24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
27.03.10 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-10 vom 27. März 2010

Leserbriefe

Warum leisten wir uns solche Institutionen?

Zu: „Überflüssige Klima-Bürokratie“ (Nr. 9)

Mir erscheint es ungeheuerlich, dass Institutionen erhalten werden, die nachweislich falsche Informationen geliefert haben und dafür auch noch von uns, von den Steuerzahlern, bezahlt werden. In der freien Wirtschaft würden solche Mitarbeiter ohne Zweifel sofort entlassen und man muss sich in diesem Falle fragen, warum diese Menschen weiter beschäftigt und vor allem bezahlt werden. Es sind bestimmt keine kleinen Gehälter, die diese Leute bekommen und wenn man den ganzen Laden schließen und die eingesparten Kosten in direkte Zuwendungen für den Klimaschutz leiten würde, wäre das wesentlich effizienter und gerechter. In Herrn Pachauris Heimat könnten wahrscheinlich viele Familien von seinem Gehalt ernährt werden. Wir stehen vor enormen Finanzproblemen allenthalben. In den Städten überlegt man, welche Kürzungen im Sozialbereich vorzunehmen sind, und da werden Tausende von Euros für Klima-Scharlatane ausgegeben!

H. Walter Boecker, Schwelm

 

 

Freies Litauen

Zu: „Zurück nach Europa“ (Nr. 9)

Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel in der Preußischen Allgemeinen Zeitung. Für unsere Herzen und Vernunft ist der 11. März ein wichtiges Datum, in unseren Erinnerungen – ein Märchentag. Der Artikel betont die wunderbaren Tatsachen, die uns die Unabhängigkeit gebracht haben.

Martynas und Marija Purvinai, Kaunas, Litauen

 

 

»Hör auf dein Herz ...«

Zu: „,Sei immer treu und edel‘“ (Nr. 7)

Mit einem Poesiealbum aus der Jugendzeit kann man eine Kaffeegesellschaft gut unterhalten. Zum Beispiel: „Wenn Du einst als Großmama sitzen wirst beim Großpapa, zärtlich ihm die Wangen streichelst und ihm auch ein Küsschen reichst, oh so denk’ in Deinem Glück auch an mich zurück.“ So schrieb das meine Cousine 1934 in mein Poesiealbum. 1975 las ich in einem Album, das mein Sohn mitbrachte: „Die Flöhe und die Wanzen, sind auch ein Teil vom Ganzen.“ Dieses schrieb ein humorvoller Lehrer für Mathematik im Gymnasium Oberalster. Folgender Text stammt von meinem Vater aus Insterburg, 1933: „Sei pflichtbewusst und hilfsbereit allezeit! Hör auf dein Herz, wenn Dich etwas gereut! Sei immer gerecht, nimmer der Lüge Knecht! Das Elternhaus biete Dir Schirm und Schutz, aller Falschheit biete Trutz. Trage trotzig Unglück und Not! Danke Gott für Dein täglich’ Brot. Stolz darfst Du sein auf Dein Vaterland, doch niemals auf den eignen Stand! Und vergiss nie, dass Du Deutsche bist und Deutschlands Zukunft Deine Zukunft ist!“

Ilsegret Böhm, Hamburg

 

 

Ammenmärchen? 1945 kämpften sogar Kinder

Zu: Leserbrief „Ammenmärchen“ (Nr. 4)

