaschutz durch den Menschen ist Unsinn. Die Wahrheit lautet ganz anders: Wegen der launischen Sonnenaktivität stehen wir derzeit im Beginn einer vermutlich längeren Kaltzeit, auch mit kühlen Sommern und dichten Wolkendecken, die eine schwächere Sonne kaum vertreiben kann. Die Welt wäre dann lebensfeindlicher.

Karl-H. Dittmar, Bad Arolsen

 

 

Andere Migranten

Zu: „Der Heimatbezug ist wichtig“ (Nr. 5)

Zum Interview mit Herrn Ippen müssen einige korrigierende Anmerkungen erfolgen. Es bürgert sich eine falsche Parallelsetzung ein zwischen der „Migration“ der durch den Krieg aus ihrer Heimat vertriebenen deutschen, deutschsprachigen und christlichen Mitbürger des Deutschen Reiches und der freiwilligen Einwanderung von fremdsprachigen, ethnisch und kulturell ganz anders geprägten Einwanderer, die weitgehend das soziale Netz Deutschlands suchen.

Auch die meist wegen religiöser Verfolgung nach Preußen Eingewanderten können in keiner Weise mit heutigen Migranten verglichen werden. Erstere waren arbeitsam und qualifiziert und bemühten sich so rasch wie möglich um eine Integration. Und sie beachteten die herrschenden Landesgesetze.

Friedrich des Großen Toleranz hätte nie einem Großteil der heute nach Deutschland strömenden Migranten gegolten. Im Übrigen hat er keine Moscheen erbauen lassen.

Brigitte Bean-Keiffenheim, Frankfurt am Main

 

 

Wie steht Warschau zum Denkmal?

Zu: „Schatten über der Selbstbestimmung“ (Nr. 6)

Das Denkmal, das an die Abstimmung über den Verbleib der Stadt Allenstein in Ostpreußen am 11. Juli 1920 erinnerte, stand bis 1945 am Georg-Zülch-Platz im Stadtpark Jakobsberg. Das zerstörte Denkmal wurde im Jahr 1972 durch ein sozialistisches ersetzt. Es trägt die polnische Inschrift „Der heldenhaften Befreiung von Ermland und Masuren“ (siehe Foto).

Für Ostpreußen war und ist die „Befreiung“ nicht nur mit erlebtem Leid durch Flucht und Vertreibung, sondern auch mit andauerndem Verlust der Heimat verbunden – denn „Befreiung“ scheint hier nicht nur im politischen Sinne gemeint zu sein, sondern im ethnischen – und daher steht das neue Denkmal nicht von ungefähr am Platz des alten.

Wenn die Geschichte der unter internationaler Aufsicht erfolgten Abstimmung von 1920 einschließlich der des Abstimmungsdenkmals nicht geleugnet oder verdrängt werden soll, sollte die politische Führung Polens ihr Verhältnis zum neuen Denkmal klären, wenn denn auf der Basis der Wahrheit Dialog und Verständigung  zwischen Deutschen und Polen überhaupt Zukunft haben sollen.

Hartmut Klingbeutel, Hamburg

Foto: Damals und heute: Das historische Abstimmungsdenkmal in Allenstein wurde ersetzt.     Bild: privat

 

 

Die Wahrheit stirbt mit uns

Zu: „Ein seltenes Bilddokument“ (Nr. 6)

Zu dem „seltenen Bilddokument aus dem Jahre 1945“ schreiben Sie: „Bis heute weiß die politische Klasse der Bunderepublik Deutschland nicht recht, wie sie mit solchen Verbrechen an Deutschen angemessen und würdig umgehen soll.“ Haben Sie vielen Dank für diese Aussage. Man könnte sie noch ergänzen durch das Wort „ehrlich“.

Was wird dem Volk noch alles erzählt werden, wenn demnächst diejenigen ausgestorben sind, die auch in Ihrem Leserforum ihre Erlebnisse und ihre klare Meinung zu Papier bringen?

Otto Kremer, Limburg

 

 

Vertriebene taten so viel für die Versöhnung

Zu: „Das ,Zentrum‘ wird größer“ (Nr. 7)

Etwa 15 Millionen Deutsche, überwiegend Frauen, Kinder und Alte, wurden bei und nach Kriegs-ende unter furchtbaren Umständen (Raub, Misshandlung, Folter, Vergewaltigung, Mord) aus ihrer Heimat vertrieben. Weit mehr als zwei Millionen kamen ums Leben. Schon nach dem Ersten Weltkrieg wurden mehr als eine Million Deutsche von Polen und Tschechen aus ihrer Heimat verdrängt. Viele von ihnen verloren 1945 zum zweiten Mal ihr Eigentum. Ich habe einige gekannt; sie waren ausnahmslos keine Nazis.

