20.04.2024

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13.03.10 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-10 vom 13. März 2010

MELDUNGEN

Boos sprach mit Oppositionschef

Königsberg – Gebietsgouverneur Georgi Boos hat sich nun doch mit dem Oppositionsführer Konstantin Doroschok zu einem Gespräch getroffen. Zweimal hatte der regionale Regierungschef den Termin vorher verschoben. Am 30. Januar hatten in der Gebietshauptstadt über 10000 Demonstranten neben wirtschaftlichen und politischen Dingen auch den Rücktritt von Boos gefordert. Während des Gesprächs erklärte sich der Gouverneur bereit, sich detaillierter und konsequenter als bisher „für die Bedürfnisse der Gebietsbevölke­rung einzusetzen“. Auf die Rück­trittsforderung kam Boos dabei nicht zu sprechen. Nach Meinung vieler Bürger ist diesen Versprechungen aber kein Glaube zu schenken. Die Regierung wolle lediglich Zeit gewinnen, um den Oppositionellen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auf der Webseite www.newkaliningrad.ru finden sich viele Kommentare, in denen für eine weitere Protestkundgebung am 20. März plädiert wird.

Der Gebietsregierung werden gravierende Fehler vorgeworfen, darunter die Verfünffachung der KfZ-Steuer, die Schließung zahlreicher Dorfschulen, eine mangelhafte Reform des Gesundheitswesens, den Rückzug des Staates aus der Finanzierung der Kindergärten sowie die Veruntreuung von Staatsgeldern. Nach Meinung des Chefredakteurs der regierungskritischen Zeitung „Dwornik“ (Straßenfeger), Arseni Machlow, ist in der Oblast eine Zeitbombe der von Wladimir Putin errichteten „Machtvertikale“ hochgegangen. Die Protestaktionen in Königsberg sind um ein Vielfaches stärker als die Demonstrationen in den anderen Städten der Russischen Föderation. Wird hier die alte Königsberger Tradition des oppositionellen Denkens gegenüber der Zentralmacht wieder lebendig?            E.S.

 

Eislaufbahn Ostsee

Rauschen – Winterhart war man in Ostpreußen immer, aber eine Hundekälte oder russisch gleichbedeutend „sobatschi cholod“ wie derzeit hat es zuletzt 1985/86 gegeben. Was tut man bei 25 Grad Frost und meterhohen Eisschollen an der Ostsee? Man ruft von Rauschen (Svetlogorsk) in Königsberg an und bittet die Journalisten, sich das Spektakel anzuschauen: Die Ostsee kilometerweit zugefroren und in ein „katok“ verwandelt, eine Eislaufbahn. Am Strand ein endloser Eis-Korso begeisterter Menschen, weit draußen Kinder, die auch hektisches Miliz-Pfeifen nicht vom Eis holt. Anderswo, etwa in Pillau (Baltisk), hat man andere Pflichten: Dutzende Schwäne sind hier im Eis festgefroren, mussten vorsichtig losgemacht, in heimischen Badewannen aufgewärmt, dann aufgepäppelt und wieder ausgesetzt werden. Bürgermeister Nikolaj Sacharow, überlegt schon, wie er den Schwänen ein eisfreies Bassin mit „Vollpension“ einrichten kann.   W.O.


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