Ich arbeitete für einen Soldatensender in Ostpreußen. Nach einer Russenoffensive mussten wir am 21. Januar 1945 mit unseren zirka fünf oder sechs Militärkraftwagen, beladen mit unserem Sender, flüchten. Wir sendeten in einer kleinen Stadt nördlich von Berlin und mussten Anfang April wieder in letzter Minute flüchten. Ich war mit meinem Mann, der auch für diesen Sender arbeitete, in dem Lieferwagen am Ende unserer Kolonne. Mein Mann sah plötzlich zwei Jungen auf der Straße bei einer kleinen Brücke. Ja – mit einer Panzerfaust. Mein Mann hielt an, sprang aus dem Auto. Die Jungen weinten, und mein Mann fragte sie, wie alt sie seien, denn man sah, dass sie kleine Jungen waren. „14“ sagten sie, und „Wir sollen die Brücke verteidigen und die russischen Panzer abschießen. Aber wie sollen wir diese großen Panzer abschießen?“ Mein Mann warf die Panzerfaust in den Graben und sagte den Jungen: „Lauft, lauft zu eurer Mutter.“ Und sie liefen fort, so schnell sie konnten. Mein Mann sagte zu mir: „Deutschland ist weit gekommen, wenn sie 14 Jahre alte Kinder beauftragen, Berlin zu verteidigen.“ Haben Sie einmal eine Wochenschau im Kino gesehen, als Hitler Jungen eine Medaille ansteckte? (Einige in Soldaten-Uniform, die etwas zu groß für sie waren, andere in Pimpf-Uniform, also 14 Jahre alt.) Ich weiß nicht, was die Jungen getan hatten. Ich schaute es nicht weiter an. Mein Bruder war als 15-jähriger Schüler nach verkürztem Schulunterricht in einer Gruppe, die Flak-Geschütze in Tilsit besetzte. Ich selbst war ab 1942 als fast 18-jährige Nachrichtenhelferin („Blitzmädchen“) in Nord-Frankreich und Belgien, später im Herbst 1944 nach Ostpreußen versetzt und arbeitete für den Soldatensender. So bitte, lieber Leserbriefschreiber, obwohl Sie solche Dinge nicht selbst gesehen haben, behaupten Sie, dass andere, die es sahen, einem Ammenmärchen beim Kaffeeklatsch aufgesessen seien. Danke.

Irmi d’Erceville, West Vancouver, Kanada

 

 

Große Erwartungen an die PAZ

Zu: PAZ Die „Junge Freiheit“ hat Ihre Zeitung kurz vorgestellt.

Hoffe, bei Ihrer Zeitung einen gesunden und objektiven Menschenverstand vorzufinden. Extremismus und Hetze sowie oberflächliche Kurzbetrachtungen, drittklassigen Journalismus und fragwürdige Gönner stoßen bei mir auf Ablehnung. In einem früheren Ostpreußenblatt erschien ein Flüchtlingsbericht meiner Großmutter, den ich damals schrieb. Mir ist also durchaus daran gelegen, ihre Idee mitzutragen. Hoffe, meine sehr hohen Erwartungen werden nicht enttäuscht. Weniger ist oftmals mehr. Ich würde es begrüßen, wenn Sie einen Artikel über das Brandenburg-Preußenmuseum in Wustrau bringen könnten. Dieses ist dem Stifter sehr nahe und spiegelt eine wunderbare Auffassung des preußischen Gedankengutes wider. Alle gemäßigten und objektiven Aspekte mögen Inhalt Ihrer Zeitung sein. Auch und vor allem soll die europäische Politik endlich mal erklärt werden oder globale Zusammenhänge gut recherchiert dargestellt. Ich erwarte Historisches, zum Beispiel die herausragenden Taten der Deutschen zu Zeiten der Kolonisation in der Welt oder Beiträge zu feingeistiger Literatur à la Goethe und Schiller. Auch liebe ich es, wie Straftaten am Volk demaskiert werden.

Andreas Müller, Neuruppin

 

 

Dies ist eine Wissensseite

Zu: Leserbrief „Askaris salutierten dem Kaiser noch nach 1918“ (Nr. 6)

