29.03.2024

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06.03.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-10 vom 06. März 2010

Leserforum

Um des Gedenkens willen

Zu: „Fracksausen in Dresden“ (Nr. 6)

Ganz klar: Naziparolen sind – vor allem an diesem Tag an diesem Ort – nicht akzeptabel, ebenso wenig jedoch Getrommel und Mummenschanz in Clowns-Kostümen von „Antifaschisten“. Besonders schlimm mussten für die Dresdner wohl die Bilder von brennenden Müllcontainern und Barrikaden in der Neustadt sein. Warum wird davon in den meisten Medien nicht berichtet?

Wieso das ganze Gezerre um eine genehmigte Demonstration? Sicherlich waren unter den Teilnehmern des verhinderten Trauerzuges auch radikale und gewaltbereite Nazis, denen es nicht um die Opfer der sinnlosen Zerstörung Dresdens ging. Die zeitgeistbedingt linke Medienöffentlichkeit vermag sich jedoch nicht vorzustellen, dass es auch Bürger rechter – also im besten Sinne konservativer – Gesinnung gibt, die an diesem Zug tatsächlich um des Gedenkens willen teilnehmen wollten. Warum ließ man den Zug nicht gewähren mit der Auflage, keine politischen Parolen zu zeigen oder zu skandieren?

Den angereisten Blockierern, vor allem den sich als „Antifaschisten“ gerierenden Krawalltouristen ging es jedenfalls nicht um ein Gedenken an die Opfer dieser schrecklichen Bombenangriffe, oder was sollten Transparente mit Parolen wie „Gegen Rassismus und Sozialabbau“ an diesem Tag aussagen?

Ein fehlendes Bewusstsein der politischen Eliten unseres Landes für den Umgang mit diesem Drama und das schwierige Verhältnis zur historischen Wahrheit lassen den 13. Februar zum Tummelplatz von linken und rechten Extremisten werden – schändlich für Dresden und ganz Deutschland, der Opfer unwürdig.

René Jäck, Belzig

 

 

Zug fährt nun doch noch einmal am Tag

Zu: „Streckennetz seit 1945 fast halbiert“ (Nr. 6)

Meine Frau und ich haben soeben mit der Fahrdienstleiterin des Bahnhofs Heinrichswalde gesprochen, nachdem uns der genannte Bericht in der PAZ vom vergangenen Freitag doch sehr betroffen gemacht hat, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung im Gebiet.

Die Bahnbediensteten waren in der Tat darauf eingerichtet, ab 15. Februar Arbeitslosengeld zu beziehen. Im letzten Augenblick gab der Gebietsgouverneur doch noch die benötigten Mittel frei. Zumindest die Strecke Königsberg–Tilsit bleibt zunächst einmal erhalten. In Heinrichswalde wurden vor drei Jahren neue Signale aufgestellt und ein neues Stellwerk in Betrieb genommen. Es verkehrt täglich ein (!) Zugpaar als Triebwagen von Tilsit nach Königsberg. Güterverkehr findet auf dieser Strecke kaum noch statt, dennoch sind die Bahnhöfe Heinrichswalde, Kreuzingen, Labiau und Neuhausen örtlich mit Stellwerkspersonal besetzt.

Anders sieht es auf der Verbindung Tilsit–Insterburg aus. Hier wurden etwa im Bahnhof Schillen zu Jahresbeginn 2009 das Stellwerk außer Betrieb genommen und sämtliche Weichen ausgebaut. Personenverkehr existierte hier schon lange nicht mehr. Ein Versuch zur Reaktivierung mit einem modernen Triebwagen lief nur kurzzeitig von 2008 bis 2009.

Trostlos sieht der Tilsiter Rangierbahnhof aus. Während bis 2008 noch alle Gleise benötigt wurden, standen in 2009 nur die wenigen für Ragnit bestimmten Waggons etwas verloren herum. Aus Litauen kommen schon lange keine Güterzüge mehr an, Personenverkehr grenzüberschreitend gibt es schon länger nicht mehr.

Ralf Möllering, Melle

 

 

Kein Respekt?