Schon 1950 haben die Vertriebenen auf Rache und Vergeltung verzichtet. Sie haben mit ihrer Präsidentin Erika Steinbach für die Versöhnung mit den Polen, den Tschechen, den Slowaken und anderen gearbeitet und auf der unteren Ebene oft viel erreicht. Nicht zuletzt muss festgehalten werden, dass sie mit hohem finanziellen Aufwand zur Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung von vielen Bauten und anderen Kulturgütern in ihren Heimatgemeinden in Schlesien, Pommern, West- und Ostpreußen, dem Sudetenland beigetragen haben.

Deutschland hat seine Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt und bestraft. Polnische und tschecho-slowakische Verbrechen sind bis heute nicht gesühnt worden. Gerade jetzt haben diese Vertreiberstaaten bei der EU durchgesetzt, dass die Menschenrechte in der EU nicht für die damaligen deutschen Verbrechensopfer gelten (Benesch- und Bierut-Dekrete).

Der US-Historiker Alfred M. de Zayas schreibt: „Ein bis zur Selbstverleugnung reichendes Entgegenkommen Deutschlands hat es nicht vermocht, das unaufgearbeitete Trauma von Vertreibung, Enteignung und Grenzverschiebung als beherrschendes Thema der deutsch-polnischen Beziehungen zu überwinden … Ohne eine wahrhaftige und völkerrechtlich saubere Aufarbeitung der Vertreibung gibt es nur Verdrängung, aber keine Versöhnung, die diesen Namen verdient.“

Ludwig Klock, Langenlonsheim

 

 

Gerhard Schröders taktlose Gedenkpose

Zu: Kriegsgräber

Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. weist in ihrem Mitteilungsblatt auf ihre Gedenkfeier am 1. August anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Kriegsgräberstätte Sologubowka, südlich von St. Petersburg/Leningrad, hin. Als zweite „wichtige Nachricht“ teilt sie mit, dass der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, dessen Vater 1944 in Rumänien fiel, seine Teilnahme an dieser Gedenkfeier zugesagt hat.

Ich selber habe nach so genannter Genesung von einem Gesichtsschädelsteckschuss Ende August 1941 von Januar 1942 bis Dezember 1943 an den Abwehrkämpfen im Wolchowkessel und bei Leningrad unter Generaloberst Lindemann teilgenommen. Ich bin sicher, dass viele meiner dort gefallenen Kameraden ihre letzte Ruhe in Sologubowka gefunden haben. Ich hoffe, dass es mir noch vergönnt sein möge, dort in stiller Zwiesprache ihrer zu gedenken. Genauso sicher weiß ich, dass meine Kameraden der 1. I.D. nicht für das Hitler-Regime oder die Parteibonzen kämpften und starben, sondern für die Verteidigung des Vaterlandes und der Heimat. Ganz sicher bin ich außerdem, dass sie auf ihrer Ruhestätte einen Mann nicht sehen möchten, der als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland dem Volksbund nicht die 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen ließ, welcher dieser benötigte, um über 4000 Gebeine in der Tschechei nach dem Kriege oder bei Kriegsende umgekommener Deutscher, die jahrelang in Lagerhäusern aufbewahrt wurden, auf dem ehemaligem deutsch-evangelischen Friedhof in Prag zu bestatten. Auch akzeptierte Schröder die so genannten Benesch-Dekrete, wonach Verstöße gegen Völker- und Menschenrecht, begangen an Deutschen bei und nach Kriegsende, ohne Folgen blieben.

Wenn Schröder seines gefallenen Vaters gedenken möchte, so finde ich das mit meinen noch lebenden und gefallenen Kameraden sehr gut; der geeignete Ort dafür wäre eine Kriegsgräberstätte in Rumänien, aber keinesfalls Sologubowka.

Hans-Henning Plock, Kittlitz

 

 

Sudetendeutsche unterdrückt

Zu: „Zerrissener Grenzgänger“ (Nr. 4)

In der Rezension des Buches von Fritz Stern „Fünf Deutschland und ein Leben“ bezeichnet Sophia E. Gerber den Autor als „einen der bedeutendsten US-Historiker deutscher Geschichte“ und als „intellektuelle Instanz Nachkriegsdeutschlands“. Dem mag so sein. Allerdings hat Fritz Stern mit seinem Buch zumindest da nicht recht, wo er von den „angeblich“ durch die Tschechoslowakei unterdrückten Sudetendeutschen schreibt (siehe Seite 163). Denn die Sudetendeutschen wurden in diesem Staat, in den sie durch den 1919 abgeschlossenen Friedensvertrag von Saint Germain gegen ihren Willen hineingepresst worden waren, nicht „angeblich“, sondern tatsächlich massiv unterdrückt und waren von Anfang an Bürger zweiter Klasse. So wurden sie unter anderem in der Schulpolitik, bei der Bodenreform sowie mit dem Zweisprachigkeitsgesetz im öffentlichen Dienst benachteiligt. Sudetendeutsche Firmen erhielten kaum Staatsaufträge. Die Versuche der Sudetendeutschen im tschechoslowakischen Parlament mitzuarbeiten, wie etwa durch die Sozialdemokraten Ludwig Czech und Wenzel Jaksch, ließen die Tschechen weitgehend ins Leere laufen. Im März 1919 erschoss tschechoslowakisches Militär 54 Sudetendeutsche, nur weil diese friedlich für ihr Selbstbestimmungsrecht demonstrierten. Übrigens hat der von Fritz Stern in seinem Buch fast hymnisch verehrte erste Staatspräsident der nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Tschechoslowakei, Tomas Masaryk, bereits am 10. Januar 1919 – also lange vor Hitler und den Nationalsozialisten – in einem Interview mit der Pariser Zeitung „Le Matin“ von einer „sehr raschen Entgermanisierung“ der sudetendeutschen Gebiete schwadroniert.