Den Eingangssatz kann man nur doppelt und dreifach unterstreichen. Aber der letzte Absatz: Viele Leserbriefe sind historisch so interessant, dass ich finde, Sie sollten sie thematisch sammeln und herausgeben. Das würde uns das Ausschneiden, Kopieren und Ablegen ersparen; ein Büchlein mit Berichten von Zeitzeugen zur jüngsten deutschen Vergangenheit. Bravo, Frau Monika Kruse aus Berlin. Bleiben wir am Ball! Denn genau das habe ich schon vor fast vier Jahren in einem Leserbrief angeregt. Es sind ganz besondere Zeitdokumente von unschätzbarem, vielleicht sogar unwiederbringlichem Wert. Man müsste alle sammeln und in einem Buch zusammentragen. Und deshalb, liebe Redaktion, stelle ich hiermit den formlosen Antrag auf Herausgabe eines solchen Buches. Es mag vielleicht ein Spleen von mir sein, aber die erste Seite, die ich lese, das sind die Leserbriefe. So zum Beispiel „Deutsche Kolonialherren kämpfen gegen arabische Sklavenjäger“ in Nr. 2. Wo liest man sowas? Für mich eine Bereicherung des Wissens. Diese Wissensseite müsste verdoppelt, ja sogar verdreifacht werden. Die Leserschaft würde steigen, auch dank des begrüßenswerten Kioskverkaufes, und damit die Wertschätzung der neuen Leser .

Klaus Peter Kolberg, Cuxhaven

 

 

Was sind eigentlich die Ziele des Bundes der Vertriebenen?

Zu: „Neue Attacken“ (Nr. 11)

Die „FAZ“ hat am 5. Januar ein Interview mit der Präsidentin des BdV, Erika Steinbach, veröffentlicht. Dabei wird von den Journalisten die Frage aufgegriffen, was der Verband den Vertriebenen außer der Stiftung „Flucht, Vertreibung und Versöhnung“ biete. Im Verlauf des Gesprächs stellen die Interviewer weiter fest, dass es um die Forderung des Rechts auf die Heimat in den vergangenen Jahren „immer leiser“ geworden sei und dass man außerdem beispielsweise zum Thema Enteignungs- und Straffreiheitsdekrete in der Tschechischen Republik vom BdV „nur noch selten“ etwas höre. Ich habe großen Respekt vor Frau Steinbachs Leistungen in der Vergangenheit und schätze ihren Kampf für das Dokumentationszentrum gegen Vertreibungen in Berlin sehr. Es ist jedoch mehr als beunruhigend, wenn Journalisten einer deutschen Tageszeitung die BdV-Präsidentin darauf aufmerksam machen, dass Ziele des Verbandes von ihr kaum mehr nach außen vertreten werden. Leider kann ich die Wahrnehmung der Journalisten verstehen. Man hört von der BdV-Präsidentin seit Jahren sehr viel bezüglich des Vertreibungszentrums in Berlin; von anderen Kernthemen der Vertreibung, wie den oben genannten, jedoch sehr wenig. So war im Text ihrer Rede zum Tag der Heimat 2009 trotz des Leitwortes „Wahrheit und Gerechtigkeit – Ein starkes Europa“ eigentlich nur etwas von der Wahrheit zu lesen. Dies ist umso bedauerlicher, als die Vereinten Nationen in ihrer Resolution 61/17 zum Jahr der Versöhnung 2009 ausdrücklich Wahrheit und Gerechtigkeit als unverzichtbare Elemente („indispensable elements“) für Versöhnung und einen dauerhaften Frieden bezeichnet haben. Frau Steinbach weist in ihren Antworten zu den oben genannten Themen auf das Versagen der EU und Deutschlands hin, sich für entsprechende Lösungen einzusetzen. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen. Allerdings ist es doch gerade die Aufgabe des BdV, diese offenen Fragen immer wieder anzusprechen. Können wir wirklich von anderen erwarten, dass sie die zweifelsohne schwierigen Fragen, die mit einer Vertreibung verbunden sind, aufgreifen, solange wir uns selber nicht dafür zielstrebig und beharrlich einsetzen? Mitglieder aller Organisationen wollen Klarheit darüber haben, was sie eigentlich unterstützen. Haben wir Mitglieder, die dieser Organisation gemäß ihrer Satzung beigetreten sind, nicht einen Anspruch darauf, dass unsere Interessen dementsprechend nach außen vertreten werden oder dass ein Kurswechsel des Verbandes in Form einer geänderten Zielsetzung mitgeteilt wird? Ein Widerspruch zwischen offiziellen Satzungszielen und der Vertretung derselben ist in dieser Hinsicht völlig unbefriedigend.

