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24.04.10 / Neue Qualität der Selbstverdummung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-10 vom 24. April 2010

Neue Qualität der Selbstverdummung
von Harald Fourier

Wer kennt nicht die RTL-Seifenoper „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“? In Potsdam wird sie gedreht, die   Handlung spielt in Berlin. In wenigen Tagen wird die Serie 18 Jahre alt, also volljährig. Sie hat schon eine ganze Generation geprägt mit ihrem verdrehten Weltbild. Aktuelles Beispiel: Bei GZSZ ist noch nie einer zum Bund gegangen, obwohl die Serie von jungen Leuten handelt, die alle mal vor der Frage stehen: Bund oder Zivildienst?

Den Drehbuchautoren ist es nicht in den Sinn gekommen, jemanden einzubauen, der seinen Wehrdienst leistet – bis Lenny Cöster kam. Lenny, eine der neuen Hauptfiguren, ist der erste Wehrdienstleistende der Serie – und wird prompt massiv misshandelt bei der Truppe. Die Wirkung auf das jugendliche Publikum ist klar: Was in der Wirklichkeit ein bedauerlicher Einzelfall ist, wird so bei RTL Normalität.

Und es kommt noch besser: Traumatisiert wird Lenny zum wilden Schläger und bedroht einen Kioskbesitzer mit einer zerschlagenen Bierflasche. Für diese Tat – Lenny ist Ersttäter – wird er zu einem Jahr Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Und das obwohl Berlin voll ist von jugendlichen Schwerstkriminellen (Intensivtäter), die auch nach 20 Rohheitsdelikten nicht in den Knast müssen.

Ein anderer Handlungsstrang dreht sich um Dascha Petrova, eine Russin, die illegal nach Berlin gekommen ist. Sie ist klug, fleißig und verfügt über beste Sprachkenntnisse, muss aber die miesesten Jobs machen und Demütigungen über sich ergehen lassen. Sieht so der Alltag im Einwanderermilieu aus? Realistischer wäre doch wohl eine Importbraut aus Anatolien, die kein Wort Deutsch spricht und in einen Hartz-IV-Haushalt geholt wird. So etwas zeigen sie nicht bei GZSZ.

Da steckt unverkennbar eine Absicht       dahinter. Es soll eine Welt gezeigt werden, in der Bundeswehrrekruten gefoltert und Ausländer ausgebeutet werden, während die Justiz zu hart gegen jugendliche Kriminelle durchgreift. Doch das ist eine Welt in Wolkenkuckucksheim, nicht in Berlin.

Der Selbstverdummungsprozess hat eine neue Qualität. Früher war triviale Unterhaltung für Jugendliche – Comics zum Beispiel – nur banal. Heute ist sie politisch korrekt und soll den Blick der Zuschauer für die Wirklichkeit eintrüben. Eine Neuköllner  Theaterregisseurin, das war in der „Berliner Zeitung“ zu lesen, gab gerade an, die Rollen der „typischen Deutschen“ stets mit Immigranten zu besetzen, während die Gewalttäter stets von Deutschen gespielt  werden. Wie schön, dass eine Verantwortliche aus dem Kulturbetrieb einmal offen zugegeben hat, dass da System dahintersteckt.


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