Betr.: Karikaturen

Ich habe seit mehr als 25 Jahren gerne als Ostpreußin unsere Zeitung gelesen. Doch in letzter Zeit widert es mich an, die unverschämten Karikaturen über unsere Regierung anzusehen. Hat man denn keinen Respekt noch Anstand diesen Persönlichkeiten gegenüber? Gibt es so etwas im Islam? Wie laut wäre da wohl der Aufschrei, einen Ajatollah oder sonstwen so zu diffamieren.

Da schämt man sich ja bald, eine Deutsche zu sein, geschweige eine Ostpreußin. Statt Gott zu danken für den Frieden in unserem Land. 

Elisabeth Klotz, Bad Salzuflen

 

 

Soll unbekannt bleiben: Krieg nicht Ursache, sondern Gelegenheit für Vertreibung

Zu: „Respektabel“ und „Das ,Zentrum‘ wird größer“ (Nr. 7)

Die von Ihnen auf der Titelseite vertretene Sichtweise zur Beendigung der viele Monate währenden politischen Auseinandersetzung um den Stiftungsrat des Berliner Dokumentationszentrums wird vom Landesgruppenvorstand in NRW etwas abweichend bewertet.

Dazu unsere Erklärung: „Die unredliche Auseinandersetzung um die Mitgliedschaft der Präsidentin des BdV, Frau Erika Steinbach, im Stiftungsrat der Stiftung ,Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ ist mit einem Ergebnis abgeschlossen worden, das vom Vorstand der Landesgruppe NRW der Landsmannschaft Ostpreußen nur als enttäuschend gewertet werden kann.

Es handelt sich nicht um einen befriedigenden Kompromiss, in dessen Rahmen Frau Steinbach auf den zu Recht beanspruchten Sitz im Stiftungsrat nun verzichtet hat, sondern um einen – wenn auch verbrämten – unvergoltenen Verzicht. Die als Gewinn ausgegebenen zusätzlichen drei Sitze für die Seite der Vertriebenen werden neutralisiert, indem der Stiftungsrat um acht Sitze zugunsten von Institutionen erweitert wird, deren Vertreter in der Auseinandersetzung um den Stiftungsrat eher vertriebenenfeindlich zu hören waren.

Sollen die Mitglieder des Stiftungsrats jetzt vom Bundestag gewählt werden, so bleibt auch nichts mehr von einem Recht auf ,Benennung‘ der Mitglieder durch den BdV erhalten, auf das sich der BdV bisher berufen hat. Die Integration von nutzbaren Daten des Lastenausgleichs in die Ausstellung ist sicherlich zu begrüßen, hat aber gegenüber dem ,neutralisierten‘ Einfluss der Mitglieder des BdV im Stiftungsrat wenig Gewicht.

Das Entsprechende gilt auch von der Vergrößerung der Ausstellungsfläche, die vermutlich auch ohne politischen Streit um einen Sitz aus rein sachlichen  Gründen hätte erreicht werden können.

Das ganze Ergebnis zeigt, dass weder die Regierung noch die Regierungsparteien, ganz zu schweigen von der derzeitigen Bundestagsopposition, die berechtigten Anliegen der Vertriebenen bei der historischen Aufarbeitung und Darstellung der Vertreibung der zirka 15 Millionen Deutschen zu berücksichtigen gewillt sind, wenn den Vertriebenen in politischen Sonntagsreden auch Anerkennung  ausgesprochen wird. Der Hintergrund ist eine offizielle Geschichtspolitik, die sich der Erkenntnis verweigert, dass der letzte Weltkrieg nicht Ursache, sondern eine zynisch genutzte Gelegenheit für die Vertreibung war. Will man diese Erkenntnis aber unterdrücken, kann eine erstrebte Versöhnung mit den Vertreiberstaaten nicht gelingen.

