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17.04.10 / Eigentumsrückgabe / Rumänien pflegt seine Deutschen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-10 vom 17. April 2010

Eigentumsrückgabe
Rumänien pflegt seine Deutschen

Wovon die Sudetendeutschen oder auch die vertriebenen Schlesier, Pommern und Ostpreußen nur träumen können, ist zwischen den Rumäniendeutschen und der politischen Führung in Bukarest Realität: Es gibt hochrangige Gespräche über alle offenen Fragen, sogar konfisziertes Eigentum wird − wenn auch unter Schwierigkeiten − zurückgegeben oder entschädigt.

„Wir gehen davon aus, dass bereits in mehreren Hundert Fällen die rumänischen Behörden Immobilien an Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben zurückgegeben haben“, erklärte Erhard Graeff, der Bundesgeschäftsführer des Verbandes der Siebenbürger Sachsen auf Anfrage der PAZ. Zwar sei die Zahl der Berechtigten weit größer und es gebe genug Versuche auf der lokalen Ebene, Naturalrestitution zu verhindern und stattdessen beispielsweise nur Entschädigungen in weit geringerem Wert zu leisten. Doch jedenfalls sehe das rumänische Recht die Eigentumsrückgabe vor und die Zahl der Fälle, in denen entsprechend gehandelt wurde, gehe über bloße glückliche Ausnahmen hinaus, erklärte Graeff sinngemäß. Zum alljährlichen Heimattag an Pfingsten in Dinkelsbühl habe kein Geringerer als der rumänische Innenminister Vasile Blaga zugesagt und werde dort auch reden.

Hochrangige Gespräche gibt es nicht nur über kulturelle und folkloristische Themen. Anfang März besuchte eine Delegation unter Leitung des Bundesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen, Dr. Bernd Fabritius, Rumänien und führte dort Gespräche mit Innenminister Blaga sowie mit der Präsidentin der Nationalen Behörde für die Rückgabe von enteignetem Vermögen, Staatssekretärin Crinuta Nicoleta Dumitrean. Hauptthema waren Probleme bei der Eigentumsrückgabe, etwa zu kurze Antragsfristen und lange Bearbeitungszeiten. Minister Blaga würdigte die guten Beziehungen seines Landes mit den Verbänden der Deutschen und lobte ihr beherztes Wahrnehmen der Brückenfunktion.         K.B.


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