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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-10 vom 17. April 2010
Mummenschanz Der Auftakt der beiden großen Parteien zur heißen Wahlkampfphase in Nordrhein-Westfalen geriet zum Mummenschanz. Wo einst knallharte Forderungen und konkrete Wahlversprechen den Ton angaben, haben, so scheint es, vollends jene Marketing-Strategen und Werbeleute die Regie übernommen, denen Inhalte nichts gelten. Die Show muss stimmen, das reicht ihnen. Reicht es auch den Bürgern? Die aufreizende Unernsthaftigkeit, die zwischen Pop-Musik und flotten Sprüchen aufscheint, könnten manche Wähler als Provokation empfinden. Nehmen die uns überhaupt für voll? Die verwirrende „Offenheit“ der beiden Volksparteien zu Kleinparteien links von ihnen steigert diese Entfremdung noch. SPD-Kandidatin Hannelore Kraft will eine Koalition mit der Linken nicht ausschließen. In der NRW-CDU blinzelt man nach Hamburg, wo seit 2008 Schwarz-Grün regiert. Doch Jürgen Rüttgers sollte genau hinsehen: An der Elbe ist die CDU von 42,6 Prozent, die sie 2008 errang, auf nunmehr 31 Prozent abgestürzt, weil sich große Teile ihrer Stammklientel in Schwarz-Grün nicht wiederfinden. |
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