Die Vertriebenen werden sich mit dem Gedanken befassen müssen, dass sie mit diesem Anliegen, das auch ein nationales Anliegen sein sollte, von den derzeitigen politischen Kräften bevormundet und weitgehend allein gelassen werden. Für den geschäftsführenden Landesgruppenvorstand Prof. Dr. Ulrich Penski.“

Jürgen Zauner, Düsseldorf

 

 

Nicht Bayern, sondern Preußen retteten BMW

Zu: „Die Preußen sicherten den Betrieb“ (Nr. 2)

In Ihrer Ausgabe berichten Sie über das BMW-Museum in München. Sie überschreiben Ihren Aufsatz mit „Die Preußen sicherten den Betrieb“. Dass die preußische Heeresverwaltung mit der Bestellung von 2000 Flugzeugmotoren zunächst den Betrieb des Unternehmens sicherte, hat mich überrascht. Das wusste ich nicht. Aber bei der koordinierten Lenkung der Waffenproduktion in den letzten Kriegsjahren war das sicher kein besonders herausragendes Ereignis. BMW hat wie alle anderen Firmen in den Nachkriegsjahren schwer um seine Existenz ringen müssen, auch da unterscheidet sich das Unternehmen nicht von anderen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings musste BMW mehrere Täler in der Firmenexistenz durchwandern. Am gravierendsten war die Existenzkrise in den 50er Jahren, die dazu führte, dass selbst der bayerische Staat nicht mehr bereit war, für BMW eine Staatsbürgschaft zu gewähren. Diese Tatsache wird in Bayern zu gern übersehen. Hier trat ein Preuße auf den Plan. Es war Herbert Quandt. Er führte seinen Namen auf den Namen des Flötenmeisters Friedrichs des Großen „Johann Joachim Quantz“ zurück. Er war als Brandenburger ein Preuße durch und durch, auch in seiner Lebenseinstellung. Er verkaufte seine wertvolle und sichere Beteiligung an Daimler-Benz und engagierte sich Ende 1959 mit dem Verkaufserlös bei den fast insolventen Bayerischen Motorenwerken. Das war die Rettung.

Ein anderer Preuße, der ebenfalls für BMW entscheidende Schritte gewagt hat, war Eberhard von Kuenheim. Ein Ostpreuße. Alle, die die Szene damals kannten, wissen, was BMW diesem Mann zu verdanken hatte. Fazit: Nicht Bayern, sondern Preußen retteten dieses heute von Bayern vereinnahmte Unternehmen. Wir vergessen zu leicht, dass die Industrialisierung Bayerns weitgehend auf Preußen zurückzuführen ist. Das gilt eben nicht nur für BMW, sondern auch für Siemens, für Allianz und die kleinen und mittleren Unternehmen, die aus Schlesien, aus Berlin und aus Brandenburg nach Bayern geflüchtet sind. Es schadet nicht, wenn wir daran gelegentlich erinnern.

Ehrhardt Bödecker, Berlin

 

 

Moralisch ist Steinbach die Siegerin

Zu: „Das ,Zentrum‘ wird größer“ (Nr. 7)

Erika Steinbach oder Guido Westerwelle, diese Frage scheint entschieden zu sein. Durch persönlichen Verzicht auf einen Sitz im Rat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ hat die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, einen Kompromiss möglich gemacht. Die schwarz-gelbe Regierungskoalition war vorher nicht in der Lage, den monatelangen Streit beizulegen.

Allen voran Außenminister Guido Westerwelle (FDP), welcher Kritik aus Polen befürchtete. Wie viel Porzellan muss dieser Politkarrierist als Elefant im diplomatischen Dienst noch zerschlagen, damit die Einsicht wächst, dass in der Außenpolitik wenn schon nicht ein Löwe, dann aber wenigstens ein wendiger Fuchs gefragt ist.

In Warschau anzukündigen, Erika Steinbach zur Strecke zu bringen, zeigt einen ganz schlechten Stil und riecht stark nach Anbiederei.

Mit diplomatischem Geschick  hat das weiß Gott nichts zu tun. Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, das Problem erst  innenpolitisch zu lösen, wie nun geschehen? Die polnische Regierung hätte es sehr wohl vermerkt.

Nun stehen die Wahlen in Nordrhein-Westfalen vor der Tür. Guido Westerwelle und seine Partei werden nun hoffentlich das ihnen zustehende Präsent erhalten. Es wird nicht die einzige schallende Ohrfeige bleiben.

Die Zeit wird es zeigen, was der nun geschlossene Kompromiss wert ist. Moralisch ist Erika Steinbach die Siegerin. Dem FDP-Chef Guido Westerwelle werden allerdings die nächsten Wahlen deutlich machen, wie viel ihm und seiner Partei fehlt, um Regierungsverantwortung tatsächlich leben zu können.

