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10.04.10 / Kant, der Europäer / Ausstellung im Museum Stadt Königsberg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-10 vom 10. April 2010

Kant, der Europäer
Ausstellung im Museum Stadt Königsberg

Museum Stadt Königsberg beteiligt sich am Projekt „Ruhr 2010“ mit einer Ausstellung zum großen deutschen Philosophen.

Die Wahl der Stadt Essen und des gesamten Ruhrgebietes zur Kulturhauptstadt Europas 2010 nimmt das Duisburger Museum Stadt Königsberg zum Anlass, um die europäischen Wurzeln im Wirken Kants, seine europäische Existenz in seiner Heimatstadt sowie die Rezeption seines Werkes in den Ländern Europas in einer großen Sonderausstellung darzustellen.

Immanuel Kant greift bekanntlich in seinem gesamten Denken auf die europäische Philosophie der Antike, des Mittelalters, der Renaissance und der Aufklärung zurück. Aus den Unterrichtsprogrammen seiner Schule, den überlieferten Schriften seiner Lehrer an der Königsberger Universität, seinen eigenen Werken und der Bestandsliste seiner Bibliothek sind die Namen jener Philosophen und Naturphilosophen bekannt, die Kant gelesen und deren Gedanken er in verschiedener Weise in seinem Werk aufgenommen hat.

In der Heimatstadt Königsberg begegnete er Menschen verschiedener europäischer Völker. Seine zwei besten Freunde waren ein Engländer und ein Schotte. Seine Bücher ließ er zu einem großen Teil in der lettischen Stadt Riga drucken. In seinem gesamten Leben gibt es zahlreiche weitere europäische Bezüge.

Vornehmlich mit den drei „Kritiken“ schuf Kant die Voraussetzungen für den „Deutschen Idealismus“ und zugleich für die verschiedenen philosophischen Schulen in Europa in den zweihundert Jahren nach seinem Tode. Mit seiner Rechtsphilosophie, seiner Staatsphilosophie, seiner Religionsphilosophie und mit seinen ethischen Gedanken zu Menschenwürde und Humanität wurde er ein Mitbegründer westlicher Werte und ein Vordenker des modernen demokratischen Nationalstaates. Mit seiner Philosophie des Völkerrechts ist Kant nicht nur ein Denker für Europa, sondern für die ganze Welt geworden.

Die Verantwortung für das Duis-burger Projekt, das aus der Ausstellung und einem Begleitbuch besteht, tragen Lorenz Grimoni für das Museum Stadt Königsberg und Prof. Dr. Steffen Dietzsch von der Humboldt-Universität in Berlin. Sie arbeiten mit mehreren Kantforschern verschiedener ost- und westeuropäischer Länder zusammen, mit der Universität Duisburg-Essen, mit weiteren Universitäten, mit der Stadtbibliothek Duisburg, der Stadtbibliothek Worms sowie mit weiteren Bibliotheken und Museen.

Die Gesamtfinanzierung von Ausstellung und Begleitbuch erfolgt durch Mittel der Stiftung Königsberg, des Bundesinnenministeriums, des Vereins der Freunde und Förderer des Museums Stadt Königsberg sowie weiterer kleiner Stiftungen. Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hat die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen und verfasst auch einen Beitrag für das Begleitbuch. D. G.

Die große Kant-Ausstellung wird am 24. April eröffnet und kann bis zum 31. Dezember 2010 im Museum Stadt Königsberg, Duisburg, besichtigt werden.


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