Patrik Daghed, Wiesbaden

 

 

Wir sollten unsere Soldaten in Afghanistan zumindest moralisch unterstützen

Zu: „Skandal verzweifelt gesucht“ (Nr. 9)

Es ist sehr dankenswert, dass die PAZ die negative Medienberichterstattung über die Bundeswehr kritisch beleuchtet und die politischen Hintergründe dazu klar benennt. Allerdings kann der Nebensatz „.Oberst Klein, der offensichtlich eine falsche militärische Entscheidung getroffen hat“ so nicht akzeptiert werden. Ich spreche jedem das Recht ab, hierüber – militärisch – negativ zu urteilen, der zu dem fraglichen Zeitpunkt nicht vor Ort war, direkte Führungsverantwortung trug und die Kämpfe mit den Taliban-Partisanen unmittelbar miterlebt hat. Aus dem warmen Sessel vom fernen Deutschland aus lässt sich gut richten! Abgesehen davon, dass es ein Skandal ist, dass der Name des damals verantwortlichen Kommandeurs in Kundus überhaupt öffentlich genannt wird (man denke nur an die Familie!), hat jeder Offizier gelernt, die jeweilige militärische Lage zu beurteilen. Vorrang hat dabei immer der Schutz der eigenen Truppe. Wie brisant die Lage vor Ort war, kann in dem vom Preußischen Mediendienst angebotenen Buch „Unter Beschuß – warum Deutschland in Afghanistan scheitert“ von Hauptmann der Reserve Marc Lindemann nachgelesen werden. Wir sollten als Bürger unsere Soldaten in Afghanistan, die unter sachfremden, politischen Einschränkungen mit unzureichenden Einsatzmitteln einen schweren und gefährlichen Kampf gegen hinterhältige Partisanen zu führen haben, zumindest moralisch unterstützen, wenn es unsere Politiker schon nicht in ausreichendem Maße tun.

Bernd Kahnert, Wolfenbüttel

 

 

Tagesmütter sind keine Notlösung

Zu „Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ (Nr. 7)

Die Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern, bis 2013 für ein Drittel der unter Dreijährigen Betreuungsplätze zu schaffen, ist der richtige Weg, um die Förderung der Kinder in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege auszubauen. In der öffentlichen Diskussion wird die Kindertagespflege immer als eine Notlösung dargestellt, obwohl 30 Prozent der neu zu schaffenden Betreuungsplätze in der Kindertagespflege entstehen sollen. Die Kindertagespflege hat eine jahrzehntelange Tradition, ohne dass sich die öffentliche Jugendhilfe um Qualitätsstandards bemüht hat. Seit 2005 hat sich dieses schlagartig geändert und die Kindertagespflege steht unter dem Druck, eine gute Betreuungsqualität zu erbringen. Seit Jahren findet in vielen Kindertagespflegestellen durch qualifizierte Tagespflegepersonen (Erzieherinnen, Tagesmütter und -väter) eine familiennahe Förderung statt, für die sich Eltern bewusst entscheiden. Flankierende Maßnahmen, wie das „Aktionsprogramm Kindertagespflege“ des Bundesfamilienministeriums oder die bundesweite Zertifizierung von Kindertagespflegepersonen durch den Bundesverband für Kindertagespflege, tragen zur Qualitätssteigerung in der Kindertagespflege bei. Kindertagespflege ist keine Notlösung, sie hat vielmehr ein familienähnliches Profil und ist ein Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot. Die individuelle Förderung der Tageskinder stellt eine hohe Anforderung an die Kindertagespflegeperson und setzt eine professionelle Einstellung und Arbeitsweise mit fachlichen Kenntnissen voraus. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um in Kindertagespflege, Krippen und Kindergärten durch qualifiziertes Fachpersonal Kindern eine frühe Bildung zu ermöglichen. Die Kindertagespflege darf nicht in die Ecke eines billigeren Betreuungsangebotes gestellt werden. Vielmehr ist darum zu ringen, den qualitativen Ausbau der Kindertagespflege voranzutreiben. Hierfür sind bundesweite Standards zur Qualifizierung und Weiterbildung der Tagespflegepersonen, zur Ausstattung der Kindertagespflegestellen und zur Ausgestaltung einer leistungsgerechten Bezahlung erforderlich. Gleichzeitig ist die Fachberatung, -vermittlung und Praxisbegleitung in den Kommunen auszubauen. Viele Kommunen sind hier auf dem richtigen Weg. Der qualitative Ausbau der Kindertagespflege ist mit einer Kostensteigerung verbunden und daher ist zu verhandeln, wie die Finanzierung gesichert wird. Kommunen, Länder und der Bund müssen sich aufeinander zu bewegen, um die vereinbarten politischen Ziele zu erreichen beziehungsweise auszubauen.