Hans-Joachim Nehring, Neubrandenburg

 

 

Erinnerung an ein treues Ostpreußenherz

Zu: „Hildegard Rauschenbach ist tot“ (Nr. 6)

Im Kopf der Todesanzeige steht „Weet ju noch?“ Joa, ek weet noch, wie ich sie kennenlernte: Vor 21 Jahren im Flughafen Düsseldorf vor dem Start nach Kanada. Ich erkannte sie nach dem Foto in einem ihrer ersten Bücher, das sie als 18-Jährige zeigt, und begrüßte sie wie die Lagerärztin in Schadrinsk „Hallo, Mischka!“ „Sie haben mein Buch gelesen!“, reagierte sie erfreut. Inzwischen las ich alle und gratulierte jedes Jahr zum Geburtstag und seit „Marjellchen wird Berlinerin“ auch zum Hochzeitstag.

In Ottawa traf sie zwei Lagerkameradinnen von Schadrinsk, die lange Eva und Kätchen mit dem Akkordeon. Wir Mitreisenden wurden eingeladen: „Wenn Sie mal in Berlin sind, besuchen Sie mich doch!“ Nun, das tat ich und lernte in der Eigentumswohnung in Mariendorf auch Herrn Rauschenbach kennen. Lang’ ist’s her.

Ein treues Ostpreußenherz ist eingeschlafen. Nun bleibt uns noch die Erinnerung.         

Dorothea Blankenagel, Duisburg

 

 

Gehört verboten

Zu: „Schmutzige Wäsche – 30 Jahre abgehangen“ (Nr. 5)

Wo Bischöfe und Ordensgeistliche Betroffenheit, Scham und Reue bekunden, gefällt sich Herr Fourier, der schon in früheren Veröffentlichungen als eifernder Katholik in Erscheinung getreten ist, in der Rolle, die Verfehlungen jesuitischer Ordensgeistlicher an Bildungseinrichtungen kleinzureden.

Zunächst aber entrüstet er sich pflichtschuldigst und fordert die Bestrafung der Schuldigen. Aber dann bricht es aus ihm heraus: Warum werden die Verfehlungen erst nach so langer Zeit in die Öffentlichkeit lanciert? Dann die Warnung vor Vorverurteilungen und vor der linken Empörungsbereitschaft, die sich generell gegen konfessionelle Schulen und katholische Orden richte.

Im Übrigen: Die schrecklichen Vorkommnisse an jesuitischen Bildungseinrichtungen wären uns erspart geblieben, wenn nicht im Jahre 1917 das seit 1872 bestehende Verbot des Jesuitenordens in Deutschland aufgehoben worden wäre.

Manfred Lindenau, Steinfurt

 

 

Auferstehung und Trinität sind falsch – Käßmann hat Recht!

Zu: „Kämpfende Kirche“ (Nr. 3)

Sehr geehrter Herr Badenheuer, die PAZ lese ich schon wegen der regelmäßig zum Nachdenken anregenden Beiträge gern; zwar ist sie in vielen Politikbereichen einseitig rechts-tendenziös, aber dies wenigstens in vertretbarer Weise, was man tolerieren kann oder nicht. Meinungssache also.

Ihr Aufsatz über die „kämpfende Kirche“ zeichnet für konstruktive Kirchenkritiker ein Bild von der Kirche, das heute schon eine überholte Auffassung wiedergibt, nämlich so, wie das zitierte Fresco dies noch darstellen konnte. Von daher ist Ihr Ansatz bereits falsch.

Sie haben sich offensichtlich nicht mit der heute heiß diskutierten, real weiterführenden Frage befasst, ob das Heilsgeschehen wirklich noch vom archaischen Blutopfer am Kreuz als Erlösungsmoment hergeleitet werden kann, oder nicht doch viel eher von der Botschaft (Evangelium) des Juden Jesus von Nazareth selbst, der zur Rettung seiner Überzeugung den Tod des Märtyrers in freier Entscheidung ging und der sich keineswegs als Messias verstand. Denn das käme nach jüdischer Auffassung, die er streng zu beachten vorgab (Matthäus 5, 17-19), einer Gotteslästerung gleich. Die Botschaft also als das Heilsgeschehen!

