19.04.2024

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27.02.10 / Iglus auf der Zugspitze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-10 vom 27. Februar 2010

Iglus auf der Zugspitze

In 2600 Metern Höhe wird eine Übernachtung zu einem ganz besonderen Erlebnis: Jeden Winter entsteht auf der Zugspitze ein Hoteldorf aus Schnee. Die Gäste schlafen in Iglus und erleben bei Minustemperaturen im Freiluft-Pool bei plus 39 Grad Wassertemperatur Sternstunden unter freiem Himmel. Im Iglu liegt man in einem dicken Schlafsack etwas erhöht auf einem Podest aus Schnee, das von Matten und Fellen bedeckt ist. Die dicken Wände aus Schnee isolieren erstaunlich gut. Allein durch die Körperwärme und die vielen Kerzen kann es vier bis fünf Grad „warm“ werden.

Zum Bau der Iglus verwendet man in der Regel große Ballons, die aufgeblasen und solange mit Schnee aus der Schneefräse berieselt werden, bis nach ein paar Tagen das Gebilde so fest ist, dass man die Luft aus den Ballons lassen und diese aus den Iglus herausziehen kann. Das klingt nicht allzu romantisch, geht aber zehnmal schneller als die klassische Methode. Und Zeit ist ein wichtiger Faktor, denn die Saison ist kurz, meist von Weihnachten bis April, und der Bau von solch einem Iglu-Dorf sehr aufwendig.

Jedes Jahr muss alles komplett neu gemacht werden – die Aufenthalts- und Schlaf-Iglus, die Eingänge, die Küche, die Toilette und die Tunnelsysteme. Die Wände im Inneren sind mit Tierfiguren und Ornamenten verziert, Schnitzereien und Skulpturen aus Eis verleihen dem Iglu-Dorf ein kunstvolles Ambiente. Pro Dorf fallen im Schnitt 2700 Arbeitsstunden an. Die Übernachtung gibt es ab 80 Euro pro Person und Nacht, je nach Komfort und Zeitraum.

Iglu-Hotels gibt es mittlerweile auch in Österreich und in der Schweiz. Weitere frostige Unterkünfte finden sich in Skandinavien, Grönland, Kanada und sogar Andorra. C.W.


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