Dr. Walter Kreul, Germering

 

 

Patenschaft für die Gräber verdienter Ostpreußen

Zu: „Trauer braucht Platz“ (Nr. 47)

Über Ihren Artikel zur Grabstätte meines Ururgroßvaters Ernst Wichert habe ich mich gefreut und danke insofern. Jedoch muss ich da etwas verbessern. Ich bin, wie schon telefonisch gesagt, nicht die Nichte von Ernst Wichert.

Es ist zwar richtig, dass die Ost- und Westpreußenstiftung von Bayern im Jahre 1989 die Grabstätte restaurierte. Die Stiftung hatte auch nach dem Tod seines Enkels den gesamten Nachlass von Wichert erhalten. Die Kreisgemeinschaft Insterburg war nach meinen Informationen hier nicht involviert und in den 20 Jahren danach hat sich da niemand mehr um das Grab gekümmert. Ich habe vor gut zehn Jahren mich des bewucherten Grabes angenommen, als ich von seiner Existenz erfuhr. Man hatte derzeitig leider auch versäumt, ein Ehrengrab zu beantragen.

Ihre Ausführungen zu Patenschaftsgräbern möchte ich auch etwas präzisieren. Natürlich kann ich hier nur für den Raum Berlin sprechen. Gräber, die abgelaufen sind und keine Pflege mehr haben, werden abgeräumt und neu verpachtet oder verkauft. Dies geschieht frühestens nach 20 Jahren der Erst-übernahme und wird dann für erneut 20 Jahre neu belegt. Weitere fünf Jahre können als Mindestzeit-raum nachgekauft werden. Dies ist bei allen Gräbern so. Patenschaftsgräber sind jedoch alte Grabstätten, die nicht abgeräumt werden können, weil sie in der Zwischenzeit unter Denkmalschutz stehen. Hier besteht für den jeweiligen Friedhofseigner sogar eine Erhaltungspflicht, die aber meist nicht finanziert werden kann. Nur diese Gräber können als „Patenschaftsgräber“ zu sehr günstigen Konditionen übernommen werden, zur eigenen späteren Belegung. Dies ist von meiner Seite mit dem Grab von Otto Drengwitz so geschehen, aber nicht von Friedrich Schröder-Sonnenstern. Sein Grab unterliegt nämlich den ganz normalen Modalitäten und ich bin hier lediglich als Nutzungsberechtigte eingetreten mit allen Rechten und Pflichten. Der vorherige Nutzungsberechtigte, Drengwitz’ Vormund, verstarb und von den verbliebenen Freunden, die in einer Sammlung die GrabsteIle und die Pflege bis 2014 finanzieren konnten, lebt auch keiner mehr. Ich habe die Aufarbeitung des Steins übernommen und das Gießen. Durch die Genehmigung der Friedhofsverwaltung, dort zwei Skulpturen von Otto Drengwitz aufzustellen, hat sich wieder ein Kreis schließen können.

Ihre Anmerkungen zur Friedhofskultur, der Verdrängung der Menschen dem Tod gegenüber, fand ich sehr aufschlussreich und interessant, stimme Ihnen auch zu, dass eine Friedhofskultur zum Ansehen eines Landes gehört, kann aber Ihre Vorstellungen zu bizarren Auswüchsen nicht teilen. Es sollte jedem selbst überlassen sein, wie er das entscheiden möchte und seine Asche ganz schmucklos ins Erdreich zu legen kommt der christlichen Vorstellung wesentlich näher, als Körper in opulenten Marmormonumenten aufzubewahren. „Asche zu Asche, Staub zu Staub...“, so beginnt Gottes Wille, der unsere toten Körper wieder dem Kreislauf der Natur zurückgeben möchte, was letztlich den früheren Brauch der einfachen Erdbestattung erfüllt. Teure Särge, die die Vernichtung des Körpers weitmöglichst verhindern sollen, oder die Herausstellung der eigenen Person über den Tod hinaus mögen sicher zur Kultur gehören, aber nicht so zur Bedeutung des Willens Gottes.

Hella Leuchert-Altena, Berlin


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