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13.03.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-10 vom 13. März 2010

In Kürze

Gourmets auf vier Pfoten

Im „Pet Center“ in Verden kosten 65 Hunde und 130 Katzen, was ihren Artgenossen in ganz Europa schmecken soll. Nur was Alice, Jane, Krusty, Momo, Ria oder Sue mundet, hält letztendlich Einzug in die Verkaufsregale. Die Vierbeiner, die im Pet Center („Haustierzentrum“) der Mars-Unternehmensgruppe ein wahrhaft paradiesisches Dasein genießen, haben nur eine einzige Aufgabe: Futtern. Bei rund 1000 Tests pro Jahr prüft der Hersteller bekannter Marken den Geschmack von Neuentwicklungen oder internationalen Konkurrenzprodukten.

An den Testläufen sind jeweils 20 bis 30 Tiere beteiligt. Meist werden zwei Rezepturen gegeneinander geprüft. Damit ein Produkt auf den Markt kommen darf, muss es ganz signifikant gewinnen. Rund 150 Mitarbeiter sind in Verden allein mit dem Kreieren von neuen Mischungen aus Fleisch, Gemüse und Soße beschäftigt. Vor den Tests ist die Aufregung entsprechend groß, schließlich kostet die Produktentwicklung viel Geld.

„Mars Pet Care“ (Haustierpflege) investiert rund 500000 Euro im Jahr in die Qualitätssicherung. Künftig will die Firma noch stärker in Marken-Mehrwert und Kundenbeziehungen investieren, um dem wachsenden Anspruch der Tierhalter an die gesunde Ernährung ihrer Vierbeiner Rechnung zu tragen und Vertrauen zu bilden. Das verarbeitete Fleisch ist grundsätzlich für den menschlichen Verzehr geeignet, wesentlich sind funktionale Merkmale wie zum Beispiel Farbe, Fettsäurengehalt und Schmackhaftigkeit. Kommen neue Rohstoffe hinzu, werden sie exakt nach Nährstoffprofil und Sicherheitsparametern spezifiziert.

Um ihrer Aufgabe als Testfresser erfüllen zu können, müssen die Hunde und Katzen erst einmal zu Gourmets erzogen werden. Die Tiere kommen, wenn sie klein sind, direkt vom Züchter in das Zentrum und werden dann an die verschiedenen Futter und Geschmacksrichtungen herangeführt. Insgesamt 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für das Wohlbefinden der Tiere. Die luxuriösen Unterkünfte werden jeden Tag gereinigt, regelmäßig stehen Gewichtskontrollen, Schönheitspflege und tierärztliche Untersuchungen auf dem Programm. Die Hunde haben jeweils einen Paten oder eine Patin aus der Belegschaft, sie werden täglich im hauseigenen Außengelände trainiert, damit keine Langeweile aufkommt. Jeder Hund soll gutes Sozialverhalten beigebracht bekommen und mindestens drei Kunststücke lernen.

Maximal vier Jahre bleiben die Geschmackstester im Haustierzentrum. Danach werden sie vermittelt, in der Regel an ihre Paten, oder an Familien. Die gut gepflegten Haustiere sind sehr begehrt –die Wartelisten der Interessenten deshalb entsprechende lang. Corinna Weinert


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