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17.04.10 / Untergang der Preußischen Residenz / Potsdam, 14. April 1945: Sinnlose Vernichtung von Menschenleben und Kulturgütern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-10 vom 17. April 2010

Untergang der Preußischen Residenz
Potsdam, 14. April 1945: Sinnlose Vernichtung von Menschenleben und Kulturgütern

Der letzte große Luftangriff der britischen Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg gegen deutsche Städte und deren Zivilbevölkerung wurde am 14. April 1945 gegen Potsdam durchgeführt. Die Rote Armee stand 60 Kilometer vor Berlin und rüstete zum Sturm auf die Seelower Höhen. Die Amerikaner hatten südlich von Magdeburg die Elbe überschritten. Zehn Tage später, am 25. April, gaben sie den Angehörigen der Sowjet-Streitkräfte bei Torgau an der Elbe die Hand.

In Potsdam war der Frühling erwacht. Im Schlosspark Sanssouci blühten die Krokusse. Die letzten Tage des schrecklichen Zweiten Weltkrieges hatten begonnen. Am 14. April 1945, einem Sonnabend, abends um 22.15 Uhr gab es Luftalarm in Potsdam. Die Stadt war bisher von größeren Luftangriffen verschont geblieben. Mehr als 600 Bomber erreichten wenig später die Stadt und öffneten ihre Bombenschächte. Spreng- und Brandbomben, gemischt mit Phosphorkanistern, regneten auf eine wehrlose Stadt. Potsdam verteidigte sich nicht. Der Angriff dauerte nur 25 Minuten, sein Ergebnis war eine Katastrophe. Die Preußische Residenz verlor mehr als die Hälfte ihrer kulturhistorischen Bausubstanz. Die Werke Schlüters, Schinkels und Knobelsdorffs versanken in Schutt und Asche. Die Potsdamer Garnisonkirche wurde zerstört. Ihr Turm blieb als Ruine erhalten; seine Vernichtung durch Sprenung wurde in einem Akt der zivilisatorischen Barbarei von deutschen Kommunisten 1968 beschlossen.

Die Potsdamer Altstadt wurde fast völlig zerstört und auch das Schicksal des Potsdamer Stadtschlosses wurde in jener Nacht besiegelt. Vernichtet wurden auch unersetzliche Archivalien, wie etwa die Bestände des in Potsdam ansässigen Heeresarchivs. Allein Schloss Sanssouci blieb unbeschädigt.

Der Wehrmachtsbericht sendete am Sonntag, dem 15. April 1945: „Potsdam, die historische Residenz Friedrichs des Großen war das Ziel eines nächtlichen britischen Terrorangriffes. Erhebliche Teile der Altstadt mit ihren zahlreichen historischen Bauten, darunter die Garnisonkirche, wurden vernichtet.“

Anzumerken ist, dass die Wehrmachtsberichte im letzten Kriegsjahr immer nur verharmlosend über die Erfolge der Kriegsgegner Deutschlands berichteten.

Das Hauptquartier der Royal Air Force teilte mit: „Potsdam besteht nicht mehr. In der Nacht zum Sonntag wurde die Stadt durch ein Flächenbombardement von 750 Lancaster und Halifax in Schutt und Asche gelegt. Die Luft- und Bodenverteidigung Potsdams versagte völlig.“

Nach offiziellen Angaben der kommunalen Behörden in Potsdam kamen 5000 Menschen durch das mörderische Bombardement ums Leben. Bei der heutigen Tendenz, deutsche Opferzahlen massiv herunterzumanipulieren, dürfte die tatsächliche Zahl der Getöteten in Potsdam in der Nacht vom 14. zum 15. April 1945 eher deutlich über 5000 liegen.

Der Bombenangriff auf Potsdam, wie alle Luftangriffe auf größere Städte Deutschlands im Jahr 1945, erfolgte primär in der Absicht, den Deutschen das Bewusstsein auszutreiben, Angehörige einer großen europäischen Kulturnation zu sein. Die militärische Niederwerfung des Deutschen Reiches genügte den Siegermächten nicht. Sie verunstalteten das Antlitz des am Boden liegenden Gegners.             Wilhelm v. Gottberg


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