Die moderne Theologiekritik (Jörns, Kuitert, Augstein) hat erkannt, dass wir den dogmatisierten Begriff „Gemeinschaft der Heiligen“ [ergänze: im Sinne der katholischen Lehre] als falsches Bild nicht länger gebrauchen können, ebenso wenig wie das trinitarische Gottesverständnis, das theistische „Du“ im Himmel oder gar die leibliche Auferstehung, an der die Mehrheit in der katholischen Kirche festhält.

Nach Paulus ist der Auferstehungsglaube aber das konstitutive Element christlichen Glaubens überhaupt. Und schon da hapert es an der falschen Bibelübersetzung aus dem Altgriechischen. Nach einem Hinweis des (katholischen) Prof. em. Meinhard Limbeck muss es statt „Auferstehung“ richtigerweise „Auferweckung“ heißen. Das bedeutet: auferweckt bleibt der Geist der Botschaft, nicht der bloße Körper des Gekreuzigten.

Der aufgeklärte, lebende und kämpfende, zumindest noch getaufte Christ hat sich doch schon längst von dem angeblichen Glaubenswissen, ein durch die Glaubensbekenntnisse aufoktroyiertes angebliches Wissen der Theologen, abgewandt und die Kirchen leeren sich erschreckend wegen vieler dieser Zumutungen. Walter Jens fragte zu Recht, woher die Pfaffen wüssten, was Gottes Wille sei. Immerhin ist Jens Übersetzer des Neuen Testaments, hat sich also mit der Materie befasst. Und so mag es Sie nicht verwundern, dass heute die auch von Frau Dr. Dorothee Sölle vertretene non-theistische Glaubensauffassung wächst, wonach über das ontologische „Wie“ und „Wo“ Gottes gar nichts ausgesagt werden kann – nach dem zweiten Gebot noch nicht einmal ausgesagt werden darf! (Du sollst dir kein Bild von mir, deinem Gott, machen). Gott bleibt ein Numinosum, da helfen alle Krücken nicht.

Folgt man aber dieser neuen Einsicht, dann kann nur die Botschaft Jesu Richtschnur für das Handeln der Kirchen sein, zumal der ja in Bezug auf das Alte Testament Gesetzestreue bekundete (Mt. aaO). Unter Wahrung der Trennung zwischen Kirche und Staat hat dazu jede(r) Christ(in), also auch eine Bischöfin Käßmann, etwas zu sagen, was aus dem Glauben an die Wahrheit des Evangeliums unmittelbar herzuleiten ist.

Inwieweit sich Äußerungen Käßmanns „losgelöst von Gottes Geboten“ bewegen, dafür bleiben Sie jeden Beweis schuldig. Die kritischen Äußerungen der Frau Käßmann bezüglich des politischen Handelns basieren auf unseren tragenden ethisch-moralischen Grundwerten und sind nichts weiter als Denk- und Erinnerungsanstöße, die sich aus dem rechten Verständnis des Evangeliums ergeben. Denkanstöße ersetzen aber keineswegs das politische Handeln selbst. Insoweit sind Sie der irreführenden, tendenziösen Meinungsmache überführt. Ich bedaure das als geborener Preuße für die PAZ.      

Michael Wiesemann, Hitzacker (Brief vom 11.2.2010)

 

 

Nicht »angemessen«

Zu: „Respektabel“ (Nr. 7)

Mit der positiven Beurteilung von Frau Steinbach durch Wilhelm v. Gottberg stimme ich voll überein. Frau Steinbach hat sich in hervorragender Weise für die Vertriebenen eingesetzt und für ganz Deutschland einen herausragenden Schritt zur Versöhnung getan. Dafür gebührt ihr das Bundesverdienstkreuz erster Klasse!

Es muss Frau Steinbach unwahrscheinlich schwergefallen sein, ihre Entscheidung einzubringen und zu verzichten. Äußerster Druck von vielen Seiten haben ihr keine andere Wahl gelassen. Deshalb ist der Ausgang der Initiative im Sinn der Vertriebenen und Deutschlands keineswegs „angemessen“. Armes Deutschland, das seine Besten fallen lässt!

Inge Schmidt, Hamburg


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