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24.04.10 / Spurensuche durch Temeschwar / Deutsche Vergangenheit spürbar bis in die Gegenwart – Das »Klein-Wien« an der Bega

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-10 vom 24. April 2010

Spurensuche durch Temeschwar
Deutsche Vergangenheit spürbar bis in die Gegenwart – Das »Klein-Wien« an der Bega

Das Donauschwäbische Zentralmuseum Ulm widmet der multikulturellen Stadt in Rumänien eine Sonderausstellung.

Im Rahmen der Ausstellungs-Reihe zu verschiedenen Themen, die mit den Donauschwaben und Südosteuropa verbunden sind, stellte das Donau-schwäbische Zentralmuseum (DZM) in Ulm  die Dokumentation „Temeswar/Timisoara – Klein-Wien an der Bega“ vor.

Die Besucher der musealen Einrichtung konnten bereits Anfang des Jahres die Banater Stadt in der Dokumentation „Temeswar 1989. Symbol der Freiheit“ kennenlernen. Diese Ausstellung dokumentierte anhand von Fotografien, Presseartikeln und Manuskripten die entscheidenden Wendepunkte der Revolution in Rumänien und der ersten freien Stadt Temeschwar.

Die neue Präsentation – die in Anwesenheit des Innenministers des Landes Baden-Württemberg und Vorsitzenden der Stiftung Donauschwäbisches Zentralmuseum, Heribert Rech, eröffnet wird – lässt die mehr als tausendjährige Geschichte der am Fluss Bega gelegenen Stadt Timisoara (deutsch Temeswar) Revue passieren.

Jede Epoche wird in der Ausstellung mit Plänen, Kupferstichen, Radierungen, historischen Fotos und Exponaten berücksichtigt.

Im späten Mittelalter entwickelte sich die Siedlung zur Stadt, wurde 1212 Festung und zeitweilige Residenz des ungarischen Königs. Zwischen 1552 und 1716 fiel sie unter osmanische Herrschaft. Nach ihrer Befreiung durch die Habsburger Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen wurde die Stadt neu begründet. Seit 1918 sind Temeswar und das Banat Teil Rumäniens.

Die Stadt hat sich zu einem multikulturellen Zentrum entwickelt und trägt auch den Beinamen „Klein-Wien an der Bega“.

Auch Hinweise auf das Revolutionsjahr 1989, in dem aus Temeswar das Signal zum Sturz der kommunistischen Diktatur kam, finden ihren Platz in der Dokumentation.

Mit dem Blick auf die heutige Stadt wollen die Veranstalter einen Beitrag zur Erhaltung dieses Kulturerbes von europäischem Rang leisten.

Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches und informatives Begleitprogramm ergänzt.

Zu dessen Höhepunkten gehören unter anderem ein Podiumsgespräch zwischen Peter Langer, dem Leiter des Donaubüros Ulm, und Gheorghe Ciuhandu, Oberbürgermeister der Stadt Timisoara, über die Förderung von grenzüberschreitenden Veranstaltungen sowie eine szenische Lesung zum Werk der gebürtigen banater Autorin und Nobelpreisträgerin Herta Müller.

Das Interesse des Publikums werden sicherlich auch der Fachvortrag von Martin Rill zur städtebaulichen Entwicklung von Timisoara sowie ein Konzert mit „Musik aus Temeswar“ von Dr. Franz Metz wecken.

Unter dem Motto „Lichter der Großstadt – Mit Pinsel, Bleistift, Farbe und dem Fotoapparat auf Spurensuche durch Temeswar und Ulm“ wird ein museumspädagogisches Begleitprogramm angeboten.   D.G.

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 24. Mai 2010 im Donauschwäbischen Zentralmuseum, Schillerstraße 1, 89077 Ulm, Telefon (0731) 962540, E-Mail: info@dzm-museum.de, zu sehen sein.


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