Klaus-Dieter Zühlke, Bundesverband für Kindertagespflege

 

 

Vorgeschichte der Schlacht verschwiegen

Zu: „Warum diese Ablehnung“ (Nr. 4)

Jubiläen weit zurückliegender Schlachtensiege zu feiern, ist heute nicht mehr deutsche Art, war es aber lange genug zum Beispiel am „Sedanstag“. Dass Polen den Sieg über den Deutschen Orden bei Tannenberg / Grunwald auch nach 600 Jahren noch feiert, empfinde auch ich als heute nicht mehr angemessen. Wenn aber Ihr Autor diesen Sieg als einen „rechtswidrigen Akt gegen einen christlichen Staat“ und als „Schandtat“ bezeichnet und sogar behauptet, der Deutsche Orden habe Polen „nie ein Haar gekrümmt“, dann verschweigt er allerdings die lange Vorgeschichte dieser Schlacht. Doch in ihr ist der Deutsche Orden leider durchaus kein Unschuldslamm. 1308/09 eroberte der Deutsche Orden das polnische, längst christliche Herzogtum Pommerellen, vertrieb den Adel und die Ritterschaft des Landes und trieb hohe Reparationsforderungen ein, zum Beispiel in Dirschau. Die Verurteilung dieses Rechtsbruchs durch den Papst blieb wegen der militärischen und finanziellen Stärke des Deutsche Orden ohne Wirkung. Zwar musste der polnische König Kasimir im Vertrag von Kalisch 1343 auf Pommerellen verzichten; aber Raub bleibt Raub. Und vergessen haben das die Polen dem Deutsche Orden wohl nie. Keinesfalls unterschlagen werden dürfen die Ereignisse im Jahr vor der Schlacht. Wegen politischen Streits um Samaiten sandte Hochmeister Ulrich von Jungingen am 6. August 1409 dem König Jagiello von Polen/Litauen einen Fehdebrief (Kriegserklärung). Auch griffen der Hochmeister und seine Komture sofort an. Das Dobriner Land, das Land Krain mit seinen Burgen und die Stadt Bromberg wurden erobert und zerstört. Der Ordenskomtur von Osterode fiel in Masowien ein, dessen Herzog ein Verbündeter Jagiellos war. Erst nachdem die Litauer zurückschlugen, kam es zum Waffenstillstand, der bis Ende Juni 1410 befristet war. Beide Seiten rüsteten nun auf und warben Söldner für die bevorstehende Entscheidungsschlacht. Als sich die Heere am 15. Juli 1410 gegenüberstanden, kam es sogar zu einem förmlichen Eröffnungsritus mit Schwertübergabe, bei der der Deutsche Orden dem König die Wahl des Kampfplatzes anbot, auf die Jagiellone aber verzichtete. Die Niederlage der Ordensarmee wird übrigens „als ein zentrales Ereignis in der Geschichte nicht nur Preußens, sondern auch Polens und Litauens angesehen“, schrieb der Historiker Hartmut Boockmann.

Klaus Plorin, Rückersdorf


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren